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Hospiz mit Witz: geht das? Ja, es geht.

 

 

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Von meiner Freundin, mit der ich schon viele schöne Events besucht habe, bekam ich zum Geburtstag eine Eintrittskarte zu einer Lesung mit Friedrich Ani. Ich habe mich gefreut, da ich seine Bücher furchtbar gerne lese, ebenso gerne höre ich ihm zu. Das wie, wo, was war mir momentan egal.
Am Tag der Lesung, deren Erlös der Trauerbegleitung des Christophorus Hospizvereins zugedacht ist, kommen wir also zum Pfarrsaal der Pfarrei St. Joseph am Josephsplatz. Kurz nach 18 Uhr gehen wir durch den Eingang neben der Kirche, es ist noch still. Wir steigen eine Treppe hinauf, oben ist eine Dame, die die bestellten Eintrittskarten ausgibt, und wir betreten den Raum. Hier wird mir erst richtig bewusst: Das hier ist keine witzige Buchhandlung, kein mondänes Literaturhaus oder gar ein kracherter und voller Schlachthof, nein, es ist ein Pfarrsaal, das große Kreuz vorne neben der Bühne erinnert mich daran. Die Veranstalter haben etwas zu knabbern bereit gestellt, wie auch Wasser, Saft und etwas Wein.
Wir holen uns eine Kleinigkeit zu essen und ein Gläschen Weißwein, das wir an einem Stehtischchen zu uns nehmen. Das Publikum: wenig junge Leute, viele ältere Herrschaften. Da kommt auch schon Friedrich Ani, der sich noch sehr im Hintergrund hält.

Monaco Franze lässt grüßen

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Dieser individuelle und liebevoll zusammengestellte Lokalführer mit seinen völlig unterschiedlichen Orten „mit Herz“ und seinen kleinen Geschichten von Münchner Autoren wie Friedrich Ani, Austrofred, Blumentopf mit Günther Sigl, Anna Jung, Theresa Schenkel und vielen mehr ist kein klassischer Gastro-Führer, aus dem man erfährt, wieviel ein Schweinebraten und eine Halbe kosten.
Hier liest man amüsante Details und erfährt Insiderwissen: warum das Zephyr angeblich die beste Bar Münchens ist – wie es kommt, dass man die Kneipe, die man am besten kennt, noch nie besucht hat – dass es ein Liebesgedicht für das Holy Home gibt – dass die Hip Hopper von Blumentopf zusammen mit Günther Sigl „Skandal im Sperrbezirk“ umgeschrieben haben – wo Freddie Mercury sich in München wohlfühlte – dass der Monaco Franze immer noch ein Idol ist – was man tun muss, um den Trubel auf der Wies‘n aushalten zu können – wo man gut Schach spielen kann und wo gut entspannen – wo Rockabilly und Punk harmonieren – wie man eine Kneipe gut finden kann, die ihren Namen mit einem Apostrophen-S verhunzt (das Valley’s) – und dass der Kiosk an der Reichenbachbrücke scheinbar Wunder geschehen lassen kann.
Friedrich Ani steuert noch eine Geschichte mit dem Namen „Komplexer Disput gegen Mitternacht“ bei (aus: Friedrich Ani, Unterhaltung, Droemer, München 2014). Wenn man seine Geschichten und Romane kennt, weiß man, dass seine Figuren gern in Münchner Boazn unterwegs sind.
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Der Sommer hat zwar nicht stattgefunden, aber die Pause war auch ohne recht erholsam, und mit neuem Elan gehen wir wieder frisch ans Werk. „Werk“ klingt verlockend? Wunderbar – werde doch einfach (Gast-)Autor für SchwarzesBayern! Wie das geht, steht hier.

Band der Woche

Lifeless haben sich klassischem Detah Metal skandinavischer Provenienz verschrieben – und schrecken vor unseren Band-der-Woche-Interviewfragen nicht zurück! Drummer Daniel sagte uns bereitwillig alles, was wir wissen wollten.

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Band der Woche

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Mystigma treiben ihr musikalisches Unwesen bereits seit den frühen 90er Jahren, zu letzt erschienen ist ihr Album Unzerbrechlich. Was die vier Herren mit ABBA, Dudelsäcken, Rotwein und Captain Future am Hut haben, erfahrt ihr im Band-der-Woche-Interview!

