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Großartiges Jubiläumskonzert

25 Jahre! Eine lange Zeit für eine Band wie De/Vision. Und sie steht immer noch auf der Bühne und versorgt ihre Fans regelmäßig mit neuen Songs und Alben. Dieses Jubiläum musste natürlich gefeiert werden, und nach Städten wie Berlin und Erfurt hatten auch die Münchner die Gelegenheit, der Synthie-Pop-Band zu gratulieren.
Auch für mich war dies ein bedeutender Abend, bekam ich durch De/Vision vor circa 18 Jahren den ersten Einblick in eine Szene, der ich von da an verfallen war. Damals schnitt man noch Radioaufzeichnungen mit dem Kassettenrecorder mit, und so wanderte durch Radio Fritz ganz schnell „Blue Moon“ auf meine Kassette, die ziemlich oft rauf und runter gespielt wurde.
Ich denke, es war nicht nur für mich ein Abend, um in Erinnerungen zu schwelgen. Weiterlesen

Konzert oder Comedy

Ein wenig Musik, etwas mehr Blödsinn und sehr viel Lachen, so könnte man Das Niveau beschreiben. Die beiden Berliner Jungs packen mittelalterliche Themen in sehr humorvolle Texte und unterlegen das Ganze mit seichter Gitarrenmusik. Was dabei herauskommt, ist zwar nicht unbedingt niveauvoll, aber allemal hörenswert! Seit 2008 konnte man sie immer wieder bei verschiedenen Gelegenheiten sehen, vor allem auf dem Mittelalerlich Phantasie Spectaculum, auch MPS genannt, waren sie in den letzten Jahren Dauergäste. Nun touren die beiden zum ersten Mal auf eigene Faust durch die Republik und machen dabei auch Station in München im Backstage Club.

Klasse Show, klasse Sound, fantastischer Abend

Wenn man sich als Rammstein-Cover Band einen Namen gemacht hat, ist es immer schwierig, mit eigenen Projekten die Menge zu überzeugen. So ging es am 11.10.2013 auch den Mitgliedern der Band Heldmaschine (Völkerball). Der Vorverkauf verlief anscheinend nicht so gut, denn die Backstage Halle füllte sich gerade mal mit 60-70 Interessierten. Absolut schade, denn der Abend sollte so genial werden.

Doch bevor die Maschinisten die Bühne betraten, heizten die Musiker von DeadCell den Anwesenden ein. Die Niederländer ließen sich von der kleinen Menge nicht abschrecken und gaben alles auf der Bühne. Die Mädels an den Gitarren rockten und ließen die Saiten kreischen, Sänger Marcus packte immer wieder energisch sein „gehörntes“ Mikrofon und überzeugte mit seinem starken Gesang. Ich hatte die Band bereits als Support bei Hanzel und Gretyl im letzten Jahr gesehen. Das Jahr hat ihnen anscheinend sehr gutgetan, empfand ich sie doch jetzt als wesentlich angenehmer zu hören und zu sehen. Weiterlesen

Schweißtreibender Abend

Wie heißt es so schön: Alle Jahre wieder. Nun gut, nicht ganz, denn VNV Nation waren das letzten Mal 2011 in München zu Gast. Und wie es sich gehört, kamen sie wieder pünktlich zum Oktoberfest. Für viele ist es zum Ritual geworden, die Konzerte der Band zu besuchen, und so war es auch nicht verwunderlich, dass es ein paar Tage vor Beginn fast keine Karten mehr zu kaufen gab. Gespannt waren sicherlich viele auf die Stücke des neuen Albums Transnational. Leider konnte man sich nicht schon vorab darauf einstimmen, denn die Veröffentlichung musste auf den 11.10.2013 verschoben werden.
Das Backstage Werk füllte sich zusehends. Die guten Tribünenplätze waren schnell vergeben, die ersten Reihen vor der Bühne schnell gefüllt. Krischan von Rotersand versorgte als DJ die wartende Meute bis zum Auftritt mit elektronischen Klängen, die sofort ins Tanzbein gingen. Gegen 21 Uhr erloschen dann die Lichter, und ab da hieß es: Platz ja nicht verlassen und die Show genießen.

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You gotta hang on to the trip you’re on …

 

 

motorpsycho-1Das Backstage Werk füllt sich anfangs nur langsam, auch wenn die Seitenränge abgehängt sind. Man kann sich bequem ganz vorne an die Absperrung stellen, ohne dass einem der Platz streitig gemacht wird. Um kurz nach acht, der Saal ist inzwischen relativ gut gefüllt, läuft der Roadie zum letzten Mal über die Bühne und positioniert die letzte Gitarre, die Spannung im Publikum steigt, Motorpsycho betritt die Bühne.

