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Der Herr der Kälte

dominus_frigoris_2013_coverNordafrost gehören zu den deutschen Black Metal-Bands, die es schon immer erfolgreich geschafft haben, sich von der Masse abzusetzen, ohne großartige Experimente wagen zu müssen oder in die Avantgarde abzudriften. 1996 in Hagen (Westfalen) gegründet, verschrieb sich die Band astreinem Schwarzmetall nordischer Prägung. Via Godeater Records ist jetzt das längst vergriffene Demo des Quartetts, Dominus Frigoris von 2002, als schicke Digi-Edition und mit sechs Bonus-Tracks wieder zu haben – und ein Kauf lohnt sich!Die ersten sechs Songs sind, wie gesagt, das neu abgemischte Demo-Album Dominus Frigoris und sind vor allem eins: schnell, hart und kalt. Ich kann mich dunkel an erste Hördurchgänge aus dem Jahr 2002 oder 2003 erinnern, die im Grunde das bestätigen, was hier vor mir liegt: Guter deutscher Black Metal, dem das Remastering durch Matthias Klinkmann qualitativ gut getan hat. 21 Minuten lang kann man sich in die Vergangenheit zurückhören, vor allem an „Autums’s Armageddon“ mit seinem sehr eingängigen Refrain erinnere ich mich noch sehr gut.
Generell besonders hervorzuheben ist das Drumming, das immer extrem schnell und auf den Punkt gespielt ist, dabei allerdings sehr variabel und alles andere als stur durchgeknüppelter Blastbeat. Überzeugen können in der Komposition insgesamt auch die immer wieder gut platzierten Breaks, die ebenfalls dafür sorgen, dass Nordafrost nie in Monotonie abdriftet, sondern bei jedem Track die ein oder andere Überraschung bereithält.nordafrost_lineup_2013_1

Damit das Hörvergnügen nicht so schnell vorbei ist, haben Nordafrost sechs weitere Songs auf den Silberling gepackt, die sich aus ganz unterschiedlichen Veröffentlichungen speisen. Sehr interessant ist dabei der direkte Vergleich der beiden Versionen von „Frozen Paths“, bei dem man die Entwicklung der Band sozusagen in der Nussschale vor Augen und in den Ohren hat. „Leichenduft“ ist das bisher unveröffentlichte Cover der grindigen Todesmetaller von Depression, das ordentlich groovt (zu den deutschen Lyrics sage ich jetzt mal nichts), und „The Victorious“ knüppelt auch sehr ordentlich.

Insgesamt ist Nordafrost hier ein sehr schöner Re-Release gelungen, bei dem ich mir eigentlich nur eines gewünscht hätte: Ein, zwei neue Stücke. Aber das tut der Sache keinen Abbruch. Dominus Frigoris sollte auf jeden Fall seinen Weg ins gut sortierte Black Metal CD-Regal finden!

Anspieltipp: „Autumn’s Armageddon“

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NordafrostDominus Frigoris
Godeater Records, Re-Release 31.05.2013
10,00 Euro
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Download diverser Stücke zum Reinhören

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Tracklist
1. Battle of the Winterhordes
2. Lyn Og Torden
3. Nocturnal Cult
4. Autumn’s Armagedoon
5. Only Shades Remain
6. The Rising
Bonus:
7. Assault (von der Split-EP To our Forefathers mit Unlight, 2005)
8. Frozen Paths (2005)
9. Leichenduft (Depression-Cover von 2005, bisher unveröffentlicht)
10. The Victorious (2010)
11. Through Depths of Cold (2010)
12. Frozen Paths 1997

Laufzeit insgesamt: 46 Minuten

Quelle Fotos: Band

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