 

Interview

A propos Interview: Freut euch, Krimi-Freunde, denn Horusauge serviert euch mit Freuden ein echtes Schmankerl: Sie hat mit Krimi-Autor Friedrich Ani über die Tabor-Süden-Reihe, Lesungen und neue Projekte gesprochen.  Weiterlesen

Tabor Süden, Martin Heuer, vermisste Menschen, entführte Jugendliche, Detektivarbeit, gute Geschichten, eine amüsante Lesung – viel Lesestoff von einem interessanten Autor wie auch viele interessante Stunden mit ihm: Friedrich Ani. Er hat sich freundlicherweise Zeit für einige Fragen genommen: Weiterlesen

Band der Woche

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Renegade  ist ein noch relativ junges Projekt aus München, das sich einem groovigen Oldschool-Death-Metal verschrieben hat, gerne Bier mit Jägermeister mischt und gute Freunde am Bart erkennt. Neugierig geworden? Zumindest einen der Herren, Gitarrist Sébastien Ody, könnt ihr virtuell näher kennenlernen – in unserem Band-der-Woche-Interview!

Konzerte

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Geschundene Kinder

 

ani_fdie_unterirdische_sonne_143244Leon, Maren, Sophia, Eike sowie Conrad sind im Alter zwischen elf und sechzehn Jahren. Sie wurden nacheinander entführt, zum Teil schon vor einem Jahr, und in einem Keller hinter einer versperrten Eisentür gefangen gehalten. Die demütigenden Handlungen der Erwachsenen, von denen sie sich untereinander nichts erzählen dürfen, bleiben an den noch kindlichen Seelen natürlich nicht ohne Spuren. Jeder der Fünf reagiert anders auf die Situation, jeder der Fünf versucht mit den Quälereien der Unmenschen auf seine eigene Art fertig zu werden. Nach einer sich langsam aufbauenden Eskalation innerhalb dieser engen vier Wände zieht Noah in diese erzwungene Gemeinschaft ein. Im Keller verändert sich etwas. Weiterlesen

Gedankenwelten

 

c_ani-unterhaltung-28112-3Friedrich Ani kennt man größtenteils durch seine Süden-Erzählungen. Vor kurzem wurde sein neuestes Buch Unterhaltung veröffentlicht. Hier sind seine zum Teil unveröffentlichten bzw. unter anderem Titel erschienenen Geschichten zusammengeführt. Durch den Besuch einer Lesung des Schriftstellers im September 2013 sind mir einzelne Erzählungen bereits bekannt, unter anderem „Zigeunerschnitzel und Demokratie“, „Der verzweifelte Erlöser“ und „Der verwirrte Trainer“. Auch den im Dezember erschienenen Weihnachtskrimi Damenwahl, letal habe ich für das Webzine Schwarzes Bayern rezensiert und hier als Druckversion hinzugefügt. Nun gilt es, einen Blick auf das weitere Material zu werfen: Weiterlesen

Der Süden auf dem Weg nach Norden

 

ani-sueden-sbTabor Süden war viele Jahre als Ermittler für die Polizei in München auf der Suche nach verschwundenen Kindern und Erwachsenen. Nach dem Selbstmord seines Freundes und Kollegen Martin Heuer verließ er die bayerische Hauptstadt und übersiedelte nach Köln, um dort als Kellner zu arbeiten. Nach sieben Jahren in der Fremde erhält er einen kurzen und abrupt endenden Anruf von seinem Vater, den er vor über vier Jahrzehnten das letzte Mal als 16-Jähriger gesehen hat. Das erhoffte Wiedersehen treibt ihn zurück in die Arme seiner alten Heimat München. Weiterlesen

Tabor Süden, Dezernat 11, Vermisstenstelle

 

Nach dem Erscheinen des jüngsten Werks von Friedrich Ani habe ich mich in den letzten Wochen mit dessen älteren Büchern beschäftigt und versucht, der Person von Tabor, dem Kommissar der Vermisstenstelle München, näher zu kommen. Seine Suche nach den Unsichtbaren zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht nur darum geht, wer wann, wo, wie, auf welche brutale oder hinterlistige Art ermordet oder entführt wurde, sondern dass ein Krimi auch einfacher, aber nicht weniger interessanter beschrieben werden kann. Hier liegt vielleicht auch die Ähnlichkeit mit Georges Simenon, die man dem Schriftsteller nachsagt. Ferner widmet Ani Tabor Süden eine eigene intensive Geschichte. Das kennt man auch schon von anderen ausländischen Ermittlern (zum Beispiel dem schwedischen Wallander), aber diese passiert in München, an Orten und in Straßen, die man kennt oder durch die man schon gegangen ist. Das macht es persönlicher, näher und in meinem Fall auch interessanter.

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