Beiträge

Kopfhörer und Dauerrotation

Amorphis – von „amorph“, also „gestaltlos, formlos“. Das eröffnet dieser höchst wandelbaren Band, die sich aber trotzdem immer treu geblieben ist, natürlich viele Möglichkeiten. Angefangen haben die Finnen als astreine Death-Metal-Band, haben sich davon allmählich hin zu hartem Metal mit cleanem Gesang entwickelt, um schließlich eine höchst tiefenentspannte Phase mit 70er-artigem Rock zu durchleben. Manchen war diese Phase ein wenig zu lässig, auch die Band schien den nötigen Antrieb nicht mehr zu haben, doch dann änderte sich alles, als Pasi Koskinen den Sängerposten aufgab und Tomi Joutsen das Mikro übernahm. Seither – also auch schon über zwölf Jahre – regieren wieder Brachialität gepaart mit hochgradiger Melodiösität, Growls und mitreißendem Klargesang; anders als früher, aber trotzdem immer Amorphis. Doch auch diese Mischung hatte sich bis einschließlich des Albums Circle ein klein wenig abgenutzt, weshalb das 2016er-Album Under the red cloud wie der nötige Befreiungsschlag wirkte. Wieder brutaler, mehr Growls, mehr Druck – so mussten Amorphis (meiner Meinung nach) klingen. Wie geht’s jetzt also weiter mit dem brandneuen Album Queen of time? Weiterlesen

Experimentelle Reise ins Morgenland

Letzte Instanz - Morgenland VÖ: 16.02.2018Auf 20 Jahre Musikgeschichte kann die Letzte Instanz mittlerweile zurückblicken, im Februar 2018 erschien das 13. Album mit dem Namen Morgenland. Nachdem ich mich mit Im Auge des Sturms und Liebe im Krieg nicht so anfreunden konnte und mit Morgenland Veränderungen angekündigt wurden, war ich umso mehr gespannt auf das neue Werk der Brachialromantiker. Weiterlesen

Peace, love & unity

Die Israelis Orphaned Land haben bereits seit vielen, vielen Jahren einen festen Platz in meinem Herzen, und ich freue mich schon seit langem auf das Konzert am heutigen Abend. Nach über fünf Jahren und dem letzten, hochgelobten Album All is one ist Ende Januar dieses Jahres ihre neue Platte Unsung prophets and dead messiahs erschienen, die euphorische Rezensionen bekam und das bis dato ambitionierteste Werk der Band ist. Parallel dazu ist seit 10. März auf YouTube eine absolut sehenswerte Rockpalast-Dokumentation über Orphaned Land abrufbar, die einen sehr persönlichen Einblick in das Leben der Bandmitglieder und das Leben in Israel gibt. In dieser Doku, aber vor allem mit ihrer Musik, ihren Konzerten, ihren Interviews, kämpfen die Bandmitglieder gegen die politische Indoktrination, dass Muslime, Christen und Juden verfeindet sein müssen, denn das Gegenteil ist der Fall. All is one, wir sind alle eins, und Metal ist die alles vereinende Religion. Ihre Konzerte sind legendäre Familienfeiern, bei denen die Muslima mit Kopftuch neben dem westeuropäischen Parademetaller ausflippt und alle einfach nur glücklich sind. Und auf genau diese Stimmung freue ich mich – also ab ins Backstage. Weiterlesen

One big Family in the Name of Music

25 Jahre gibt es die israelische Metalband Orphaned Land nun schon, und das wird auf einer ausgiebigen Tour durch Europa gefeiert. Nach ihrem sensationellen Akustikkonzert vor ziemlich genau einem Jahr im Feierwerk, freue ich mich sehr, die fünf schon so schnell wiederzusehen. Orphaned-Land-Abende sind immer etwas ganz Besonderes, mit dieser familiären, grundentspannten Stimmung und tollen Musikern, die darüber hinaus noch unglaublich nette Menschen sind. Die Band setzt sich seit vielen, vielen Jahren für die Völkerverständigung im Nahen Osten ein, Politik und Religion hat bei ihren Konzerten keinen Platz, hier zählen nur die Menschen und natürlich der Metal. Mit im Gepäck haben Orphaned Land auch immer Bands aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen Stilrichtungen – der Abend verspricht also mal wieder äußerst spannend zu werden! Weiterlesen

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Band der Woche

Es gibt eine Fortsetzung! Für unsere nächste Bandvorstellung sind die Emails über den großen Teich geflogen. Horusauge hat sich schon mit der CD 2113 von Carousel beschäftigt, da war es ein kleiner Schritt zum Interview mit einem der Rock’n’Roller aus Pittsburgh.

 

Musik

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Völkerverständigung auf Orientalisch

 

Wie könnte man einen trüben, nassen Sonntagabend besser verbringen als auf der Couch? Richtig, man rafft sich auf und geht auf ein gutes Konzert – die Auswahl fällt an diesem Abend schwer, im Backstage rufen viele gute Bands nach mir, doch ich bleibe hart und gehe ins Feierwerk, denn schließlich kommen die phänomenalen Israelis von Orphaned Land extrem selten als Headliner auf Tour, das darf man nicht verpassen. Noch dazu befinden sie sich auf einer Akustiktour und haben mit dem Stimmgewalt-Chor aus Berlin und den Leipzigern molllust, die ihren Opera Metal ebenfalls akustisch präsentieren werden, ein hochinteressantes Begleitprogramm. Orphaned Land konnten bereits im April im Vorprogramm zu Blind Guardian (Bericht) das Münchner Publikum schon voll und ganz von sich überzeugen, und ich bin sehr gespannt, was sie sich für diesen Abend einfallen lassen. Weiterlesen

München reißt das Ruder früh an sich

Es regnet schon den ganzen Tag in Strömen, die U-Bahnen in München fahren nicht so, wie sie sollen, und überhaupt könnte alles besser sein. Wie gut, dass am Abend Blind Guardian und Orphaned Land in der Stadt sind, genauer gesagt im Zenith im Norden Münchens. Das Zenith ist die Halle mit dem legendär schlechtesten Sound in der Stadt, hat allerdings auch das für eine Band der Größenordnung von Blind Guardian nötige Fassungsvermögen. Schaun mer mal, was der Abend so bringen wird … Weiterlesen