Maggie braucht Negan

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Von 2010 bis 2022 lief The Walking Dead über die Bildschirme. Auch wenn es gegen Ende etwas dröge wurde, interessiert es die Hardcore-Fans doch, was aus den Hauptfiguren wurde. Und was es alles für Figuren gab über all die Jahre! Ich weiß von manchen kaum mehr den Namen. Doch wer vergisst, wie am Ende Daryl auf sein Motorrad stieg und ins Unbekannte fuhr? Was hat er wohl gesehen und erfahren? Was geschah mit Carol, was mit Negan, dem personifizierten Bösen? Und wo war eigentlich Rick Grimes all die Jahre?
Auf all diese Fragen gibt es nun Antworten. Zuerst zu Maggie und Negan.

Maggie hat ja am Ende von TWD erkannt, dass aus dem Soziopathen Negan ein anderer Mensch geworden ist, einer, der sich opfern würde zum Wohl der anderen. Doch einige Jahre später sieht man eine verzweifelte Maggie in New York. Sie ist alleine und frustriert. Diese vielen Untoten in dieser Riesenstadt langweilen sie fast, nerven nur. Sie sucht nämlich Negan! Er soll ihr helfen, ihren Sohn Hershel zu finden, denn dieser ist entführt worden. Er ist vermutlich in Manhattan. Dieses ist mittlerweile – und erinnert mich dabei sehr an Die Klapperschlange – ein riesiges Gefängnis. Unermesslich viele Untote hat das Militär damals nach Manhattan gelotst und dann sämtliche Brücken nach draußen abgebrochen. Alle waren sich selbst überlassen. Und so gibt es hier neben Zombies auch Clans und Einzelkämpfer und Marshals. Diese jagen Negan, der wieder mal ein gesuchter Mann ist, Verbrechen und Morde werden ihm unterstellt (ach was?). Er hat ein junges stummes Mädchen unter seine Fittiche genommen.
Wenn Maggie sich um dieses Mädchen kümmert, hilft er ihr bei der Suche nach Hershel. Maggie bringt Ginny einigermaßen sicher unter und begibt sich mit Negan auf die Suche. Aber Maggie wäre nicht Maggie, wenn sie nicht immerzu zornig und trotzig wäre, und wie früher, als hätte es nie einen Waffenstillstand gegeben, wieder Negan als Hassobjekt betrachten würde. Dabei braucht sie ihn wirklich, denn dieses Manhattan hat es in sich. Walker fallen vom Himmel, werden einfach aus den Hochhäusern auf noch gesunde Menschen geworfen, das sind Waffen, die es in sich haben. Dann ist da dieser „Kroate“. Er kann recht freundlich wirken, doch er ist die Reinkarnation des Bösen. Negan kennt ihn von früher, und er hat ihn damals töten wollen, hat ihm aber leider nur ein Ohr abgeschossen. Ganz klar, dass dieser Kroate sich nicht übertölpeln lässt und Hershel ungern gehen lässt. Er ist es nämlich, der ihn gefangen hält, war euch wahrscheinlich ohnehin klar.

Diese neue Szenerie, nicht immer nur Wälder, Verstecke, notdürftige Lager oder selbst gegründete aufgebaute „Städte“, sondern verfallenes Großstadtflair wie in „I am Legend“, ein kaputtes, sich selbst überlassenes Manhattan, viele unheimliche Nachtaufnahmen und dieser verschwenderische Umgang mit Walkern als Kanonenkugeln: Das hat was. Leider nervt Maggie etwas, wie früher. Und das will etwas heißen, wenn man mehr Sympathie für den Mörder ihres Gatten aufbringen kann als für die trauernde, verbitterte Witwe.

Dennoch ist es sehr spannend anzusehen, wohl aber wahrscheinlich eher etwas für Hardcore-Fans.

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The Walking Dead: Dead City
Cast: Lauren Cohan, Jeffrey Dean Morgan, Gaius Charles u.v.a.
6 Teile in Deutschland seit 13. Oktober 2023 auf MagentaTV zu sehen

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