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Düsterschöne Zeitreise

Allzu oft sieht man Pink Turns Blue ja nicht auf deutschen Bühnen, weshalb das Alte Landratsamt auf dem diesjährigen WGT beim Auftritt der alten Heroen schier aus allen Nähten platzte und eine meterlange Schlange vor dem Einlass bei für Pfingsten arktischen Temperaturen vergebens bibberte. Wer es in den Saal geschafft hatte, starb allerdings den Hitze- und Luftmangeltod und hatte speziell in den hinteren Reihen nicht ganz so viel von dem Konzert. Ich musste aus diesen Gründen auch tatsächlich früher gehen, was mich sehr geärgert hat. Umso erfreuter war ich dann, als ich erfuhr, dass PTB im Herbst eine kleine Tour durch Deutschland absolvieren würden. Bei einigen Gigs haben sie eine Vorband dabei, in München nicht, das Ganze findet im Rahmen der sehr empfehlenswerten Sacred-Bones-Party von DJ Frankit statt. Ein kleiner Raum, keine Vorband – direkter kann ein Konzert wohl kaum sein. Eine erfreulich große Menge an Zuschauern findet sich daher auch an diesem Samstag im Orangehouse ein und harrt ungeduldig der Dinge. Weiterlesen

Zart und doch kraftvoll

 

DSC_9578Ein neuer Katzenclub im Feierwerk, eine neue Chance, einen tollen Musikact ganz nah zu erleben sowie natürlich eine tolle Party auf zwei Tanzflächen, die diesmal eine Reise in die Vergangenheit verspricht. Viele kennen ihn noch, den legendären Pulverturm ganz weit oben in der Schleißheimerstraße, mit heimeligem Biergarten und ganz besonderem Flair. „Schwarz“ wurde es Dienstag und Freitag, ein Leben ohne den Pulverturm schien kaum möglich. Leider schloss die Kultdisco Ende 2006, das Gebäude wurde bald darauf abgerissen. In unseren Herzen lebt der Turm aber weiter, und an diesem Samstag gibt es beim Katzenclub ein Pulverturm-Revival mit DJ Thaly zu feiern. Auf der Bühne dürfen wir Zoè Zanias bewundern, die bereits mit Linea Aspera und Keluar im Untergrund ordentlich für Aufsehen gesorgt hat und jetzt ihre Soloarbeiten unter dem Projektnamen Zanias vorstellt. Weiterlesen

Hier, unter Freunden … das ist ein guter Moment

DSC_7009Klangstabil – das sind Maurizio Blanco und Boris May. Klangstabil – das bedeutet Emotion, Tiefgründigkeit, mitreißende Beats, hypnotische Rhythmen und erfrischende Andersartigkeit. Seit 1994 gibt es das Duo bereits, diverse Alben hat es veröffentlicht (das aktuellste ist One Step back, two Steps forward, eine Compilation in Doppel-CD-Form), das nächste ist bereits in Arbeit; doch viel wichtiger sind meiner Meinung nach ihre nicht allzu häufigen Live-Auftritte, bei denen der Geist von Klangstabil am besten transportiert wird. Eine schöne Gelegenheit dafür ist die Veranstaltung Katzenclub in der Kranhalle des Feierwerks, eine Partyreihe, die viermal im Jahr stattfindet und wenn möglich außer der Musik der bewährten Pagan DJs sowie anderer hervorragender Tanzflächenbeschaller aus München auch noch einen renommierten Live-Act bietet (z.B. Schwefelgelb oder She Past Away). Nach dem ersten Auftritt im Oktober 2013 ist es jetzt endlich wieder soweit: Klangstabil @Katzenclub! Weiterlesen

Ein Konzert, so dunkel wie der Hintern einer schwarzen Katze

DSC_0696Kiss the Anus of a black Cat – seltsamer Name, großartige Band, so viel sei schon mal vorweggeschickt. Ursprünglich ein Soloprojekt des Belgiers Stef Heeren mit festen Live-Musikern, hat sich die Gruppe mit dem aktuellen Album To live vicariously offiziell zu einer vierköpfigen Band formiert. Auch der Stil – der sich seit den Psychedelic-Neofolk-Anfängen mit den letzten Alben in Richtung düsteren Wave-Indiefolk gewandelt hatte – hat eine Frischzellenkur verpasst bekommen, die neuen Songs klingen sehr viel elektronischer, teilweise auch punkiger; da pluckern und fiepen die Synthies neben harschen Gitarrenausbrüchen, doch zusammengehalten wird alles natürlich von der ein wenig an David Eugene Edwards erinnernden Stimme von Stef Heeren und den wunderbaren Melodien. Nach ihrem großartigen Auftritt auf dem WGT 2014 freue ich mich nun sehr, die Band im Münchner Feierwerk zu sehen. Weiterlesen

Echoes – so heißt eine zweite Variante des Erfolgsalbums Echogenetic der kanadischen Electro-Pioniere Front Line Assembly. Es erscheint am 6.6.14 (via metropolis/Soulfood) und enthält zwei neue Stücke sowie Neuinterpretationen/Remixe anderer Künstler der bereits veröffentlichten Songs.  Weiterlesen

Unter dem Schleier der Nacht

Nocte Obducta in München? Aber sicher muss ich da hin! Und dann auch noch im Rahmen eines kleinen, aber extrem feinen Festivals? Ist sowas von gebucht!

Los ging die wilde Jagd schon um halb fünf am Nachmittag – „normale“ Menschen, wurde mir glaubhaft versichert, würden um diese Uhrzeit eigentlich noch schlafen. Umso besser, dass sich zumindest fünf gänzlich unnormale Menschen bereits eingefunden haben, um Renegade zu sehen, die pünktlich das Festival eröffneten.  So spielte das Quartett aus Fürstenfeldbruck seinen treibenden Black-Thrash-Oldschool-Death-Metal mehr vor den Fotografen als vor johlenden Gästen. Der Stimmung auf der Bühne tat das allerdings keinen Abbruch – 20 Minuten pure Spielfreude waren geboten. Der Sound ist eine gelungene Mischung, die ziemlich schnell in den Nacken geht und von der man sich hier selbst überzeugen kann. Ich bin gespannt auf das erste Album, Jungs! Und für alle, die Renegade verpasst haben: Schaut unbedingt auf deren Facebook-Profil; wenn die 2014 ebenso viele Live-Shows spielen wie Ende 2013, sollte es nicht lange dauern, bis sich euch die Gelegenheit bietet, das nachzuholen! Weiterlesen