So muss das!

Am 26. April luden zwei nördlich von München gelegene Bands zum Konzertbesuch in den Backstage Club ein, der Headliner Pristine aus Nord-Norwegen und die aus Nürnberg stammenden The Shadow Lizzards. Pristine haben unter anderem ihre jüngste Veröffentlichung The lines we cross und einige Perlen aus den vorangegangenen Alben im Gepäck, der Support ist mit Veröffentlichungen aus 2022 (Someone’s heartache) und 2018 (The Shadow Lizzards) unterwegs zu uns. Der Abend verspricht rockig und schweißtreibend zu werden!

DSC_2190Seit 2015 spielen The Shadow Lizzards zusammen. Die drei Herren, am Keyboard Jochen Leistner, an der Gitarre Kristofer Karla und am Schlagzeug Oliver Pfeiffer, eröffnen den Abend mit einem Keyboardgewitter. Für den Gesang zuständig ist Jochen, das beginnt schon mal gut mit „Someone’s heartache“. Der gute alte Psychedelic Rock übernimmt das Zepter innerhalb der nächsten Dreiviertelstunde. Beim Wechsel an den Bass zu „Breathtaker“ wird das Publikum vom Frontmann begrüßt. Die Aufforderung „come on, come on“ wird gleich umgesetzt, der Szenenapplaus für ihre musikalische Leistung ist verdient. „Rarity“ lässt mich an The Doors denken, zwei Hände fliegen nur so über die Keyboardtasten, das Publikum ist begeistert. Einen gehörigen Drive und den speziellen 70er-Charme hat „Train Song“. Eine liebliche Gitarrenmelodie eröffnet „Home or lost“, der Gesang setzt später ein, das Publikum lässt sich einfangen von der Stimmung, es ist fast still im Club, erst mit dem spät einsetzenden Schlagzeug kommt wieder Bewegung in die andächtig lauschenden Zuschauer*innen. Zu „Move on“ wird mitgeklatscht und getanzt, der Psychedelic Vintage Rock entfacht einen musikalischer Rausch zum Abschluss.

Ihren ersten Auftritt im Backstage haben The Shadow Lizzards mit Bravour absolviert, sie sind eine gut abgestimmte Combo mit großen musikalischen Fertigkeiten. Das Publikum applaudiert begeistert und ist sich einig, dass die Band sehr gern wiederkommen darf.

Setlist:
Someone’s heartache
Breathtaker
Who is who
Rarity
Train song
Home or lost
Move on

https://shadowlizzards.de/
https://www.facebook.com/ShadowLizzards
https://www.instagram.com/shadowlizzards/

