Frauenheld und Katzennarr

Heutzutage gibt es ja diese tollen immersiven Events, mit denen man quasi so richtig in den/die Künstler*in und sein/ihr Leben eintauchen kann. Das letzte, wirklich schöne Erlebnis diesbezüglich war „Klimts Kuss“ ((KLICK))

Danach hatte ich aber große Lust, mir die Originale anzusehen. Wie schön, dass ein Wien-Besuch im Sommer-Urlaub anstand!

Die Secession, die mitten in der Stadt und gut erreichbar ist, war mein erstes Ziel. Hier gab es im Vergleich zu vor etwa 20 Jahren ein schönes Gutzerl: Die Besucher*innen können sich einen Kopfhörer nehmen und sich damit einen Ausschnitt aus Beethovens 9. Sinfonie auf die Ohren holen. Gustav Klimt gestaltete den berühmten Beethovenfries für die XIV. Ausstellung der Vereinigung Bildender KünstlerInnen Österreichs Secession, die 1902 stattfand. Es war sehr ergreifend, mit dieser wundervollen Musik am Ohr und dem Originalbild vor Augen in diesem kühlen Raum zu sitzen, während es draußen 35 Grad hatte. Fast jede Frau weinte, während die Männer fotografierten und/oder um Fassung rangen.

Am nächsten Tag habe ich eine kleine Reise zum Oberen Belvedere gemacht. Die Anlage ist großartig, das Gebäude innen wunderschön, man kann sich sehr lange aufhalten, und es ist in keinem Fall jemals so voll wie im Louvre vor der Mona Lisa, obwohl ja das Original von Gustav Klimts „Der Kuss“ schon auch eine hohe Anziehungskraft hat:

Mit ein ganz klein wenig Geduld kann man tatsächlich auch ganz vorne vor dem Bild stehen. Annähernd jedes Paar, ob jung oder alt, ließ sich vor dem Bild in der Pose des Paares von Klimt fotografieren. Kichernd wie Teenager sind vor allem die älteren Leute wieder von dem Bild weg, das fotografiert werden oder gar Selfie machen sind sie nicht so gewohnt wie die Youngsters.

Tags darauf bin ich ins Leopold-Museum im Museums-Quartier gegangen. Das MuseumsQuartier Wien (https://www.mqw.at) ist eine wundervolle junge Location, in der man sich lange aufhalten kann. In Reiseführern wird auch hier immer gewarnt: Holt euch vorab online die Tickets, um lange Warteschlangen zu umgehen! Vor lauter Fehlen von langen Warteschlangen hätte ich fast den Eingang zum Museum nicht gefunden! Also, alles easy, hingehen und genießen. Hier ist sehr viel von Gustav Klimt ausgestellt, aber was ich am schönsten bzw. interessantesten fand: Atelier und Lebensumstände Klimts und aller Beteiligten waren zu sehen. Die Damen, die ihn in seinem Leben begleiteten, persönliche Gegenstände, Schriftstücke, Briefe, beeindruckend!
Hier steht etwas über Gustav Klimts Leben, ein Foto von ihm, mit einer Katze auf dem Arm. Davor sein Original-Malerkittel. Schön!

Und dazu muss ich euch unbedingt ein Mural zeigen, das ich gesucht und gefunden habe: „Klimt mit Katze“ von Kobra aus dem Jahr 2018. Die Ähnlichkeit zum Originalfoto ist verblüffend, ist das nicht der Wahnsinn?
Ort: Phorusgasse 2, Wien

Was ich am Wegesrand beim Spaziergang am Donaukanal gefunden habe möchte ich euch auch nicht vorenthalten: Ob es Klimt oder Schiele nachempfunden ist sei dahingestellt, schön ist es allemal!


Die Schönheit liegt ja bekanntlich sowieso im Auge des Betrachters!

Secession – Vereinigung bildender Künstler*innen Wiener Secession
Friedrichstraße 12
1010 Wien
https://secession.at/

Oberes Belvedere (Schloss Belvedere)
Prinz-Eugen-Straße 27
1030 Wien
https://www.belvedere.at/besuch/oberes-belvedere

Leopold-Museum (MuseumsQuartier)
Museumsplatz 1
1070 Wien
https://www.leopoldmuseum.org/en

(848)