Hervorragender Melodic Black Metal made in Bavaria!

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Es passiert ja nicht oft, dass man, nichts ahnend, eher wenig erwartend, auf „Play“ drückt – und aus den Socken gehauen wird. Mir ging es zuletzt so mit Sadistic Goat Complex von Suffering Souls. Die Scheibe kam bereits 2009 heraus und ist die bislang letzte in einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen, für die sich Lord Esgaroth, musikalisches Mastermind und einziges dauerhaftes Mitglied der Band, seit 1994 verantwortlich zeichnet.

Mich jedenfalls beschlich schon beim Anblick des düsteren, gigeresquen Covers schon die Ahnung, dass diese CD etwas für mich sein könnte. Los geht’s mit dem instrumentalen Intro „Enigmatic Aeon“, das klar macht, wohin die Reise geht, denn nach nicht mal einer Minute setzen Schlagzeug und Gitarren ein. „Cursed Gates of Heaven“ geht sofort rein in den Gehörgang, mit bitterbösen Vocals, hartem Geschrammel, fantastisch eingesetzten Violinen und harten Blastbeats – wie gesagt, der Moment, in dem ich mich nach meinen Socken umsehen musste.
„Resurrected Messiah“ knüpfte nahtlos daran an, die Nummer entwickelt einen sehr guten Drive, und so stört es auch nicht, dass die generell auf der Scheibe doch sehr häufig bemühten Streicher für kleine, melodische Pausen sorgen. Mit Track Nummer vier, „Chaotic Prophecies“, hat man dann den Tiefpunkt des Albums erreicht: Ein bisschen lustlos wirkt er ja schon, und – aber das ist mein persönliches Problem – das Ausfaden am Ende mutet wie eine Verlegenheitslösung an. Mit „The Art of Arrogance“ geht’s wieder richtig heftig weiter, der Refrain ist direkt zum Mitsingen; mir jedenfalls schwirren schon den ganzen Abend die Wörter „Cannibalistic Killing Machine“ im Kopf herum, während ich moshend in die Tasten haue.
Bei „Elegance and Perversion“ merkt der Zuhörer die bereits erwähnte Überstrapazierung der Violinen am deutlichsten, was aber nicht mal zu einem halben Punkt Abzug führt, weil sie wirklich sehr gelungen eingebaut werden und der Musik von Suffering Souls einen hohen Wiedererkennungswert geben. Und man bekommt trotz aller Liebe zu den Saiteninstrumenten ordentlich auf die Fresse, was bei mir natürlich immer Bonuspunkte gibt.
Bei „Blessed in Blood“ schaut man sich noch einmal um, nah dem Luftschutz-Sirenen-Intro finden hier auch Synthies gekonnt Verwendung. Mit „Bloodstorm“ wird der Hörer schließlich, nach etwa 42 Minuten wunderbar melodischem Schwarzmetall, mit weit aufgerissenen Augen aus dem musikalischen Kosmos von Lord Esgaroth entlassen und kann dann zusehen, wie er mit diesem Brett fertig wird, das einem hier präsentiert wurde.

Mein Fazit: Mehr, mehr, mehr! Ich hoffe, dieses Glanzstück war nicht das Letzte aus dem Hause Suffering Souls!

Anspieltipp: Cursed Gates of Heaven

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch: :mosch:

Suffering Souls: Sadistic Goat Complex
VÖ: 13.11.2009
Label: Schwarzdorn Production
Kaufen!

Tracklist:
1. Enigmatic Aeon
2. Cursed Gates of Heaven
3. Resurrected Messiah
4. Chaotic Prophecies
5. The Art of Arrogance
6. Elegance & Perversion
7. Blessed in Blood
8. Bloodstorm

(Laufzeit: 42 Minuten)

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