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DSC_2429Schwarzes Bayern verfolgt den Weg von Pristine schon seit Jahren sehr aufmerksam, heute kann ich sie mir zum ersten Mal live ansehen. Ich bin gespannt auf den norwegischen Rock und Blues von Heidi Solheim und ihrer Band. Abgesehen vom Gitarristen Espen Elverum Jakobsen und Schlagzeuger Ottar Tøllefsen hat es einen Wechsel am Keyboard (Finn Fløyel) und Bass (Rudi Nikolaisen) gegeben. Sie lassen uns 25 Minuten warten, bis ein Keyboard-Walgesang uns auf das Anstehende aufmerksam macht. Beim Betreten der Bühne wird die fünfköpfige Band mit Jubel und Begeisterung begrüßt, man kann von einem kleinen Heimspiel sprechen. Einige Male waren Pristine in den letzten Jahren schon im Backstage Club und haben sich eine treue Fan-Gemeinde erspielt, die zu jedem Konzert pilgert. Der Abschlusssong vom aktuellen Album The lines we cross bildet den Opener für den heutigen Abend: „Instant conclusion decade“. Ich bin überrascht, dass man mit einer E-Gitarre auch Geige spielen kann! Der Song ist mächtig, massiv und magisch. Rockig, tanzend, mitsingend (sofern man das neue Album kennt) geht es weiter mit „Stepping into the breach“. Heidi nimmt ihr Publikum von Anfang an mit, jeder Mitklatschaufforderung wird nachgekommen. „I love your enthusiasm“, ruft die Frontfrau und präsentiert „Ghost with a gun“. Wieder einmal zeigt Espen in seinem Solo, was man einer E-Gitarre für Töne abringen kann. Mit „Derek“ wird in die Pristine-Schatzkiste aus dem Jahr 2016 gegriffen, ein großartiger Rocksong, das Publikum geht voll mit, das Gitarrensolo heizt die Meute weiter an.
„Road back to ruin“ aus dem Jahr 2019 wirkt durch das rote Licht diabolisch, Heidi setzt auf ihre großartige Bühnenpräsenz und unterstreicht sie mit einem kraftvollen Gesang. Mit einem nahtlosen Übergang folgt „The lines we cross“, Heidi erzählt danach, dass der Song einen persönlichen Bezug hat. Beim ruhigeren „The loneliest fortune pt. 1 & 2“ kommt Espens Doppelhalsgitarre zum Einsatz, vor dem Song erzählt Heidi, dass sie schwanger ist, „we are creating a Rock baby!“ Das erklärt auch, warum sie nicht so viel springt und hüpft, wie immer wieder über zurückliegende Konzerte berichtet wurde. Rockig geht es weiter mit „The rebel song“ von 2017 und „Action, deeds & suffering“ von 2023, hier wird Keyboarder Finn ein Solopart zuteil. Wieder wird die Doppelhalsgitarre ausgepackt, „Don’t save my soul“ genieße ich mit geschlossenen Augen und lasse den nur von der Gitarre begleiteten Gesang und diese mächtige Düsternis auf mich wirken. „All of my love“ ist ein dahinrasender Rocksong mit Schlagzeugsolo von Ottar, das Publikum ist textsicher. „One more song“ meint Heidi, „The devil you know“ bewegt die Menge und ist ein mächtiges musikalisches Brett. Natürlich bleibt es nicht der letzte Song, die Band lässt sich nicht lange bitten, als Zugabe gibt es „Sinnerman“, bei dem sich alle um Finn scharen, der seine flinken Finger nochmal über die Tasten tanzen lässt. Nach „Bluebird“, bei dem das Publikum wieder voll mitgeht, und dem Kommando von der Frontfrau ist Schluss mit dem großartigen Konzertabend.

Wow, was für ein Auftritt! Treibend-wuchtige bis balladesk-melancholische Songs, viel Spielfreude und eine großartige Leistung aller Bandmitglieder von Pristine, es war ein tolles Gesamtpaket. Ich würde ihnen einen größeren Bekanntheitsgrad wünschen, aber dafür tut unser Webzine ja so einiges. Besonders hervorzuheben ist neben Heidi Solheim mit ihrer vielseitig einsetzbaren, wandelbaren Stimmlage bei jedem einzelnen Song auch Espen Elverum Jakobsen, der ein fantastischer Gitarrist mit Hingabe ist. Während des Auftritts hat Heidi das Publikum eingeladen, am Ende zum Merchandise-Stand zu kommen, dieser Aufforderung sind viele nachgekommen. Die Band ist sehr nahbar, macht unaufhörlich Gruppenbilder, unterschreibt Plattenhüllen und freut sich über den Kontakt. Ich ziehe glücklich von dannen und kann sicher noch lange von diesem großartigen Konzert schwärmen und Werbung machen.

Setlist:
Instant conclusions decades
Stepping into the breach
Ghost with a gun
Behind the line
Derek
Road back to ruin?
The lines we cross
The loneliest fortune
The Rebel Song
Action, deeds & suffering
Don’t save my soul
All of my love
Devil you know

Sinnerman
Bluebird

http://www.pristine-music.com/
https://www.facebook.com/Pristinetheband/
https://www.instagram.com/pristinetheband/

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Bilder: torshammare

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1 Kommentar

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  1. […] richtig guten Lauf an Konzerten mit fantastischen Frontfrauen. Im Februar waren wir bei Wucan, vor einer guten Woche bei Pristine, und heute Abend freuen wir uns ganz besonders auf Avatarium mit ihrer ganz eigenen […]

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