Fliegende Untertasse in München gesichtet!

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Läuft man an der Pinakothek der Moderne vorbei, könnte man meinen, man sei in einem Science-Fiction-Film gelandet. Ein Ufo ist gelandet! Mulder und Scully müssen her! I want to believe!!!

Tatsächlich ist das kleine Alien-Ei eins der „Futuro-Häuser“ des finnischen Architekten Matti Suuronen. 1968, als man noch an fliegende Untertassen glaubte, konstruierte Suuronen mit diesem futuristischen Tiny House eine der ersten Behausungen, die für eine Massenproduktion geeignet gewesen wären. In den Sechzigerjahren verstand man unter Architektur wie dem eiförmigen Futuro-Haus die Zukunftsvision des Bauens. So, dachte man damals, sieht neue, funktionale, effiziente und zugleich massenhaft produzierbare Behausung aus. Es ist ganz aus Kunststoff und hat eine Wohnfläche von ca. 25 Quadratmetern. Ungefähr 70 Exemplare wurden gebaut, 60 sind noch erhalten.

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© Matti Suuronen, Espoo City Museum, Foto: unbekannt

Das Münchner Häuschen hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Eigentlich nur als Ski-Hütte gedacht, war es in den frühen Siebzigerjahren im Besitz von Stiebel Eltron und stand auf dem Firmengelände in Vlotho. 2012 kaufte es das Charles-Wilp-Museum in Witten. (Der Künstler, Grafikdesigner und Komponist Wilp hatte in den 1970er-Jahren ein leider nicht erhaltenes FUTURO besessen, das Christo 1970 verpackt hatte und in dem Künstler wie Andy Warhol, Claes Oldenbourg und Joseph Beuys zu Gast gewesen waren.) Das Münchner Design-Museum „Die Neue Sammlung“ hat das Futuro-Haus diesem Museum abgekauft. Nach einer Restaurierung steht es nun öffentlich im Freiraum vor der Pinakothek.

Der Innenraum des FUTURO kann seit dem 01.05.2018 (bis 22.02.2022) besichtigt werden.
Öffnungszeiten (bei günstiger Witterung):
Donnerstag 15:00 – 20:00, Samstag und Sonntag 15:00 – 18:00

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