Bandportrait/DEMM: Valborg

Walpurgis-Feuer

Valborg, das klingt zum einen Schwedisch und erinnert zum anderen an Walpurgis (-nacht). Beides ist richtig. Valborg ist die Kurzform von Valborgsmässoafton und wird wie das deutsche Pendant Walpurgisnacht am 30. April gefeiert. Um Hexen zu vertreiben, werden nach altem Brauch Feuer entzündet. Nur kommen Valborg gar nicht aus Schweden, sondern aus Bonn.

Ihre Flamme brennt seit 2002, doch es dauert drei Jahre bis zur ersten Demoveröffentlichung Songs for a year 2005 und weitere vier Jahre bis zum ersten Album Glorification of pain 2009, weil alle Bandmitglieder zusätzlich in anderen Projekten beteiligt sind. Der Sound liegt im Death und Doom Metal Bereich und wird oft mit Celtic Frost verglichen, doch sie lassen sich nicht einschränken und erweitern in den nächsten Jahren ihren Sound, mit jedem Album von Crown of Sorrow 2010 über Barbarian 2011 bis Nekrodepression 2012, die allesamt live im Studio eingespielt werden, mit klassischem Heavy Metal der Marke Black Sabbath und Progressive Metal. Sie erscheinen beim DIY-Label Zeitgeister, doch dann dauert es wieder drei Jahre, bis das neue Album Romantik 2015 beim Label Temple of Torturous erscheint. Der Wechsel liegt vor allem im Wunsch nach einer Vinylausgabe begründet, aber auch die Arbeitsweise hat sich verändert. Grundlage des Albums sind Synthesizer-Spuren, die Sänger und Bassist Jan Buckard einmal just for fun aufgenommen hatte. Diese erschaffen eine neue Dimension in Valborgs Doom-Kosmos, und so erinnert die Atmosphäre an Type O Negative. Der Albumtitel Romantik, der im ersten Moment etwas irritiert, macht dann tatsächlich Sinn. Diesmal werden die Instrumente einzeln aufgenommen, was mehr Aufwand im Studio bedeutet. Umso mehr brennt die Band darauf, live beim DEMM ihr Walpurgis-Feuer im Publikum zu entfachen.

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