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Unheiliger Ostersonntag

Noch geplättet von einem grandiosen Festivalsamstag haben wir es irgendwie schon um 14 Uhr aufs Gelände geschafft, um uns einem Ostersonntag zu stellen, der in zehn Stunden siebzehn Konzerte für uns bereithalten wird. Wie das wohl diejenigen schaffen, die am Vortag noch zur After-Show-Party geblieben sind? Viel Zeit um nach einer Antwort auf diese Frage zu suchen, haben wir nicht, denn wie schon am Vortag geht es pünktlich los:

DSC_6612Den unheiligen Ostersonntagsreigen eröffnet um halb drei die Bonner Formation Valborg, die die Besucher mit ihrem spannenden progressiven Doom Metal weckt. Der ungewöhnliche Sound, der gekonnt tonnenschwere Riffs mit atmosphärischen, elektronischen Elementen mischt, lädt dazu ein, die verspannte Nackenmuskulatur durch sanftes Nicken mit geschlossenen Augen zu lockern, während man auf dem dichten Klangteppich davongetragen wird. (Nimm dies, Yoga!) Untermalt wird das Ganze von teilweise extrem knappen deutschen Texten, bei einigen Songs bestehen sie nur aus einem einzelnen Wort, mal gekreischt, mal clear gesungen. Obwohl Valborg sich vor allem auf ihr brandneues Album Endstrand (erschienen am 7. April) konzentrieren, von dem mir besonders „Stossfront“ in Erinnerung geblieben ist, und der Single „Werwolf“ vom letzten Jahr, werden auch ältere Stücke wie „Vampyr“ gegeben. Insgesamt ein gelungener Einstieg in einen langen Sonntag! Weiterlesen

Der Auftakt zur Schwarzen Ostermesse

Zum nunmehr sechsten Mal wird in München zu Ostern eine Schwarze Messe der lauten Art gefeiert: das Dark Easter Metal Meeting. Für Black- und Death-Metal-Fans ist das Indoor-Festival im Münchner Backstage längst ein Pflichttermin wie die Ostermesse für die Christen. Dieses Jahr findet das Dark Easter Metal Meeting erstmals an zwei Tagen statt. Unverändert hingegen bleibt die gelungene Auswahl der Bands, wie immer eine gute Mischung aus bekannten und neuen, lokalen und internationalen Formationen, abgeschmeckt mit Headlinern wie Memoriam, Marduk oder Mayhem. Was will der Fan mehr? Besseres Wetter? Kürzere Schlangen am Einlass und vor den Essensständen? Raucherpausen zwischen den Konzerten? Papperlapapp! Am Osterwochenende zeigt sich, dass man auf all das verzichten kann, wenn die Musik nur laut genug ist! Weiterlesen

Incoming Death!

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Neben Marduk und Mayhem steht uns am DEMM-Ostersonntag noch ein drittes Urgestein des extremen Schwermetalls ins Haus: Asphyx! Der niederländische Vierer wurde 1987 ins Leben gerufen und kann auf eine bewegte Geschichte voller Besetzungswechsel zurückblicken. Tatsächlich ist inzwischen keines der Gründungsmitglieder mehr in der Band aktiv. Sänger Martin van Drunen, der Anfang der Neunziger von Pestilence zu Asphyx kam, darf sich das dienstälteste Mitglied im aktuellen Lineup nennen, und auch seine Geschichte bei Asphyx ist nicht ohne Auszeiten. Tatsächlich ist die Bandgeschichte so komplex, dass es eine Übersichtsgrafik auf der Asphyx-Homepage gibt, wer wann in welcher Funktion dabei war. Die vielen internen Probleme führten schließlich dazu, dass Asphyx sich im Jahr 2000 auflösten. Weiterlesen

So jung und schon bei den Sturmtruppen?

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Das jüngste Mitglied des illustren Reigens, der uns dieses Jahr das Osterfest versüßen wird, sind Memoriam aus dem schönen England: die Band besteht erst seit Januar 2016 und wird am Karsamstag den Headliner geben. Das ist nur auf den ersten Blick verwunderlich. Schaut man sich an, wer eigentlich hinter Memoriam steckt, wird sofort klar, dass man es hier nicht gerade mit Newcomern zu tun hat: Weiterlesen

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Das Tor zur Hölle liegt in Tirol!

Vor inzwischen vier Jahren veröffentlichte ein Quintett aus Tirol ein Album mit dem Titel Anti und bescherten mir mit dem Opener „Cemetary of Gods“ einen neuen Lieblingssong, bei dem die Anlage immer auf 11 aufgedreht werden muss. Die Rede ist natürlich von Asphagor, die seit 2007 aktiv sind und in diesem Jahr also nicht nur ihr Zehnjähriges feiern, sondern auch zum zweiten Mal auf dem Dark Easter Metal Meeting antreten. Musikalisch bewegt sich Asphagor mehr im mittleren Tempobereich und wartet mit einer ziemlich groovigen Mischung aus Thrash und Black-Metal auf, weswegen Nackenschmerzen am nächsten Tag vorprogrammiert sein dürften.

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AHAB Ahoi

Vor zwei Jahren gingen AHAB schon einmal auf dem Dark Easter Metal Meeting vor Anker und ließen eine begeisterte Zuhörerschaft zurück. Wer sie damals verpasst hat, dem sei diese Ausnahmeband hier noch einmal kurz vorgestellt.
Das Schiff von Käptn AHAB sticht 2004 in die rauhe See der Funeral-Doom-Gewässer, als Steuermänner mit den beiden Midnattsol-Gitarristen Christian Hector und Daniel Droste, der auch den Gesang übernimmt. Das erste Demo The Oath 2005 wird von und mit Stephan Adolph von Endzeit am Bass produziert und zeigt, wohin die musikalische Reise geht, weg vom Folk-Metal-Stil Midnattsols.
AHAB Weiterlesen

Walpurgis-Feuer

Valborg, das klingt zum einen Schwedisch und erinnert zum anderen an Walpurgis (-nacht). Beides ist richtig. Valborg ist die Kurzform von Valborgsmässoafton und wird wie das deutsche Pendant Walpurgisnacht am 30. April gefeiert. Um Hexen zu vertreiben, werden nach altem Brauch Feuer entzündet. Nur kommen Valborg gar nicht aus Schweden, sondern aus Bonn.Valborg Weiterlesen