Heimsuchung

Carolyn und Roger Perron ziehen mit ihren vier Töchtern in ein Häuschen auf dem Land. Doch die ruhige und idyllische Atmosphäre trügt, denn die Mädchen werden nachts von Erscheinungen heimgesucht. Das Haus erwacht zum Leben, und der Wahnsinn sucht auch bald Carolyn heim. Die bekannten und berühmten „Geisterjäger“ Lorraine und Ed Warren nehmen sich des vermeintlichen Dämons an und kommen selbst an ihre Grenzen.

Ich muss ja etwas gestehen: Noch vor ein paar Jahren hätte mich keiner in so einen Film gebracht, war ein Angsthase hoch zehn. Doch seitdem ich mir fast ausschließlich nur noch Horror- und Thrillerliteratur einverleibe, musste ich diesen Film unbedingt sehen, zumal er auch noch auf einer wahren Begebenheit basieren soll. Und verstecken kann ich mich immer noch hinter den starken Schultern meines Freundes.
Mit Spannung und leichter Gänsehaut ging es auch gleich los. Die Geschichte um die Puppe Annabelle versprühte Schauder und Grusel und verwirrte zunächst ein wenig. Der Zusammenhang zur restlichen Story wurde aber recht schnell hergestellt.
Man sah deutlich, in welcher Zeit wir uns befinden. Fönwelle, lange Haare und Schlaghosen brachten uns zurück in die Siebzigerjahre. Alles authentisch und schön umgesetzt.
Die ersten knarzenden Türen, Geräusche und Ereignisse drücken mich im Kinosessel immer tiefer. Düstere Atmosphäre herrscht in dem Haus, ich hätte mich vom ersten Moment an da nicht wohlfühlen können. Heimisch ist anders.
Gebannt und voller Erwartung starrte ich zur Leinwand, wartete auf das erste „Dämonengesicht“ oder eine hässliche, blutverschmierte Fratze. Doch darauf muss man recht lange warten. Unsichtbar schwebt, gleitet das „Geschöpf“ durch das Haus und lässt dem Unheil freien Lauf. Der Puls stieg, das Herz klopfte bis zum Hals, und die Augen weiteten sich immer mehr. Fast nicht zum Aushalten.
Die Schauspieler machten ihre Arbeit wirklich gut, wirkten durch die Bank weg glaubwürdig, und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und mitfühlen. Schminke, Effekte wirkten nicht zu überdreht oder aufgesetzt. Alles im Rahmen und gut umgesetzt. Die Überraschungsmomente kamen plötzlich, ohne große musikalischen Vorwarnungen, und so musste man in jeder Minute mit einem neuen Schock rechnen. Und mit neuen Geistern.

Mir hat der Film sehr gut gefallen, er hatte die richtige Portion an Horror, Grusel und Ekel. Mehr hätte ihn dann unglaubwürdig gemacht. Für alle Liebhaber von Exorzismus, schaurigen Puppen und dämonischen Geistern ein MUSS! Ein zweiter Teil wurde bereits angekündigt. Mal sehen, ob dieser mit dem ersten mithalten kann.

Und ganz so oft brauchte ich die starke Schulter neben mir dann doch nicht.

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Originaltitel: The Conjuring
Kinostart: 01.08.2013
Lauflänge: 111 Minuten
Studio: New Line Cinema
Produktionsjahr: 2012
Regie: James Wan
Drehbuch: Chad Hayes, Carey Hayes
Darsteller: Mackenzie Foy, Joey King, Vera Farmiga, Patrick Wilson, Ron Livingston, Lili Taylor u.v.m.

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