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Wien, die Stadt vieler Sehenswürdigkeiten, der Glanz der früheren k. u. k. Monarchie ist noch an vielen Orten sichtbar, unter anderem in Schönbrunn. Beate Maxian hat sich für ihren sechsten Teil ihrer Wien-Krimis den hier gelegenen Schlossgarten als Anfangspunkt für einen Mord in Schönbrunn ausgesucht. Sie schickt die Journalistin Sarah Pauli wieder auf die Suche nach einen Mörder, der auch Frau Pauli gefährlich werden könnte.

Für Valentina Macek sollte es eine normale morgendliche Joggingrunde im Park von Schloss Schönbrunn werden. Allerdings ist die Tote, die sie im Park von Schloss Schönbrunn in einem Hochzeitskleid und mit Rosen im Haar vorfindet, an diesem Morgen ein unguter Tagesbeginn. Wie sich bald herausstellt, gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Frauen: den prominenten Wiener Hotelier Felix Beermann. Vor fünf Jahren musste er seine Hochzeit mit Daniela Meier absagen, denn die Braut war kurz vor dem großen Ereignis verschwunden – jetzt ist sie wieder aufgetaucht. Sarah Pauli, die als Journalistin für den Wiener Boten an einer Sonderausgabe über Hochzeitsbräuche arbeitet, ist eine perfekte Unterstützung für Kommissar Martin Stein, der den Mord aufklären soll. Die beiden kennen sich schon aus vorangegangenen Fällen. Allerdings kommt erschwerend hinzu, dass Sarah von einem unbekannten Bewunderer Rosen bekommt. Ihr wird bald klar, dass der Mörder es eventuell auch auf sie abgesehen hat.

Der Tote im Zentralfriedhof hat mein Interesse an den Büchern von Beate Maxian geweckt, allerdings war die Ernüchterung groß: Die Geschichte hat sich hingezogen mit Hintergrundrecherche, die Spannung hat viel zu lange auf sich warten lassen und war schnell vorbei. Aber die Figur Sarah Pauli hat mich nicht losgelassen: neugierig, ihr Interesse für Aberglauben, immer auf der Suche nach der Lösung eines oder gleich mehrerer Rätsel. Nähere Infos zu Sarah Pauli gibt es in einem Interview, eine wirklich lesenswerte Idee des Goldmann Verlags: Interview Andreas Gruber – Sarah Pauli.

Der Mord in Schönbrunn ist in meinen Augen sehr viel spannender. Die Aufdeckung der Parallelen zwischen Daniela und Valentina sind wohl dosiert und führen immer wieder zu Aha-Erlebnissen. Die Entschlüsselung der Rätsel zum Opfer (die Ähnlichkeit zum Fall Kampusch drängt sich auf) mithilfe von Sarah Pauli, die durch ihr Wissen um Aberglauben, ihre Hartnäckigkeit und ihren Wissensdurst viele Informationen beisteuert, verführen zum Spekulieren und haben mich dazu gebracht, die letzten 150 Seiten in kürzester Zeit zu lesen. Und über allem steht während dem Lesen die Frage: Wird es noch ein Mordopfer geben, und wer wird es sein?
Aber nicht nur diese Spannung verbreitende Geschichte lädt zum Lesen ein, es gibt auch viel Wissenswertes zu Aberglauben, Pentagrammen und Numerologie, auch im Bezug auf den Park von Schloss Schönbrunn. Wer weiß denn schon, dass man zum Beispiel nie einen Rosenstrauß schenkt, der aus einer geraden Zahl besteht, oder wofür eigentlich Brautjungfern benötigt werden?

Wer sich vor dem Kauf des Buches Gedanken dazu macht, dass Mord in Schönbrunn bereits der sechste Wien-Krimi ist, kann beruhigt werden: Das persönliche Umfeld von Sarah Pauli wird immer wieder aufgedeckt, auf frühere bearbeitete Fälle wird selten eingegangen. So wie ich es mit den zwei oben beschriebenen Teilen erlebt habe, ist der Einstieg in die Reihe mit jedem Teil möglich. Erschienen sind bisher: Tödliches Rendezvous, Die Tote vom Naschmarkt, Tod hinter dem Stephansdom, Der Tote vom Zentralfriedhof und Tod in der Hofburg (hierzu wird es eine weitere Review geben). Im Juli 2017 soll Die Prater Morde erscheinen.

Fazit: Mein erste Begegnung mit der Wien-Krimireihe war nicht gerade positiv, aber der Mord in Schönbrunn hat vollends überzeugt. Mord – Spannung – Rätsel – sympathische Protagonisten – Kaufempfehlung!

Infos zur Autorin: Die Österreicherin Beate Maxian wurde in München geboren und verbrachte ihre Jugend u.a. in Bayern und im arabischen Raum. Heute lebt sie mit ihrer Familie abwechselnd in Oberösterreich und Wien und arbeitet neben dem Schreiben als Moderatorin und Journalistin sowie als Dozentin an der Talenteakademie. Ihre in Wien angesiedelten Krimis um die Journalistin Sarah Pauli haben eine treue Leserschaft erobert und sind Bestseller in Österreich. Des Weiteren ist Beate Maxian die Initiatorin und Organisatorin des ersten österreichischen Krimifestivals: Krimi-Literatur-Festival.at. Siehe auch: www.maxian.at. (Quelle: Goldmann-Verlag)

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Beate Maxian: Mord in Schönbrunn
Goldmann Verl., 19.09.2016
8,99 €

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