Was lange währt, wird endlich gut!

Sieben Jahre ist es mittlerweile her, dass die Österreicher ihr letztes Album Oath Bound veröffentlicht haben. Jetzt kündigt Napalm Records für Juni 2013 das achte Album des Duos Summoning an. Einen ersten Eindruck vermittelt der Trailer zu Old Mornings Dawn:

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Wenn das mal nicht richtig Laune auf den neuen Silberling macht! Klingt jedenfalls so, als könnten Summoning nahtlos an vergangene Heldentaten anknüpfen.
Die Scheibe kann mittlerweile in verschiedenen Ausstattungen beim Label Napalm Records vorbestellt werden.

Auf keinen Fall sich unterordnen

Eine junge Band aus München, die sich dem Metal verschrieben hat: Lilith. Das Quartett geht seinen eigenen Weg mit viel Leidenschaft und einem Hang zu Philosophie und Mythologie. Dabei werden nicht immer nur positive Beispiele gewählt, wie man am Bandnamen bereits erkennen kann. Lilith schöpfen aus dem endlosen Brunnen der Symbolik und bringen eindrücklichen Metal hervor, der mehr ist, als nur stumpfe Härte. Sie haben sich Zeit für ein Interview genommen, in dem sie uns einen Einblick in die Band und das aktuelle Album Carthasis geben.

Kyra Cade: Stellt euch bitte kurz vor.
Lilith: Wir sind Lilith aus München und uns gibt’s seit sechs Jahren in derzeitiger Formation – Bastian an den Drums, Ben an der Gitarre, Niklas an Bass und Backing-Mic und Jens am Gesang. Bisher haben wir eine Demo-CD, The Art Of Metal (2008), und ein Album, Catharsis (2011/12), rausgebracht.

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Youth Gone Wild

sebastian-bach-abach-coverZu dem Kanadier Sebastian Bach (bürgerlich: Sebastian Bierk, Jahrgang 1968) muss man nicht mehr viel sagen, zu lange bewegt er sich schon äußerst erfolgreich in der (Melodic)-Metal/Glam-Rock-Szene. Von 1987 bis 1996 war er Frontmann von Skid Row, nach der Trennung von der Band startete er eine Karriere am Broadway und in Musicals wie Jesus Christ Superstar, nahm an verschiedenen TV-Formaten teil, versuchte sich als Schauspieler (Nebenrolle in der beliebten Serie Gilmore Girls), ging Kooperationen mit vielen Musikern ein und baute nicht zuletzt eine erfolgreiche Solokarriere auf. Aus dieser gingen bereits fünf Soloalben hervor. Mit ABachalypse Now legt Bach nun seine erste Live-CD vor, und das ist auch gleich ein richtiges Luxuspaket: Doppel-Live-CD mit zwei vollständigen Auftritten (Hellfest, Frankreich, 2012; Club Nokia, Los Angeles, 2012), Live-DVD mit drei vollständigen Auftritten (Hellfest, Frankreich, 2012; Club Nokia, Los Angeles, 2012; Graspop, Belgien, 2012) und drei Bonus-Videos.  Weiterlesen

Die Piraten sind zurück

2005 beginnen die Abenteuer der Freibeuter namens Vroudenspil. Die Band aus München verschreibt sich sofort der vroudenspilmittelalterlichen Musik und mischt dieser den frischen Atem der Piraterie bei. Durch verschiedene Einflüsse und viel Kreativität prägen sie ihren eigenen Stil und ein ganz eigenes Genre: den Freibeuter-Folk. 2007 wird die erste Demo-CD Flibustier veröffentlicht, zahlreiche Auftritte und noch einige Tonträger folgen.
Nun haben die glorreichen Sieben wieder zugeschlagen und präsentieren ihr brandneues Album Pulverdampf. Weiterlesen

