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Nothing stops

Die beste Musik entsteht ja oft dann, wenn jemand diverse Genres richtig gut kennt, gespielt und aufgelegt hat – und dann was anderes macht. Björn Peng hatte seine Wurzeln schon lange im Punk und Hardcore geschlagen, bevor er sich ab 2006 Minimal-Elektropunk und Techno widmete, Wave-, Goth-, EBM- und (jawohl) Eurodance-Einflüssen ihren Lauf ließ und schließlich mit dem Titel des ersten Longplayers Dark Rave (2014) freundlicherweise gleich dazusagte, wie man den so entstandenen, sehr eigenen, extrem düsteren und ebenso treibenden Stil nun nennen darf. Am ersten Mai dieses Jahres erschien der Nachfolger Volk off! Der stetige musikalische Output in diversen Projekten und Kolaborationen und die große Live-Präsenz mögen was anderes nahelegen, aber es ist tatsächlich erst der zweite Björn-Peng-Longplayer, wenn man das 2017 erschienene Nihilist Tunes mit seinen sechs Tracks als EP zählt. Und war der Titel der ersten LP eine Art Genre-Ansage, ist der der zweiten eine inhaltliche, falls irgendwer da irgendwelche Zweifel gehabt haben sollte.

Was draufsteht, ist auch drin, wird aber nicht gepredigt. Bei Björn Peng stehen die allermeisten der Text-Samples für sich, Quellenangaben und damit Verweise auf eine externe Deutungsinstanz gibt es nicht. Tendenzen sind natürlich erkennbar, nötige Durchsagen kommen in nötiger Deutlichkeit, ansonsten bleibt die Auslegung aber den Hörer*innen überlassen. Na dann mal los. Weiterlesen

Elvis de Sade – Angelos Novus

Elvis de Sade sollte im April in München auftreten – leider verzögert sich auch die Aussendung der EP Angelus Novus wegen des Corona-Virus bis nach Ostern. Aber dann gibt es noch etwas Zeit zum Stöbern …

Eine Collage aus Samples, Noise, technoiden Beats und verklärten Pop-Melodien eröffnet das melancholische Grundgefühl einer Gegenwart. Eine Gegenwart, die in ihrem Überfluss einzig Melancholie und Sehnsucht evoziert. Weiterlesen

 Totengeläut – „So dead“

Vor zwei Jahren haben Electro-Punk Produzent Björn Peng und Texterin & Sängerin Nogood Luna mit ihrem gemeinsamen Dark Wave-Projekt Totengeläut ihr erstes Album Aleppo  veröffentlicht. „So dead“ ist die aktuelle Single und wieder ein fantastischer Song! „So dead“ ist nicht nur wegen der umgebenden Melancholie „So sad“, sondern auch, weil es der letzte gemeinsame Song der Band ist – Nogood Luna hat das Projekt 2019 verlassen. Björn Peng hat zu „So Dead“ ein Video veröffentlicht – mit seiner Interpretation des Songs.

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Tanzt durch die Nacht!

rue-oberkampWaveclash – die großartige Debüt-EP von Rue Oberkampf gehört mit zu den spannendsten Neuveröffentlichungen des Jahres 2018. Seitdem ist das Passauer/Münchner Trio stets präsent. Wenn nicht gerade an neuen Songs und Videos gearbeitet wird, sind Julia, Damien und Michael auf Festivals und den Tanzflächen dunkler Szene-Clubs unterwegs und begeistern ihre stetig wachsende Fangemeinde mit ihrem ganz eigenen und unverkennbaren elektronischen Rue Oberkampf-Sound. Für den ersten Longplayer Christophe Philippe haben sich Rue Oberkampf eineinhalb Jahre Zeit genommen – Zeit für ein extrem vielseitiges Album mit ausgefeilten musikalischen Ideen und fantastischen Arrangements – Zeit für Weiterentwicklung, Liebe zum Detail und klangliche Facetten – Zeit, um den ColdEBMigenTechnoPunkWave perfekt in die Spur und auf die Tanzflächen zu bringen! Weiterlesen

Währenddessen in Freiburg

Bjoern_Peng_feat_Rawside_intoxication_Cover_web-1024x1024Was macht eigentlich Björn Peng gerade? Wie immer: viel, und einiges davon geht demnächst in die Veröffentlichung. Noch dieses Jahr stehen diverse Remixe und Features an: Für Soman gab es einen Remix von „Triballistic“, zu hören ab dem 27. September 2019 auf dessen EP Autumn Light (digitaler Release auf itunes und spotify). Dann wird auf dem ersten Album von Rue Oberkampf (bei uns unlängst Band der Woche) ein Björn-Peng-Remix von „Agitation“ zu finden sein, der Ankündigung nach auf der noisigen Seite angesiedelt. Doppelte Vorfreude auf den 4. Oktober, an diesem Tag erscheint Christophe-Philippe bei Young and Cold Records.

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Mehr als nur Tetris

coverKürzlich waren der Berliner Minimal-Punker Ben Bloodygrave und die Leipziger Wave-Punk-Band Dividing Lines zu Gast im Münchner Kafé Kult, diesen feinen Konzertabend hat der Münchener GrGr eröffnet. Sein wichtigstes Instrument ist der Gameboy, von dem gleich zwei zwischen allerlei Elektro-Equipment bereitstehen. Der Auftritt machte mächtig Spaß, also kaufte ich Gregor Sandler, wie GrGr im bürgerlichen Alltag heißt, nach der Show mangels Alternativen eine Kassette ab. Die erste Auflage war wohl schon vergriffen, aber am Vortag kam zum Glück die neue Ladung. Also GrGr für ein Exemplar einfach anschreiben. Das Gameboy Tape ist giftgrün, und die Black Flag Hommage mit Gameboys ist einfach klasse. Ich habe nun endlich einen Grund, den alten Walkman aus der Schublade hervorzukramen. Weiterlesen