Friedhof Neuhausen

eingangDer Eingang an der Winthirstraße in München ist klein, man betritt die Ruhestätte über einige Stufen und steht vor dem Winthirkirchlein. Der Friedhof tauchte erstmals 1315 urkundlich auf, das derzeitige Erscheinungsbild gibt es seit 1829.

Sarkophag

An der südlichen Außenfassade der Grablege des Seligen Winthir (Iro-Schotte) steht ein kleiner Sarkophag vor einer Erinnerungsplatte, die König Ludwig I. für seinen geistlichen Erzieher Joseph Anton Sambuga in Auftrag gegeben hat.

Von dieser Stelle fällt der Blick auf unterschiedliche Grabstellen, die die lange Zeit des Bestehens des Friedhofs sehr gut wiedergeben: vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute wird die verschiedenartige Kunst von Grabmälern aufgezeigt.

vmillerAm Kopfende des Gebäudes stößt man auf die letzte Ruhestätte der Familie von Miller: Als erstes begegnet man auf dem weiteren Weg an der Kirchenmauer der Darstellung des Erzgießers Ferdinand Freiherr von Miller und am Kopfende und dem gegenüber verteilt die Familie. Dem „Schöpfer des Deutschen Museums“ und Ehrenbürger Münchens Oskar von Miller wurde eine große Grabplatte zugestanden.

Bei der Wendung gen Friedhof zeigt sich ein schöner Anblick: Eine große rechteckige Fläche mit verschiedenen Grabsteinen und -kreuzen, die durch drei Wege begehbar ist. Die von derzeit drei Seiten nah herangerückten Häuser wirken bedrückend, da hilft einem dann nur die Fantasie, um sich die ursprüngliche Lage vorzustellen.

grabDie kleine Plastik auf dem Brunnen im vorderen Bereich der Grablege ist von der hier bestatteten Künstlerin Ruth Schaumann gestaltet worden. Einzelne Grabsteine wurden vom alten Baumbestand in Besitz genommen, die eisernen Grabkreuze sind farbig durch sakrale Darstellungen oder auch mit Goldfärbungen verziert und vereinzelt sind die alten Inschriften auf den Erinnerungssteinen nachgedunkelt, verwittert und manchmal nicht mehr lesbar. So mancher Ministerialdirektor, Botschafter, Bürgermeister sowie auch eine ehrbare Jungfer, Kleidermacherin etc. kann man hier entdecken. Sigi Sommer (kennt den noch jemand?) soll hier begraben sein und die bescheidene Ruhestätte von Jörg Hube konnte ich auch entdecken.

Dieser Friedhof ist ein 2.600 Quadratmeter großes Gelände, das zum Verweilen, Gedenken und Besichtigen lohnt. Einen Plan dazu gibt es auf den Seiten der Stadtverwaltung München.

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