Schlicht und Cool

Defrage_JackalDie wohl merkwürdigste Art, auf eine Band aufmerksam zu werden, wiederfuhr mir heute Nachmittag in der Fußgängerzone: Eine freundliche, junge Frau sprach mich an. Ob ich Englisch spreche? Natürlich. Ob ich Rock mag? Natürlich! Und auch Metal? Aber klar! Gut, sie seien eine Indie-Band aus Estland auf Europatour, denen gerade das Geld knapp wird, daher versuchen sie, in der Fußgängerzone CDs zu verkaufen. In diesem Moment dachte ich erst mal „Okay, Freaks“, aber man ist ja nicht unhöflich. Sie erzählte ein bisschen über Band und Stil und bot schließlich eine Hörprobe an – auf ihrem Handy. Das nächste Schmunzeln meinerseits. Doch was ich hörte, war nicht mal übel. Also versprach ich ihr, ich würde mir zu Hause einige Songs im Internet anhören und mir die CD kaufen, wenn es mir gefiele. In diesem Moment hatten wahrscheinlich weder sie noch ich die Hoffnung, dass aus dieser Begegnung ein Gewinn für eine der beiden Seiten entstehen würde. Doch es kam anders.
Defrage heißt die estnische Rock-Kombo, die auf so eigenwillige Art Werbung macht, und sie schafften es tatsächlich, mich zu überraschen. Weiterlesen

Deutschland muss sterben, damit wir lesen können!

Lesung des Schweizer Journalisten Daniel Ryser mit einem Akustik-Gig von SLIME

Nachdem man die Bandmitglieder von SLIME schon vorher ohne Berührungsängste oder Starallüren durch das Publikum hat schleichen sehen, kommt Daniel Ryser  pünktlich um 21:00 Uhr auf die Bühne. Mit grünem T-Shirt, Jeans und roten Turnschuhen sieht er weder aus wie der typische Nadelstreifen-Journalist, noch wie ein Punk, noch wie ein Gangster-Rapper – das Musik-Genre, aus dem er nach eigener Aussage eigentlich stammt. Er wirkt wie der Junge von nebenan, und das macht ihn spontan sympathisch.

Er sei sehr aufgeregt, sagt er, auch wenn man ihm das nicht so ansehe, und beginnt mit einer Anekdote von der Lesung in Wiesbaden, wo ein Besucher ständig „Wann gibt‘s endlich Mucke!!!“ rief. Das passiert in München glücklicherweise nicht, das Publikum lauscht gespannt den zahlreichen kleinen Geschichten und Legenden um Deutschlands radikalste und kompromissloseste Punkband und quittiert diese mit Schmunzeln, Lachen und auch mal Zwischenapplaus. Weiterlesen

Wer bin ich?

 

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Stell dir vor: Du sitzt auf einer Bank am Straßenrand, um dich herum Autoverkehr, Fußgänger, die ihrer Wege gehen, der Wind weht durch die Straße, und du weißt nicht, wie du heißt oder wie du hierher gekommen bist, und es will dir auch beim besten Willen nicht einfallen, warum du hier sitzt. Durch den Inhalt deiner Handtasche, die neben dir steht, findest du zu deinem Namen (Eloïse) und dem Haus, in dem sich deine Wohnung befinden soll. Du findest diese nur durch glückliche Umstände, und vor dem Betreten spielt dir deine Fantasie einige Szenarien darüber vor, was sich hinter dieser Türe befinden könnte. Dann der Eintritt in eine dir fremde Umgebung, Du musst dich erst orientieren. Passwort für den Laptop? Fehlanzeige! Igitt, das soll mein Shampoo sein? Weiterlesen

Tote Räume

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Es ist dunkel und still. Auf dem Boden stapeln sich Kisten, Gegenstände liegen verstreut herum. Es sieht aus, als hätte seit mindestens einer Woche hier niemand mehr aufgeräumt. Wahrscheinlich länger. Eigentlich bist du nur hierher gekommen, um ein Problem mit den Kommunikationsanlagen zu beheben und deine Freundin zu suchen. Sie arbeitet hier. Kein Problem. Eigentlich. Aber hier stimmt etwas ganz und gar nicht. Es sollten hunderte von Leuten hier arbeiten, doch nicht eine Seele ist zu sehen. Dazu scheint die Kommunikation nicht das einzige Problem zu sein, manche der Türen lassen sich auch nicht öffnen. Na schön, die Lösung dafür liegt auf der Hand. Du gehst in den kleinen Seitenraum, wo sich ein Computer befindet, mit dem du das beheben kannst. Du siehst deine Kollegen, die auf dich warten, noch durch die Sichtscheibe vor dir. Dann berührst du die Taste …
Alarmlichter beginnen zu glühen, eine mechanische Frauenstimme erzählt etwas von Quarantäne. Hektik bricht aus. Irgendwo über dir kratzt etwas. Dann bricht es herunter. Aus einem Lüftungsschacht in der Decke fällt ein Wesen, grob humaoid. Riesige Sicheln springen aus seinen Armen hervor, das Gesicht eine alptraumhafte Fratze. Sofort greift es dich an. Es will dich aufschlitzen. Mit knapper Not entkommst du den tödlichen Waffen, rennst blind in einen offenen Korridor, durch eine Tür, schließt sie in Panik hinter dir. Dein Herz rast, das Blut rauscht in den Ohren, als du versuchst, dich in Sicherheit zu bringen und irgendwas, notfalls auch ein Werkzeug, zu finden, mit dem du dich wehren kannst.

