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Neues aus Stockholm

A-Projection-coverDie schwedische Band A Projection ist mir das erste Mal aufgefallen, weil Johan Sjöblom von The Exploding Boy sie in unserem Interview empfohlen hatte. Das damals aktuelle Album Sections traf mich mitten ins Herz. In der Zwischenzeit hat der ursprüngliche Sänger Isak Erikson die Band verlassen, und Bassist Rikard Tengvall hat seinen Posten eingenommen. Zusammen mit Gustav Forneus, Jesper Lönn und Linus Högstadius wurde das neue Album In a different light aufgenommen, das bereits im November bei Metropolis Records erschienen ist. Am 8. August ist die Band außerdem zu Gast im Münchner Backstage. Weiterlesen

And I ran

hostGreg Mackintosh, Gitarrist von Paradise Lost, und deren Sänger Nick Holmes haben gemeinsam mit Host ein neues Projekt ins Leben gerufen, und IX ist das erste Album dazu. Der Name Host ist sicherlich kein Zufall, heißt so doch auch das 1999er Album von Paradise Lost. Sie schließen an die Experimentierfreude von damals an, die seinerzeit in der Metal-Anhängerschaft leider größtenteils auf wenig Gegenliebe gestoßen ist. Sie waren damit schlichtweg überfordert. Aber Menschen können reifen und ihre Engstirnigkeit überwinden. Wagen wir es also aufs Neue, zumal IX beim Metal-Label Nuclear-Blast erschienen ist. Weiterlesen

Keine Angst vor Dämonen

SJÖBLOM Bandcamp

Auch wenn die Corona-Maßnahmen in Schweden lockerer gehandhabt wurden als bei uns, so hat Johan Sjöblom Eliot offensichtlich auch einige Zeit Zuhause verbracht, die das Mitglied der Stockholmer Post-Punk-Band The Exploding Boy mit Songwriting intensiv nutzte, mit Unterstützung von Robert Eklind, der u. a. Keyboarder bei Malaise und in der Vergangenheit auch schon als Fotograf für The Exploding Boy tätig war. Herausgekommen ist ein neues Solo-Album als SJÖBLOM. Das zweite Album nach 6 (Link zur Review) mit dem Titel Demons ist nun bei Reptile Music erschienen.
Im übrigen hat Jon Bordon das Album in den Stockholmer Joniverse Studios produziert, der sich u. a. auch für Agent Side Grinder und Nicole Sabouné verantwortlich zeichnet, eine richtig schwedische Angelegenheit also, und ich wage es nun, mich den Dämonen zu stellen. Weiterlesen

Keine dicke Biene

blinddelon-cd-frontBei dem Bandnamen Blind Delon muss ich als erstes direkt an die amerikanische Band Blind Melon denken, die in den Neunzigern den Hit „No rain“ hatte, in dessen Video ein als dicke Biene verkleidetes Kind die Hauptrolle innehatte. Aber ich vermute, es handelt sich wohl um ein doppeltes Wortspiel, das sich auch auf den französischen Schauspieler Alain Delon bezieht. Mathis Kolkoz hat die Band 2016 zunächst als Soloprojekt gegründet, zwei Jahre später stoßen Coco Thiburs und Théo Fantuz hinzu. Nach dem Debütalbum Discipline 2019 hat Fantuz die Band jedoch verlassen, und als Duo wird nun das neue Album Chimères bei Icy Cold Records und Manic Depression Records präsentiert. Weiterlesen

Seltene Momentaufnahmen

Geschichte-wird-gemachtDeutscher Underground in den Achtzigern lautet der Untertitel des von Xaõ Seffcheque und Edmund Labonté herausgegebenen Buches. Damit ist eigentlich schon alles gesagt, und doch wiederum gar nichts. Beide waren damals mittendrin: Seffcheque gründete unter anderem zusammen mit Peter Hein (Fehlfarben) die Band Family*5 – der Mann hinter dem etwas geheimnisvoll klingenden ar/gee gleim (eigentlich Richard Gleim) ist kein Fotograf im herkömmlichen Sinne, sondern ein Zeitzeuge, der die Aufbruchstimmung im deutschen Underground in den Achtzigern instinktiv gespürt und zum Glück auf zahllosen Parties und Konzerten mit seiner Kamera festgehalten hat. Weiterlesen