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Forever we’ll be reigning in this Kingdom of Timelessness

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Gandreid entstand im Jahr 2011 und war ursprünglich als reines Studio-Projekt von Dáublódir, einem Musiker aus Bergen, der als Sänger bei Skygge erstmals für ein Aufhorchen sorgte. Nachdem er einige alte Ideen aus den Jahren 1999-2002 „ausgegraben und den Staub davon abgeblasen“ hatte, entstand Gandreids Debütalbum Nordens Skalder, und die Marschrichtung ist glasklar: Es geht um tiefschwarzen Black Metal, heidnisch und kalt wie der Wind in Bergen!

Gandreid ist norwegisch für die Wilde Jagd, und neben dem deutlich spürbaren Einfluss des schnellen und rauen Schwarzmetalls norwegischer Provenienz bietet Nordens Skalder auch sehr prominente pagane Elemente. Soundtechnisch erinnert das Duo, bestehend aus Dáublódir (Vocals, Drums und Lyrics) und Ildsint (bekannt von Svadlifare; bei Gandreid ist er für die Saiteninstrumente, Synthies und Gesang zuständig), ein gutes Stück weit an Taake: Atmosphärisch dicht, dabei aber nie aus den Augen verlierend, woher man kommt. Dementsprechend roh klingt Nordens Skalder durch die Bank: Wütende, streckenweise stark verzerrte Gitarren dominieren den Sound, Synthies treten stark in den Hintergrund und sorgen an ausgesuchten Stellen für ein gewisses Plus an Stimmung, und aus Dáublódirs Stimme hört man stets den blanken Hass. Durchbrochen wird das Gewüte von akustischen Gitarren und Wikingerchören (hier sei als Beispiel „Skaldens Sønner“ angeführt), die dafür sorgen, dass die paganen Gedanken und Inhalte stetig durchschimmern. Auch ein Experiment traut man sich hin und wieder – ist das ein Banjo bei „Sorgens Sti“? Zumindest klingt hier nach meinem Dafürhalten deutlich „Myr“ der bereits etablierten (und erwähnten) Kollegen von Taake durch.gandreid-pic

Inhaltlich bewegen sich die „Nordischen Dichter“ ebenfalls auf vertrautem Gebiet, geht es doch um die ganz persönlichen Abgründe, die jeder von uns mit sich herumträgt, die Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt, Nordische Mythologie und – natürlich – die Liebe zur norwegischen Natur (was man den Herren ja auch nicht verdenken kann, immerhin ist Norwegen wirklich unglaublich schön!). „Voyage towards Redemption“, der einzige Song mit englischen Lyrics, sticht genau deswegen etwas aus dem kompletten Album hervor, musikalisch allerdings holen mich Gandreid vor allem mit dem Opener „Efter Mørkets Frembrudd“ ab.

Den beiden Norwegern ist mit Nordens Skalder insgesamt ein gutes Debüt gelungen, das wenig Überraschendes bietet, aber durchaus zu gefallen weiß. Wer für Taake und Konsorten etwas übrig hat und mit dreckiger Produktion etwas anfangen kann, ist hier genau richtig und sollte unbedingt zugreifen! Einzig Ohrwurmpotenzial lassen Gandreid noch etwas vermissen – aber da setze ich meine Hoffnungen einfach mal auf Album Nummer zwei, auf das die Herren mit „Berg Grav“ bereits einen Vorgeschmack gegeben haben.

 

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch: :mosch2:

 

Anspieltipp: „Efter Mørkets Frembrudd“

GandreidNordens Skalder
Naturmacht Productions, VÖ: 30.12.2013
10,00 Euro – Kaufen

Tracklist:
1. Efter Mørkets Frembrudd
2. Atterljom
3. Skaldens Sønner
4. Hærfang
5. Visjoner Om En Kvervet Storhetstid
6. Han Som Stod Åleina
7. Voyage Towards Redemption
Bonus:
8. Svart Flamme
9. Blodstyrt, Endelikt & Velklang
10. Sorgens Sti

Narurmacht Productions haben das komplette Album bei YouTube – unbedingt reinhören!

Gesamtlaufzeit: 44:26 Minuten

Quelle Bandpic: Facebook

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