Kalte Augen
Die Privatdetektivin Marlene Still zieht mit ihrer Tochter Luise nach Regensburg, um ihren neuen Job anzutreten. Ein neues Zuhause, eine neue Detektei und gleich ein neuer Fall: Sander Jantzen hat seinen Eltern angekündigt, dass er an seinem 18. Geburtstag sein Elternhaus verlassen wird, ohne Auskunft darüber geben zu wollen, wohin er gehen wird.
Im Gepäck hat Marlene nicht nur ihre Tochter, sondern auch das zurückgelassene Leben in München und ihre Kindheit in Bischofsmais. Genau dahin wird sie der Jantzen-Fall zurückbringen. Ihr neuer Kollege Sinan Burak macht ihr das Eingewöhnen nicht leicht, er hat auch so seine Eigenarten.
Aber zu jedem Krimi gehört natürlich auch ein Mörder. Dieser wird immer wieder eindrucksvoll in Szene gesetzt. Nach und nach erfährt man, wie er zu seinem tödlichen Hobby gekommen ist. Aber es fehlen ihm noch mindestens zwei Frauen, um sein Werk zu Ende führen zu können. Sein Gehilfe steht ihm dabei zur Seite.
Der Schnitzer entstammt der Kalender-Thriller-Serie vom Verlag Knaur, die seit April 2014 veröffentlicht wird. Im gleichen Haus sind auch schon Turhans Kommissar Pascha und Bierleichen erschienen. Allerdings beweist er hier eine andere Schreiber-Qualität: Er kann schockieren. Der Geschichtsaufbau zu Marlene, Luise und Sinan sind gewohnt gut. Sympathisch ist auch die Darstellung der alleinerziehenden Mutter und Ermittlerin, ihre Selbstgespräche kommen so menschlich rüber. Aber auf die Idee, wie der Mörder seine Opfer behandelt, konserviert und was er noch mit ihnen vorhat, muss man erstmal kommen. Sympathische, gruslige und beängstigende Momente machen die Story lesenswert.
Su Turhan: Der Schnitzer (Kalender-Thriller: September)
Knaur eBook, September 2014
97 Seiten
€ 1,99
Knaur / Amazon-Kindle
(2153)
