Ghostly Deathrock

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Christian Death ist wieder da! Nach siebenjähriger Veröffentlichungsabstinenz ist dieser Tage ihr aktuelles Album The Root of all Evilution über das französische Extreme Metal Label Season of Mist erschienen. Christian Death wurde 1979 von Roger Alan Painter alias Rozz Williams gegründet und war von Beginn an eine der führenden Death Rock Bands. Als 1998 Rozz Williams verstarb, war die Band bemüht, einen neuen Stil zu finden, und so veröffentlichte man einige Alben, die sich vom Sound der Anfangstage etwas unterschieden.

Die Zeremonie wird von „In the Garden of Evilution“ eingeleitet. Gleich der erste Track vermag es, den Hörer in den Bann zu ziehen und ihn neugierig werden zu lassen, was denn da noch kommen möge. Eine beschwörungsähnliche Stimme trägt eine Art Messe vor, bevor sich langsam die Death-Rock-Gitarren darunter mischen. Der männlich/weibliche Wechselgesang, der darauf folgt, fügt sich perfekt in die Musik ein, und man fühlt sich ein wenig eingelullt. Track 2 „The Cross“ ist eine klassische Witch-House-Nummer. Mit wenigen Gitarren, dafür mit Tribal Sound und ägyptischen Einflüssen versehen, ist dieses Stück sehr psychedelisch veranlagt. „Tar black Liquid“ dagegen ist ein fast schon Dark-Metal-artiger Song. Ein bisschen experimentell, geht aber sehr gut ins Ohr, und man kann ihn durchaus auch öfters hintereinander hören. Track 4 „Fema Coffins“ ist ein nahezu typischer Christian-Death-Song. Treibend, ghostly, sehr atmosphärisch und gleichzeitig mein Lieblingstrack des Albums. „Illuminazi“ ist so Old School wie Old School nur sein kann. Die geliebten Wiedererkennungsmerkmale von Christian Death kommen in diesem Song alle zum Vorschein. Punkig und gruftig, so wie es sein soll. „We have become“ erinnert mich persönlich ein wenig von der Art des Songaufbaus an Bauhaus. Mit den Tracks „Forgiven“ und „Penitence forevermore“ wurden zwei Dark Love Songs auf dem Album veröffentlicht, mit sehr slow und ein wenig spooky vorgetragenem Gesang und sehr gut dazu passendem Gothic Rock Sound. Track 9 „Deliver us“ passt dann meiner Meinung nach perfekt zu Halloween: Schräger Death Rock mit allerlei seltsamen Sounds versehen. Man fühlt sich ein wenig an Cinema Strange und 45 Grave erinnert. Das abschließende „Secrets down below“ könnte fast schon im Radio laufen. Es ist powervoll produziert und irgendwie auch ein Kick-Ass-Track, sozusagen ein Powerriegel für das Ohr.

Fazit:
Das für mich persönlich beste Album von Christian Death seit geraumer Zeit. Es werden neue Bereiche des Gothic/Death Rocks ausgelotet, und man scheut sich nicht, neue Einflüsse in den Sound mit einfließen zu lassen. Rundum gelungen, und das nicht nur zu Halloween. Daumen hoch und weiter so! Death Rock is more alive than ever!

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Christian Death: The Root of all Evilution
Label http://www.season-of-mist.com/news/chris…eath-2015-09-08, VÖ.: 23.10.2015
MP3 Download 8,99 € , Vinyl 23,99 €
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Band http://www.christiandeath.com/
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Tracklist
1 In the Garden of Evilution
2 This Cross
3 Tar black Liquid
4 Fema Coffins
5 Illuminazi
6 We have become
7 Forgiven
8 Penitence forevermore
9 Deliver us
10 Secrets down below

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