Willkommen auf der USG Ishimura. Willkommen in deinem schlimmsten Alptraum.

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Schwarzmetallische Ostereier vom Feinsten

Endlich ist es wieder so weit, nach dem vielversprechenden 1. Dark Easter Metal Meeting im Jahr zuvor öffnen sich am Ostersonntag erneut die Pforten des Backstage Werks, um eine illustre Bandauswahl auf die Bühne und eine hoffentlich große Zahl Black-Metal-Fans in die Halle zu lassen. Und tatsächlich, die Besucherzahl zum vorherigen Jahr konnte ordentlich gesteigert werden (was sicher auch an dem ausgezeichneten Line-up lag), am Ende zählten die Veranstalter etwa 900 Zuschauer. Eine perfekte Kulisse also für eine Reihe alteingesessener und neuer Black-Metal-Bands aus Deutschland und anderen europäischen Ländern, die sich zum großen Teil sogar besondere Sets für diesen Anlass überlegt haben.
Mir selbst ist es leider erst möglich, das Geschehen aktiv ab der fünften Band Helrunar zu verfolgen, doch die ersten vier sollen hier natürlich trotzdem erwähnt werden.

Den Opener geben um 16.00 Uhr die Engländer von Winterfylleth, die gerade mit Enslaved auf Tour sind und recht kurzfristig noch dazugebucht wurden, sodass sie leider nur eine zwanzigminütige Spielzeit haben. Sie schlagen sich aber wohl recht gut, wie ich gehört habe, und machen Lust auf mehr atmosphärischen Black Metal aus Manchester.

demm-2013-15-asphagorAls zweite Band des Tages werden die Österreicher von Asphagor auf die Bühne geschickt, die auch bereits seit einigen Jahren aktiv sind und die am heutigen Abend ihr neues Album Anti präsentieren. Die Tiroler spielen kalten, technischen, bösartigen Black Metal, und nach Berichten von Anwesenden bringen sie diese Atmosphäre wohl auch gut auf die Bühne.

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Faun sind Faun sind Faun

Das Auftaktkonzert zur diesjährigen Akustik-Tour „Medieval Spring“, natürlich traditionell vor dem Münchner Heimatpublikum im Freiheiz, hat angenehm überrascht. Nach der neuen CD Von den Elben und der Debatte, die daraufhin ausgelöst wurde (Faun wird Mainstream! Faun verrät seine alten Fansfaun140313-005! Faun hat seine Seele an ein geldgeiles Plattenlabel verkauft!) ist man durchaus mit einem mulmigen Gefühl ins Freiheiz gepilgert. Das einzig Mainstream-ähnliche war dann aber das Publikum, das sogar für ein bestuhltes Akustik-Konzert sehr bunt durchmischt, aber eindeutig Faun-erfahren und begeisterungsfähig war. Faun waren zum Glück auch eindeutig Faun – und nicht dieser seltsame Hybrid aus Pop, Schlager und Pseudo-Mittelalter, der sich auf die neue CD geschlichen hat, die eher wie das Erstlingswerk irgendeiner generischen „Mittelalter“-band anmutet – und haben ein sehr schön besinnliches, ausgewogenes Set gegeben, thematisch passend mit Balladen, Liebesliedern und optimistischen Frühlingsliedern. Dabei haben die alten Stücke eindeutig überwogen (z.B. „Tinta“ und das „Tagelied“, die Ballade vom „Wilden Wassermann“ und „Belle Dame sans Merci“), neuere Titel wie „Thymian & Rosmarin“ waren eher spärlich eingestreut und unterschieden sich in der Akustik-Version kaum vom Original.