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The beginning and the end

Back-from-hellShock Therapy wurden 1984 in Detroit von Gregory John McCormick, den meisten besser bekannt als Itchy, und Keith E. Jackson gegründet. Der Name der Band kommt nicht von ungefähr, denn nach mehreren Psychiatrie-Aufenthalten nutzt Itchy die Musik als Ventil für seine persönliche Therapie. Der Szene-Klassiker „Hate is a 4-letter word“ sollte jede*m Gothic ein Begriff sein und wird noch heute regelmäßig aufgelegt. Leider starb Itchy überraschend und tragisch 2008 kurz nach einem längeren Gefängnisaufenthalt. Er wurde nur 44 Jahre alt.
Das nun posthum auf I Am Surprised Records veröffentlichte Album Back from hell ist das letzte von Itchy und stammt aus dem Jahr 2008. Labelchef Peter Ehrenfeld betrieb seinerzeit mit Itchy zusammen ein Studio und verwaltet in Kooperation mit dessen Witwe das musikalische Erbe. Wo es nötig gewesen ist, hat Per Anders Kurenbach, der Keyboarder von Shock Therapy, die Kompositionen final bearbeitet. Weiterlesen

Pizza Pasta Deathrock

NewWaveOfFear-CoverAus dem schönen Bologna stammen Horror Vacui, und nach den bereits veröffentlichten Alben In darkness you will feel allright (2012) und Return of the Empire (2014) ist dieses Jahr der dritte Longplayer New wave of fear erschienen. Höchste Zeit also, um die Death Rocker im Webzine näher vorzustellen. Masbucci und Marcia zupfen die Gitarren und Fabrizio den Bass, Aggio beackert die Felle und Frontmann Koppa steht am Mikrofon. Seit dem Konzert beim 10. Prager Gothictreffen (Link zum Bericht) haben Horror Vacui einen festen Platz in meiner Playlist. Im Sommer waren sie im Münchner Kafé Kult zu Gast und haben trotz erkältungsbedingter Stimmprobleme das Publikum begeistert. Weiterlesen

Die Punkrock-Helden Itchy aus Eislingen/Fils haben heute ihr neues Musikvideo zu „The sea“ veröffentlicht. Der Song stammt vom neuen Album All we know, das kürzlich veröffentlicht wurde.

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Meine ersten fünfundzwanzig Jahre mit Bad Religion

 

BR logoMit ziemlicher Regelmäßigkeit, meistens jedes Jahr, manchmal vergehen auch zwei oder drei Jahre, schlagen die kalifornischen Melodiepunks Bad Religion in unseren Breitengraden auf, und das ist auch gut so. Vor fünfundzwanzig Jahren hörte ich zum ersten Mal im Tanzcafé Hertlein in der kleinen Kleinstadt, in der ich zur Schule ging, einen Song, bei dem sich mir neue Welten eröffneten: „Sanity“ von Bad Religion vom Überalbum No control. Seither war ich infiziert, kaufte alles, was es bisher gab, und schaffte es sogar, mit nahezu fremden Leuten (naja, „fremd“ in einer Kleinstadt) kurz darauf nach Nürnberg zur „Generator“-Tour von Bad Religion fahren zu dürfen – meine Mutter war not amused, aber das war mir so egal! Das Konzert war lebensverändernd, hat viele schöne und auch traurige Erinnerungen mit sich gebracht, und seither bin ich beinharter Fan von Dr. Greg Graffin und Co. „Aber die haben doch nur einen Song?“ Ja und? Stört das bei AC/DC irgendwen? Solange dieser Song gut ist, hat er seine Berechtigung. Und überhaupt stimmt das gar nicht, es sind mindestens zwei! Aber diese Refrains, die „Ooozin Aaahs“, die Melodien, diese intelligenten Texte – all das macht die Band so einzigartig, und genau deswegen renne ich seit fünfundzwanzig Jahren auf jedes Konzert in München. So auch heute wieder – Traditionen sind doch etwas Feines. Weiterlesen

Hate is just a 4-letter word

SHock Therapy front-black-1440-coverNicht eine gute Grufti-Party kam zu Beginn meiner Gothic-Karriere ohne diese Textzeile von Shock Therapy aus, die damals von wirklich jedem der Anwesenden mitgesungen wurde. Sie stammt aus einem der Lieder, die eine ganze Generation von jungen Gruftis sozialisierten. Und selbst heute, über zwanzig später, sorgt der Song in den Clubs noch immer für eine gefüllte Tanzfläche, wenn er auch naturgemäß mittlerweile weniger oft gespielt wird.
1984 gründet der junge Gregory John McCormick, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Itchy Wiggle Christ, zusammen mit E. Keith Jackson die Band Shock Therapy. Der Name ist Programm, denn Itchy hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zahlreiche Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken hinter sich und nutzt die Musik als Ventil und zur Selbsttherapie. Gleich ihre erste selbstbetitelte Veröffentlichung schafft den Durchbruch mit dem darin enthaltenen Megahit „Hate is a 4-letter word“. Eine Steigerung ist danach kaum mehr möglich, das weiß aber auch die Band und entwickelt so eine große Experimentierfreude bezüglich Musik, Sounds und Texte, die zum Teil auch auf intensivem Drogenkonsum beruht. Kein Wunder, dass es regelmäßig Besetzungswechsel gibt, Itchy einmal ausgenommen. Das trägt vielleicht auch zur großen musikalischen Vielfalt bei. In der Zeit von 1984 bis 1997 veröffentlichen Shock Therapie zwölf reguläre Alben, deren Bandbreite von Industrial-Punk über Dark Wave und Gothic bis hin zu Wave reicht. Itchy verbüßt eine mehrjährige Haftstrafe, während der die Band ruht. Erst 2008 gibt es nach seiner Entlassung mit The Moon & The Sun ein neues Album, das eine Woche nach dem überraschenden Tod von Itchy erscheint. Nach dem Live-Album Live From Hell von 2013 ist nun die längst fällige Best-of Sammlung Theatre of Shock Therapy erschienen. Weiterlesen