Glanzvoller Abend

Colours of the Dark heißt das neue Album der finnischen Sängerin Tarja Turunen und mit diesem tourt sie derzeit durch unsere Gefilde. Am 26.10.2013 machte sie auch in München Halt, im Gepäck dabei die italienische Symphonic-Metal Band TeodasiA.

Diese machten auch pünktlich um 20 Uhr den Anfang und bereiteten mit ihrer frischen Art wirklich Freude. Gut, manchmal waren die Aktionen und das Posen der Sängerin Giulia ein wenig zu übertrieben, doch sie hatte sichtlich Spaß an dem Auftritt, lächelte ständig und wirbelte über die Bühne. Ihre Stimme überraschte mich. Die verschiedenen Klangfarben erinnerten mich ein wenig an Kirlian Camera, ebenso ihre Posen. Wahrscheinlich liegt das an den italienischen Genen. Energie brachte die zierliche Giulia genug auf die Bühne, sodass mit jedem Titel auch die Stimmung im Publikum stieg, zunächst sehr verhalten, konnten sich gegen Ende des Auftrittes einige kaum mehr halten. Andere hingegen warteten genervt auf den Hauptact. Weiterlesen

Konzert oder Comedy

Ein wenig Musik, etwas mehr Blödsinn und sehr viel Lachen, so könnte man Das Niveau beschreiben. Die beiden Berliner Jungs packen mittelalterliche Themen in sehr humorvolle Texte und unterlegen das Ganze mit seichter Gitarrenmusik. Was dabei herauskommt, ist zwar nicht unbedingt niveauvoll, aber allemal hörenswert! Seit 2008 konnte man sie immer wieder bei verschiedenen Gelegenheiten sehen, vor allem auf dem Mittelalerlich Phantasie Spectaculum, auch MPS genannt, waren sie in den letzten Jahren Dauergäste. Nun touren die beiden zum ersten Mal auf eigene Faust durch die Republik und machen dabei auch Station in München im Backstage Club.

We are old, we are young, we are in this together

New Model Army – über dreißig Jahre gibt es die Band um den charismatischen Justin Sullivan schon, und für mich ist sie untrennbar mit meiner Jugend verbunden. „Vagabonds“, „White Coats“ oder „The Hunt“ liefen in meiner Stammdisco damals rauf und runter, und gerade die Anfangswerke von New Model Army werden immer ein ganz besonderes Gefühl in mir auslösen. Umso unverständlicher – und peinlicher – ist es, dass sich in all den Jahren nie ein Konzert der Band für mich ergeben hat. Gerade von dieser genialen und unglaublich mitreißenden Live-Band, die quasi jeden zum Tanzen bringen kann. Was für eine Schande! Heute sollte diese Bildungslücke endlich geschlossen werden. New Model Army sind mit ihrem neuen Album Between Dog and Wolf (nach 2009 endlich wieder ein Lebenszeichen) auf Tour, und ich bin dabei. Ruhiger ist die neue Platte, introvertierter, und ich bin gespannt, wie die Lieder live klingen werden. Wie viele der Klassiker sie wohl spielen werden und welche?  Weiterlesen

Maskenhaft

Zu einem neuen Album gehört auch eine Tour. Und die Münchner brauchten sich keine Gedanken machen, dass ASP sie vergessen würde. So lockten Maskenhaft und ein lauer Herbstabend zahlreiche, schick herausgeputzte Fans in die Muffathalle.

Mit Mundtot hatten ASP sich eine lokale Band als Support ausgesucht, die auch pünktlich um 20 Uhr ihre Show begannen. So richtig wollte das Publikum allerdings nicht in Fahrt kommen, auch wenn die Band sich sehr viel Mühe gab, kamen die Stücke vor allem in den hinteren Reihen nicht wirklich an. So hielt sich auch der Applaus in Grenzen. Ein paar treue Fans hatten sich zum Glück der Band in die vorderen Reihen gedrängelt, so bekamen Mundtot wenigstens bei „Endzeit“ und „Virus Mensch“ ein bisschen mehr Zuspruch. Ich fand den Auftritt nicht schlecht, habe mich auch hier und da mal beim Tanzen erwischt, aber so ganz wollte der Funke leider nicht überspringen. Weiterlesen

Klasse Show, klasse Sound, fantastischer Abend

Wenn man sich als Rammstein-Cover Band einen Namen gemacht hat, ist es immer schwierig, mit eigenen Projekten die Menge zu überzeugen. So ging es am 11.10.2013 auch den Mitgliedern der Band Heldmaschine (Völkerball). Der Vorverkauf verlief anscheinend nicht so gut, denn die Backstage Halle füllte sich gerade mal mit 60-70 Interessierten. Absolut schade, denn der Abend sollte so genial werden.

