„Nicht authentisch sondern phantastisch“

 

Das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum – oder kurz auch „MPS“ genannt – das „größte reisende Mittelalter Kultur Festival der Welt“ feiert das 20. Jubiläumsjahr. Auf dem weitläufigen Wiesengelände des Schloss Maxlrain, Nähe Bad Aibling, fand auch diesen September wieder das deutschlandweit bekannte, fahrende Mittelalter-Event statt.

Um ca. 14:00 Uhr brechen wir in München auf, um uns über die A8 auf den Weg nach Maxlrain zu machen. Nur ca. 45 Minuten später treffen wir dort ein. Der Parkplatz, der ehemals auf den Wiesen vor dem Gelände gelegen war, wurde kurzfristig auf Grund von Regenfällen in den Tagen vor der Veranstaltung in Teilen auf einen weiter entfernten, dafür befestigten, Parkplatz in Mietraching verlegt. Der Shuttlebus fährt regelmäßig in 15-minütigen Abständen und befördert die Gäste kostenlos zum drei Minuten entfernten Gelände.

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Elektro vom Allerfeinsten

Zwei absolute Hochkaräter der elektronischen Musik haben sich für diesen Mittwoch in München angesagt, die Amerikaner von Aesthetic Perfection und die schwedischen Gentlemen von Covenant, die ihr großartiges neues Album Leaving Babylon präsentieren. Aesthetic Perfection haben auch ein paar Lieder ihres Anfang 2014 erscheinenden neuen Albums im Gepäck, und alles in allem verspricht das ein ganz wunderbarer Konzertabend zu werden. Weiterlesen

Konzert: Festival Mediaval VI, 6.-8. September 2013, Selb – Sonntag

Der letzte Tag des Mediaval begann mit recht traditionellen Klängen: Obscurus Orbis aus Lettland spielten gediegene Spielmannsweisen und erinnerten im Großen und Ganzen an die musikalischen Anfänge von Corvus Corax. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich innovativ.Weiter im Kontext des Nordic Special ging es dann mit Strömkarlen. Das Trio, benannt nach einem nordischen Wassergeist, spielte sehr schönen, melodischen Folk mit Einflüssen aus Pop und Jazz. Sie bezauberten vor allem mit der stimmlichen Vielfalt der Musiker, die sich bei den Soloparts abwechselten und auch mit Chorpassagen glänzen konnten. Perfekt für Spätsommernachmittage! Weiterlesen

Konzert: Festival Mediaval VI, 6.-8. September 2013, Selb – Samstag

Wie jedes Jahr wurde natürlich auch wieder der begehrte „Goldene Zwerg“ an eine der Nachwuchsbands verliehen, die sich während des Festivals dem Publikum und einer Jury stellen mussten. In der Kategorie „Spielmann“ kämpften zunächst am Samstag die drei Bands Brigandu, Saitenweise und Tanzebom um Ruhm, Ehre und die Gelegenheit, auf dem kommenden Mediaval 2014 ein längeres Set spielen zu dürfen. Verliehen wurde der Award schließlich an die Mittelalter- und LARP-Barden von Saitenweise. Der Jury wird die Entscheidung wohl schwer gefallen sein, denn alle drei Bands haben Musik auf einem tatsächlich unerwartet hohen Niveau gespielt. Das fanden auch die glücklichen Gewinner, die in ihrer Dankesrede ihren Zwerg gerne brüderlich teilen wollten. Das hat prompt Bläcky auf den Plan gerufen, der kurzerhand angeboten hat, dann eben ein Dreifachkonzert mit allen Bands nächstes Jahr zu machen – eine wirklich schöne Geste und auf das Resultat darf man dann durchaus gespannt sein.mediaval13-0478

Während zu unchristlich früher Stunde also der „Nachwuchs“ sich am Publikum ausprobieren durfte, spielten parallel die Gewinner des Vorjahres das Konzert, das sie sich redlich verdient hatten. Der deutschsprachige Piratenrock kam auch wieder super an, vor allem, wenn er so vorteilhaft mit irischen Tanzmelodien und einem treuen Publikum verknüpft ist wie bei den Freibeutern von Elmsfeuer. Weiterlesen

