Graffiti, Geheimnisse, Mord

Als Chefredakteurin des Wiener Boten weiß Sarah Pauli stets Bescheid, wenn sich etwas Ungewöhnliches in der Donaumetropole ereignet. So schreibt sie auch als Erste über das geheimnisvolle Kreuzsymbol, das plötzlich überall in Wien an Häusern und Sehenswürdigkeiten prangt. Und die Graffiti sind erst der Anfang eines unheimlichen Rätsels. Denn an einem nebeligen Tag wird in der Wiener Altstadt der Fahrgast eines Fiakers ermordet – und in der Kutsche findet man eine mysteriöse Zahlenreihe und darüber ein Kreuzzeichen …

Außerdem bekommen die Leser einen Einblick in Internetbetrug, in Leben, die nicht das sind, was sie glauben lassen und in ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Mörder und Polizei bzw. der hinzugezogenen neuen Chefredakteurin des Wiener Boten, die sich auch mit Kryptologie und Allegorien auskennt. Kommissar Stein ist dieses Mal sehr froh, damals ihre Bekanntschaft gemacht zu haben. Bei der Jagd nach dem Täter geht es im zehnten Krimi von Beate Maxian nicht zu den großen Sehenswürdigkeiten der österreichischen Hauptstadt, es ist eher eine Jagd quer durch die Stadt, manchmal habe ich dabei das Bedürfnis, mir dazu Bildmaterial ansehen zu müssen. Die eingefügte Übersichtskarte zu Wien ist mir da ein bisschen zu wenig. Mittlerweile kenne ich das persönliche Umfeld von Sarah gut, es ist auch für neue Leser der Sarah-Pauli-Reihe in jedem Buch der Reihe gut nachzuvollziehen. Der nächste Schritt in der Beziehung mit David, ihrem Lebensgefährten und Vorgesetzten, ist vollzogen: Sie sind zusammengezogen, es ziehen auch kleine Reibereien mit ihrem Freund durch Sarahs neue Position als Chefredakteurin ein, etwas Neues für den Fan der Reihe.
Anfangs kommt es mir so vor, als würde sich der Lesestoff unendlich hinziehen, erst die vermehrte Aufdeckung der Lebenslinien der Opfer und Beteiligten bringt Schwung rein, dann erscheint vieles in einem anderen Licht, und zum Ende hin überschlagen sich wieder mal die Ereignisse. Da kann man dann schon die eine oder andere Vermutung haben.

Der Tote im Fiaker ist wieder ein gut erzählter Krimi aus dem schönen Wien. Mittlerweile ist es für mich wie nach Hause kommen, wenn ich die Seiten zu den Erlebnissen von Sarah Pauli aufschlage, nur eben mit unterschiedlichen Opfern und Todesszenarien.

:buch: :buch: :buch: :buch: :buch2: 

Beate Maxian: Der Tote im Fiaker
Goldmann Verlag, Vö. 16.03.2020
Taschenbuch, 400 Seiten
10 €

Sarah-Pauli-Reihe bei SB

(1500)