Doch bevor die Maschinisten die Bühne betraten, heizten die Musiker von DeadCell den Anwesenden ein. Die Niederländer ließen sich von der kleinen Menge nicht abschrecken und gaben alles auf der Bühne. Die Mädels an den Gitarren rockten und ließen die Saiten kreischen, Sänger Marcus packte immer wieder energisch sein „gehörntes“ Mikrofon und überzeugte mit seinem starken Gesang. Ich hatte die Band bereits als Support bei Hanzel und Gretyl im letzten Jahr gesehen. Das Jahr hat ihnen anscheinend sehr gutgetan, empfand ich sie doch jetzt als wesentlich angenehmer zu hören und zu sehen. Weiterlesen

Atmosphärisch dichtes Schwarzmetall

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Negură Bunget gehören zu den Bands, die ich schon immer mal sehen wollte. Auf Platte taugen die Rumänen definitiv was, ihr sehr atmosphärischer Metal, der schon auch irgendwie Black ist, eignet sich hervorragend, um sich für ein paar Minuten von dieser Welt zu verabschieden und den Kopf klar zu kriegen. Nichts wie auf ins Backstage!
Publikum? Fehlanzeige. Das Konzert war von der Halle in den wesentlich kleineren Club verlegt worden, da man weniger als 20 Karten im Vorverkauf hatte absetzen können, so wurde gemunkelt. Dementsprechend rar machte sich das Münchner Publikum: Ich zählte beim Rauchen draußen gerade mal 20 Menschen, im Club selbst hielten sich auch nicht nennenswert mehr auf, sodass die Rumänen vor schätzungsweise 50 Mann spielten. Weiterlesen

Go with the Flow oder Die Nacht der Vollbärte

 

Under the black Moon ist ein neues Minifestival, das sich Stoner, Doom, 70ies-(Retro)-Rock und anderen psychedelisch-rockigen Spielarten des Metal widmet. Weitere Abende dieser Art sollen folgen, und man darf gespannt sein, was sich die Veranstalter da zur Bandauswahl einfallen lassen. Der heutige Abend klingt jedenfalls mehr als viel versprechend, und mit Pentagram als Headliner hat man eine absolute Legende verpflichtet.  Weiterlesen

Schweißtreibender Abend

Wie heißt es so schön: Alle Jahre wieder. Nun gut, nicht ganz, denn VNV Nation waren das letzten Mal 2011 in München zu Gast. Und wie es sich gehört, kamen sie wieder pünktlich zum Oktoberfest. Für viele ist es zum Ritual geworden, die Konzerte der Band zu besuchen, und so war es auch nicht verwunderlich, dass es ein paar Tage vor Beginn fast keine Karten mehr zu kaufen gab. Gespannt waren sicherlich viele auf die Stücke des neuen Albums Transnational. Leider konnte man sich nicht schon vorab darauf einstimmen, denn die Veröffentlichung musste auf den 11.10.2013 verschoben werden.
Das Backstage Werk füllte sich zusehends. Die guten Tribünenplätze waren schnell vergeben, die ersten Reihen vor der Bühne schnell gefüllt. Krischan von Rotersand versorgte als DJ die wartende Meute bis zum Auftritt mit elektronischen Klängen, die sofort ins Tanzbein gingen. Gegen 21 Uhr erloschen dann die Lichter, und ab da hieß es: Platz ja nicht verlassen und die Show genießen.

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Der Reiz des Düsteren

 

Schwarz sollte es heute Abend werden, pechschwarz, und doch sehr abwechslungsreich. Drei Nationalitäten werden auf der Bühne stehen, drei verschiedene Musikstile, drei Meister ihres jeweiligen Faches. Leider ist es ein Montagabend, und das Publikum tröpfelt eher spärlich in die Backstage Halle, was sich im Laufe des Abends auch nicht so viel bessern wird. Vielleicht liegt’s auch am derzeitigen exzellenten Konzertangebot für Metal-Fans, man könnte ja wirklich jeden Tag irgendwo hingehen und die Rübe schütteln.  Weiterlesen

Das etwas andere Oktoberfest

 

Man kann über die New Yorker Hanzel & Gretyl durchaus und vollkommen zu recht geteilter Meinung sein, die Band polarisiert, und das nicht zu knapp. Sei es durch ihre manchmal doch etwas grenzwertig satirische Verwendung bzw. Verballhornung von deutschen Geschichtssymbolen, der deutschen Sprache und überhaupt allem Deutschen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, sei es durch die musikalische Stiländerung hin zum lärmigen Industrial Metal oder die feucht-fröhliche Bühnenshow. An diesem Abend – dem dritten Oktoberfesttag – bietet sich natürlich der Welt größtes Besäufnis als Rahmenhandlung an. Doch ich greife vorweg. Weiterlesen