Festival Mediaval VI, 6.-8. September 2013, Selb – Freitag

Und was das Besondere an Selb ist, fragt der freundliche Reporter, der einen auf der Suche nach zitierfähigen O-Tönen zielstrebig auf der sonnigen Wiese vor der Hauptbühne angesprochen hat, auf der am Freitag das VI. Festival Mediaval eingeläutet werden soll. Naja, Selb ist Tradition, Selb ist quasi das Familientreffen der Szene, das Ende der Saison, das Ritual, zu dem sich jedes Jahr… – nein, das mit dem Ritual hat vorhin schon jemand gesagt, man möge sich doch etwas anderes einfallen lassen, das fällt sonst auf. Weiterlesen

Die Classic Rock Night, die gar keine war

Bereits zum fünften Mal hat das Concertbüro Franken zur Pyraser Classic Rock Night geladen. Auch dieses Jahr wieder im Pyraser Brauerei Gasthof, der mal ein etwas anderer Veranstaltungsort war, als man es sonst so gewöhnt ist.
Als Erstes stach einem der große, zentrale Biergarten ins Auge, der auf allen vier Seiten von den Brauereigebäuden umgeben ist. Selbiger hat direkt eingeladen, sich zwischen den einzelnen Auftritten sich mit kühlem Nass und leckerem Essen zu versorgen. Apropos Essen, für ein Festival in der Größe war die Auswahl an Speisen direkt verschwenderisch. Und auf welchem Festival sonst bekommt man zum Beispiel einen Schweinsbraten mit Knödeln und Kraut auf echtem Porzellan mit richtigem Besteck? Ein weiterer Punkt, der dafür gesorgt haben dürfte, dass die Bierbänke quasi komplett belegt waren: Schatten. Den gab es nämlich nur im einseitig offenen Stadl, wo sich auch die Bühne befand, oder eben unter den Sonnenschirmen im Biergarten. Und jetzt der erste große Negativpunkt: die Bühne. Diese war zwar schön und auch angemessen groß, nur, wie meine Begleiter und ich fanden, falsch aufgebaut. Man hätte sie an der Wand, gegenüber der offenen Seite errichten können, sodass alle Besucher, auch die, die noch im Biergarten saßen, etwas hätten sehen können. Leider war sie aber an der Stirnseite aufgebaut, und so konnte man live nur etwas sehen, wenn man sich in den Stadl begab. Das große Problem: In den Stadl passen lange nicht alle Besucher rein, und so ist der Rest gezwungen, sich das Geschehen auf der Bühen via Bildschirm anzusehen. Hat auch nicht allen gefallen, wie man ab und an vor dem Stadl hören konnte.

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Musik zum Rocken und Schmachten

Schon öfters kamen die Hörer der Rock Antenne in den Genuss, Teil eines der beliebten und familiären Hörerkonzerte zu werden. So auch wieder am 13.09.2013. Diesmal verloste der Radiosender circa 150 Gästelistenplätze für Jonas & The Massive Attraction.
Der kanadische Rocksänger war lange Zeit solo unterwegs, bis er sich 2010 mit ein paar anderen Musikern zusammenschloss. Live out loud heißt das neue Album der Band, die Titel laufen derzeit bei verschiedenen Sendern rauf und runter.

Gegen 21 Uhr betrat Jonas mit seinen Bandmitgliedern die kleine Bühne in der Kantine in Augsburg, vor der sich ein breitgefächertes Publikum positioniert hatte. Von Anfang zwanzig bis Mitte fünfzig war alles vertreten.
Jonas rockte mit so einer Leidenschaft los, dass es mir regelrecht die Schuhe auszog. Eine so wahnsinnige Präsenz habe ich bis jetzt nur selten erleben dürfen. Diese Begeisterung auf der Bühne sprang sofort auf die Besucher über. Es gab keinen, der mit einem gelangweilten Gesicht in der Ecke stand.
Jonas nutzte die ganze Bühnenfläche für rockige Tanzeinlagen, ebenso seine Kollegen, die mit ihren Gitarren– und Drumsoli immer wieder imponieren und überzeugen konnten. Weiterlesen

