Die Rückkehr auf den Bauernhof – Teil 2

Zum dritten Mal lassen wir uns durch die uns schon bekannten Serpentinen den Bäckerberg hinauf tragen um das Sick Midsummer VI zu genießen. Dieses Jahr hatte Nekrist keine Zeit, aber dennoch fanden wir genug Mitstreiter um wieder zu viert München im Salzkammergut würdig zu vertreten. Dieses Jahr stehen zwei Bands weniger auf der Running Order, die Organisatoren haben sich das Feedback der Fans zu Herzen genommen und statt Masse ganz klar auf Klasse gesetzt. Wir sind gespannt, wie sich die längeren Umbaupausen und Sets der einzelnen Bands machen.

Wir wagten uns an dem wohl wärmsten Wochenende im Jahr 2015 (über 35° im Schatten) um 14 Uhr auf das Festivalgelände und genossen erst einmal das schönste (Berg-) Panorama das ein Festival bieten kann. Um die Zeit bis die erste Band auf der Bühne steht zu vertreiben, besorgen wir uns kühle Getränke und begutachteten den jedes Jahr ein Stückchen weiter renovierten Vierkanthof.

CONSPIRACY

Pünktlich um 15 Uhr versuchten die vier Jungs von Conspiracy (Linz-AT, Bandvorstellung ), die sich im Schatten versteckende Menge zum Abgehen zu motivieren. “Die ersten 10 die vorne abgehen bekommen eine CD von uns” war schon mal eine sehr nette Einladung! Die ersten Menschen trauten sich in den noch kleinen Schattenfleck direkt vor der Bühne und schüttelten ihr Haupt zu dem oldschooligen Death/Trash-Metal-Songs. Zur Mitte ihres Sets, und nach dem sie schon die ersten CDs verschenkt hatten, trauten sich immer mehr Fans an die Bühne und schüttelten ihr Haar in der Sonne. Die Band schaffte das eigentlich Unmögliche, bei der Hitze noch mehr einzuheizen! Ein gelungener Auftakt und eine ordentliche Leistung von Tom, Gunter, Markus und Jonas.

Zur Umbaupause besorgten wir uns alle am Essensstand einen sehr köstlichen Muffin! Leider gab es dieses Jahr keine so große Kuchen- und Tortenauswahl, was aber bei der Temperatur auch verständlich war.

Symbolic

Frisch gestärkt erstürmten wir den Innenhof als das Intro der nächsten Band lief, ein Monolog von Loki aus dem Film Dogma hinterlegt mit Synthesizer: “Do you know what makes a human being decent? Fear.”. Nach dem Intro legen die fünf Jungs aus Ingolstadt los und spielen soliden Death Metal. Symbolic (Bandvorstellung) besteht aus Bastian Löser (Vocals), Andreas Schiegl (Guitars), Josef Hiltmann (Guitars), Tobias Schill (Drums) und Sebastian Kister (Bass).
Man merkte dem Bassisten an, dass es ihm zu heiß war, aber den anderen Jungs konnte die Hitze nichts anhaben und sie gingen voll ab. Das Publikum füllte den immer schattigeren Innenhof langsam auf und feierte mit.

Seduced

Einen kurzen Umbau später und die Grazer Band Seduced (Bandvorstellung) betraten mit Kunstblut verschmiert die mit Pentagrammen geschmückte Bühne. Die fünf Jungs, Georg (Bass und Vocals), Craig (Guitars), Svart (Vocals), Dominik (Guitar) und Nordger (Drums), produzierten auf der Bühne einen anständigen Black/Death Metal und brachten einige zum Lachen bringende Ansagen zu ihren Liedern! Zum Beispiel war die Ansage zum Song „Graveyard Fuck“: “Because dead women don’t say no!”

Casket

Zur vierten Band leerte sich das Publikum leider wieder sichtbar, vielleicht brauchten sie alle etwas Stärkung oder der schwäbische Dialekt von Casket ( Bandvorstellung ) verwirrte die Einheimischen. Dabei liefern die beiden Jungs und das Mädel auf der Bühne soliden und teilweise sehr grovigen Death Metal.

Ellende

Zur Halbzeit war es ein guter Zeitpunkt eine kurze Pause vom Zuhören und Fotografieren einzulegen. Wir verzogen uns zum Essensstand, um den sehr leckeren und leicht scharfen indischen Linseneintopf zu genießen. Dies führte dazu, dass wir noch mehr schwitzten, aber wir ließen uns dadurch nicht aufhalten und kamen noch zum Soundcheck von Ellende wieder vor der Bühne an. Was als erstes ins Auge fiel, war die doch sehr ausgefallene Bemalung der österreichischen Jungs. Doch als sie mit dem Spielen anfingen, erklang astreiner und melodischer Black Metal. Ein optischer Leckerbissen war die Knochenrüstung des Sängers. Alle Fans im nun stark gefüllten und schattigen Innenhof genossen den Auftritt der Band sehr.

Demonical

Die vorletzte Band des Abends, Demonical, lieferten nochmal voluminösen Death Metal und viele Haare kreisten im Takt. Naja, die meisten kreisten im Takt, bei einigen Metalheads tat die Sonne und das viele Bier wohl ihr Übriges und sie kippten beim Headbangen um. Aber es zeigte sich wieder, dass die Community sehr hilfsbereit ist: Die umgekippten Fans wurden wieder nach oben gezogen und versuchten torkelnd weiter mitzufeiern. Etwa zehn Minuten vor Ende ihrer Spielzeit kündigten die Jungs aus Schweden ihr letztes Lied mit “The guys are already pissed at us for playing too long but still we gonna play one song more!” an. Wenn man sich Demonical nennt, will man wohl böse rüber kommen, ihre Musik war trotzdem gut.

Hypothermia

Als die Sonne vollkommen verschwunden ist, kamen die in Kutten verhüllten Schweden von Hypothermia auf die Bühne. Sie gingen in ihrem atmosphärischen, sehr langsamen Black Metal auf und kamen beim Publikum gut an. Aber sie kämpften als erste Band mit technischen Problemen. Beim Spielen verstimmte sich die Gitarre mehrmals. Das erste Nachstimmen der Gitarre nach Gehör schien für das Publikum ein Teil der Darbietung zu sein, bis der zweite Gitarrist die Gitarre an sich nahm und mit Hilfe des Stimmgerätes nachjustierte. Man wusste nicht wirklich was vor sich ging, weil die Jungs nicht mit dem Publikum agierten. Sie spielten ihr Set weiter und die verbliebenen Leute im Hof erfreuten sich der Show.

Demonical

Das Sick Midsummer 2015 war wie alle vorherigen ein großartiges Festival, vielen Dank an die Organisatoren, Bands, Personal, Fans und alle noch beteiligten Leute. Alles war perfekt organisiert, sämtliche Bands waren genau im Zeitplan, und man traf nur ausgelassene und freundliche Menschen. Ich habe nur einen Wunsch fürs nächste Jahr, wenn es wieder so heiß ist: einen Eisstand!

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Mehr Bilder gibt es auf flickr!

Bilder und Text: TRMK & the Doc.

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