Lasst es Blumen regnen
Die jungen Schweden von Children of the Sün haben am 26. Juli ihr Debütalbum Flowers herausgebracht. Nach ihrer erfolgreichen Beteiligung beim Musikwettbewerb Livekarusellen und einer EP im Jahr 2018 ist dies ein weiterer Schritt auf der Musikleiter. Das Oktett gibt sich dem Geist von Woodstock und der Flower-Power-Bewegung hin, die Blumenkinder verbinden mit ihrer Musik Gefühle von Freiheit, Liebe und Verbundenheit mit der Natur, das zeigt sich auch in ihren Videos.
Josefina Berglund Ekholm, Sängerin der Band, klingt wie eine ältere, erfahrenere Stimme, und ist doch erst Anfang 20, ihre Mitstreiter können auch nicht viel älter sein. Ekholm verleiht den acht Songs den perfekten Flower-Power-Touch, um den Geist der Combo durchgehend zu halten. Das zeigt sich nach dem lieblichen Intro von „Flowers“ bereits mit „Her Game“ (live). Die Wiederholung von Textteilen und Melodien beschwört eine psychedelische Wirkung. Das melancholische „Emmy“ kann man sich seit Kurzem auch ansehen und -hören. Einen großen Anteil an der Wirkung haben immer wieder die Gitarren (Jacob Hellenrud und Ida Wahl) und die Schlagzeug-Taktführung (Christoffer Eriksson), das hört man auch in „Hard working man“ (schwungvoll und mit technisch abgewandelter Stimme). Zum „Sunchild“ werden Stimmbänder strapaziert, und es garantiert das Mitsingen des Publikums im Chorus, super! Das Intro wird mit Track sechs fortgesetzt, ein wirklich sehr gelungener Blumenkinder-Song, bei dem man sich in den „dadada“-Phrasen verlieren kann und bei der Melodie sich mitwiegt. Im gleichen Stil lädt uns „Like a sound“ zum Weitertanzen ein, selbstversunken im längeren Instrumentalteil. Eröffnet wird „Beyond the sun“ mit einer Akustikgitarre, „it’s hard to carry on when you are sad and young“ (wir können uns vielleicht daran erinnern?!). Es ist nicht einfach, erwachsen zu werden, aber es ist immer gut, wenn man jemanden hat, der einen dabei begleitet. Im Verlauf des Songs könnte man melancholisch werden, aber er ist so schön und positiv, das fällt dann doch aus.
Flowers lässt die rockigen, wilden Hippie-Zeiten wieder aufleben. Die junge Combo zehrt textlich wahrscheinlich viel aus ihren eigenen Teenager-Erfahrungen und drückt damit ihrem Produkt einen eigenen Stempel auf, unter anderem auch mithilfe von Hammondorgel, Handtrommel und ihrem Outfit. Ihre Idole wären sicher stolz auf die Combo, die den vergangenen Spirit weiterträgt (noch dazu im Gegensatz zu sonstigen CD-Veröffentlichungen der Jetztzeit). Die Band aus der Umgebung von Arvika entführt uns in die Vergangenheit und lässt uns mitsingen und -tanzen. The Sign Records haben mit den acht frischen Musikern einen guten Fang gemacht, der noch viel erwarten lässt.
Children of the Sün-Lineup: Jacob Hellenrud (Guitar), Josefina Berglund Ekholm (Lead Vocals), Ottilia Berglund Ekholm und Wilma Ås (Choir), Ida Wahl (Bass), Anna Nilsson (Keys), Christoffer Eriksson (Drums), Sara Berkesi (Percussion)
Anspieltipp: Sunchild – Flowers – Like a sound – Beyond the sun
Children of the Sün: Flowers
The Sign Records, Vö. 26.07.2019
11,90 € https://freighttrain.se/en/children-of-the-sun/children-of-the-sun-flowers-cd.html
80 SEK Bandcamp https://childrenofthesunofficial.bandcamp.com/album/flowers
https://www.facebook.com/Childrenofthesuun
https://www.facebook.com/thesignrecords
Tracklist:
1. Flowers (Intro) (1:37)
2. Her Game (4:33)
3. Emmy (3:58)
4. Hard Workin Man (3:39)
5. Sunchild (3:56)
6. Flowers (4:53)
7. Like a Sound (4:02)
8. Beyond the Sun (7:27)
(2502)