Alle Jahre wieder treffen sich in Dinkelsbühl im August die Anhänger und Fans des guten, alten Metals. In diesem Jahr mit hochkarätigen Headlinern, wie Lamb of God, Sabaton und In Flames. Die hochsommerlichen Temperaturen sorgten einheitlich für gute Laune und jede Menge Trinkgelage. Wer am Mittwoch schon anreiste, sicherte sich auf diesem riesigen Campinggelände natürlich den besten Platz und konnte bereits am Abend bei den ersten Bands das Headbangen trainieren.
Oder man schlenderte unbeschwert durch die zahllosen, gut befüllten Stände, oder sicherte sich das heißbegehrte Summerbreeze-Festival-Shirt. Hier zählte wie jedes Jahr das Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Aufgrund der großen Hitze beschränkte sich meine Aufmerksamkeit auf die Main und Pain Stage. In diesem Jahr gab es für die VIP und Presse eine kleine Tribüne, auf der man bequem das Geschehen verfolgen konnte, bruzzelnd in der Hitze.

Hitzige Gemüter

Donnerstag:

Die ersten, noch müden und verkaterten Metaler versammelten sich langsam gegen Mittag vor den Hauptbühnen. Den Anfang machten für mich an diesem Tag First Blood. Schöner, klassischer Hardcore-Punk aus Amerika. Lautstark schallte die Musik über den Platz. Trotzdem sie wirklich gut waren und sich viel Mühe gaben, war das Publikum einfach noch zu müde, um ausgelassen mitzufeiern.
Da hatte die Band Alestorm um 15 Uhr mehr Glück. Vor der Pain Stage hatten sich zahlreiche Fans versammelt, deren hitzige Gemüter die Feuerwehr erst einmal mit kühlem Nass leicht beruhigte. Als Alestorm die Bühne betrat, erwachten die Fans und gaben, wie die Jungs Vollgas. In den ersten Reihen wurde getanzt und gesprungen und die ersten Crowdsurfer gelangten zum Bühnenrand. Diese häuften sich im Laufe des tollen Auftrittes, sodass die Security ordentlich zu tun hatte. Geniale Stimmung am frühen Vormittag.
Seit 1989 stehen Fear Factory auf der Bühne, sie gehören zum alten Eisen des Death Metals und zogen ihre Anhängerschaft vor die Main Stage. Es ging ein wenig gesitteter zu, viele mussten erst einmal den Blutdruck senken und die ausgetrocknete Kehle nach Alestorm mit Alkohol benetzen. Fear Factory zeigte auf jeden Fall, dass sie sich nicht umsonst so lang gehalten haben und überzeugten mit alten und neuen Songs auf ganzer Linie.
Mir hat am Donnerstag ganz besonders We came as Romans gefallen. Eine absolute Neuentdeckung für mich und so genial. Die Band gründete sich 2005 in Michigan und ist mit ihren drei Alben in Amerika ziemlich erfolgreich. Bei uns reichte es mit dem dritten Album Tracing Back Roots nur zu Platz 85 in diesem Jahr. Mir gefiel vor allem die Mischung aus melodischem und aggressivem Gesang, der sich, wie bei einem Kampf, immer wieder abwechselte. Auch auf der Bühne gaben die Sänger alles, sprangen von einer Seite zur anderen und ließen so sämtliche Aggressionen raus. Auch dem Publikum gefiel der Auftritt, es belohnte die Band mit viel Applaus.
Bei Korpiklaani herrschte weiterhin ausgelassene Stimmung. Allerdings konnten mich die Finnen auch an diesem Tag wieder nicht für sich gewinnen. Die Musik und der Gesang passen für mich einfach nicht zusammen, aber die angeheiterte Meute vor der Bühne fand es gut und das ist ja die Hauptsache.
Der Fehlgriff schlechthin waren Der W. Der ehemalige Bassist und Böhse Onkelz Textschreiber war mit seinem Soloprojekt vor Ort und erntete nicht wirklich viel Beifall und Zustimmung. Der Platz vor der Main Stage hatte sich deutlich geleert und die Buhrufe konnte man noch weit in den hinteren Reihen vernehmen. Musikalisch war es auch nicht wirklich überzeugend und an Bühnenpräsenz fehlte es ebenso komplett. Soll er doch weiter T-Shirts designen und damit sein Geld verdienen.
Wie es richtig und viel besser geht, zeigten im Anschluss Powerwolf auf der kleineren Bühne. Wieder stark und gruselig geschminkt überzeugte die Power Metal Band mit klarem Gesang und einer tollen, ausgereiften Bühnenshow. Die Stimmung auf dem riesengroßen Festivalplatz war grandios, perfekt für den Headliner auf der Main Stage.
Sabaton hatten leichtes Spiel mit dem Publikum. Die Band, fast von allen geliebt, der Sänger ganz besonders wegen seiner sympathischen Ausstrahlung, schaffte es, die Anwesenden bis in die hinteren Reihen zum Headbangen und Singen zu animieren. Ein grandioses Händemeer öffnete sich vor meinen Augen. Der Sound war erstklassig und Joakims Stimme jagte einfach Gänsehaut ein. Mit den Titeln „Attero Dominatus“ und „Primo Victoria“ hatte er das Publikum absolut unter Kontrolle. Es wurde lautstark mitgesungen und friedlich feierte man in die Nacht.
Natürlich durfte der übliche „Noch ein Bier, noch ein Bier…“ Sprechgesang nicht fehlen und Joakim kam der Aufforderung bei den Temperaturen natürlich sehr gerne nach.

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Black Metal auf dem Bauernhof

 

Navi: „Biegen Sie jetzt links ab!“
The Doc: „Was?! Nee, das ist die Einfahrt zu einem Bauernhof, da fahr ich jetzt nicht rein!“

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Fast zu viel Idylle: Der Ausblick vom Parkplatz

Ja, die Anfahrt zum Sick Midsummer Austria gestaltet sich für den Ortsunkundigen als Herausforderung: Auf der Karte ist irgendwann statt einer markierten Strecke ein breiter Strich, aus dem man gerade noch so ablesen kann, dass man es mit einer kleinen Serpentinenstraße zu tun hat, das Navi schlägt ganz komische Dinge vor, und die Landschaft ist für mich als Stadtkind beinahe ZU idyllisch. Die auf der Homepage angegebene Adresse ist, wie der kleine Zusatz verrät, fürs Eingeben ins Navi gedacht. Und hat man die erst einmal erreicht, nachdem man sich durch immer schmaler werdende Straßen einen Berg hochgearbeitet hat, ist erst mal von Festival keine Spur – dafür endet die Straße und geht in einen Feldweg über. Wir nahmen es sportlich und fuhren weiter. Nie waren vier Münchner so entzückt von dem Anblick dreier Menschen in Warnwesten wie an diesem wunderbaren Sommertag in Oberösterreich, die uns müde (und durstige) Reisende in Empfang nehmen, uns netterweise eine Mülltüte in die Hand drücken („Ach, ihr wollts ned zelten? Na, dann könnts euch ja drin einwickeln!“) und uns einen Parkplatz zuweisen – so weit, so fein. Weiterlesen

Als bekannt wurde, dass Nocte Obducta dieses Jahr auf dem SummerBreeze Open Air zu Dinkelsbühl spielen würden, war für mich eins klar: Da muss ich hin! Seit ich im Jahr 2000 über den zweiten Silberling der Band, Taverne – Im Schatten schäbiger Spelunken gestolpert war (ja, im wahrsten Sinne des Wortes „gestolpert“: „In Erinnerung an Herbststürme“ war auf irgendeinem Sampler irgendeines Magazins, das es vermutlich heute schon gar nicht mehr gibt), hatte ich zwar über die Jahre hinweg alles angehäuft, was diese einzigartige Band so produzierte, aber ich hatte es in den 13 folgenden Jahren nicht geschafft, sie auch nur ein einziges Mal live zu sehen – entweder war’s zu weit weg, oder ich war im Ausland, oder die Band gab’s nicht mehr, oder ich lag mit irgendwelchen fiesen Krankheiten im Bett, oder, oder, oder – der langen Rede kurzer Sinn: Das sollte sich endlich ändern! Weiterlesen