Nach einem knappen „Guten Abend“ legen die Norweger mit „Year Zero“ los. Der Song beginnt ruhig, die Bühne ist in blaues Licht getaucht. Man hat Zeit, erst einmal die Bandmitglieder zu studieren. Mir als Motorpsycho-Neuling fällt erst einmal auf, dass der Bassist Bent Sæther (übrigens ein Linkshänder) in der Mitte der Bühne steht – das wundert mich allerdings nicht lange: Bent ist nicht nur Bassist, sondern auch Leadsänger von Motorpsycho. Weiterlesen

„10 minutes later we’ve finished the song!“

Fast 40 Jahre ist es her, dass Albert Hammond auf der Bühne stand. Eine verdammt lange Zeit, und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich vor allem ältere Semester in der Alten Kongresshalle einfinden und in den Stuhlreihen Platz nehmen. Gleich mehrere Generationen sind vertreten, 70-Jährige sind gemeinsam mit ihren Kindern und den Enkeln erschienen, um einen der ganz großen – nein, vielleicht sogar den größten – Songwriter live zu erleben. Auf dem Tourplakat stehen harte Fakten wie: 360 Millionen verkaufte Platten, 30 Top-40-Hits, Emmy Award Gewinner. Da wird also bald kein Unbekannter, kein Möchtegern stehen, sondern eine Legende. Albert Hammond als solche zu bezeichnen ist weder übertrieben noch verfrüht. Der Songwriter und Produzent hat in seiner Schaffenszeit, die bereits mit zwölf Jahren begann, ein monumentales Repertoire an Songs verfasst, an dem man nicht vorbeikommt – auch wenn das vielen gar nicht bewusst ist. An diesem Abend jedoch werden auch die Jüngeren bald merken, dass sie Lieder von dem 68-Jährigen kennen, obwohl er sie gar nicht selbst gesungen hat.
Zu Beginn fühle ich mich noch absolut „zu jung für den Scheiß“, und obwohl ich die alten Hits kenne, bin ich skeptisch. Schnell merke ich: Bei den ganzen Jungspunden auf den Bühnen traue ich älteren Leuten keine Power mehr zu. Aber dieser Abend soll mich eines Besseren belehren. Weiterlesen

„Old is not dead!“

Das schöne Wetter muss ausgenutzt werden, wenn es abends schon mal so warm ist, dass man kurzärmlig draußen stehen kann. Anscheinend denken die meisten Besucher des Konzerts so, denn im Werk ist es erschreckend leer. Ob die Vorband Gankino Circus darauf wartet, dass sich mehr Publikum einfindet und deswegen erheblich später als angekündigt die Bühne betritt?

Ein Pagan-Sturm in München

Das Paganfest ist mittlerweile eine feste Einrichtung, sowohl in der Festivallandschaft, als auch in München selbst. Seit dem Jahre 2007 tourt das Fest nun schon zum sechsten Mal schon durch Europa und beschert der bayrischen Hauptstadt in diesem Jahr schon Monate zuvor Vorfreude. Denn nicht nur, dass wir hier eine Extended Show spendiert bekommen haben, was bedeutet, dass zwei Bands mehr sich die Ehre geben, das Menü, sprich: die Running Order, liest sich äußerst vorzüglich. Das komplette Programm besteht aus Bands, deren Namen erfreuliches Drücken in Ohren und Magen verspricht, wenn die Bassdrumm rollt und die Gitarren schreddern. Kurz gesagt, man konnte sich auf einen gepflegten Metalabend freuen.

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Todesmetallische Könige und Thronfolger

Hour Of PenanceHour Of Penance
Um Punkt halb acht betraten die Italiener Hour Of Penance die Bühne des schon mehr als ordentlich gefüllten Werks und legten gleich mit „Sedition Through Scorn“ vom aktuellen Album Sedition los. Die 1999 in Rom gegründete Truppe ging sehr routiniert zu Werke und präsentierte in der folgenden halben Stunde einen Querschnitt durch ihre drei letzten Alben mit Songs wie „Paradogma“, „Slavery in A Deaf Decay“ oder „Misconception“. Der kompromisslosse Death Metal war ein guter Einstieg in diesen Konzertabend, wurde allerdings etwas statisch vorgetragen – da hätte gern ein wenig mehr Action auf der Bühne sein können. Das Publikum spendete aber höflichen Applaus und machte nach dem Auftritt von Hour Of Penance einen durchaus aufgewärmten Eindruck. Mission erfüllt.
(Review von torshammare)



Black Dahlia Murderblack-dahlia-murder
Mit einer ähnlich uhrwerkgleichen Präzision wie Cannibal Corpse schauen auch Black Dahlia Murder regelmäßig bei uns vorbei, leider diesmal mit einem herben Verlust am Drumsessel. Shannon Lucas hatte die Band Ende letzten Jahres verlassen, um eigene Projekte wie zum Beispiel einen Tattoo-Shop besser voranzutreiben. Vorübergehender Ersatz ist der neue Kesseltreiber Alan Cassidy, der zuvor schon für Abigail Williams die Felle verprügelt hat. Ansonsten aber schien alles beim Alten geblieben zu sein, Sänger Trevor Strnad zieht immer noch nach spätestens drei Songs sein Shirt aus und erhöht somit den visuellen Charakter der Show um ein beträchtliches Maß. Eigentlich reicht der akustische längst aus, aber die Präsenz und das Charisma des Frontmannes ist für viele mit ein Grund, die Band zu sehen. Persönlich war allerdings für mich immer Prio Nummer eins der außergewöhnliche Drummer Shannon, der immer wieder mit beängstigender Genauigkeit sein Werkzeug malträtierte. Der Typ war/ist eine echte Wucht hinter der Schießbude und zählt nicht umsonst zu den Besten seiner Zunft. Ich kann nur hoffen, dass die Band adäquaten Ersatz auftreiben wird.
Die Show selber war leider nur eine halbe Stunde lang, aber dennoch intensiv und druckvoll. Langsame Parts bei Death Metal Bands sind in meinen Ohren immer besonders beliebt, so auch bei Black Dahlia Murder, die damit ihre zumeist recht hektisch-frickeligen Teile auf Alben wie auch live gekonnt auflockern. Insgesamt ein guter Auftritt, doch aufgrund der zu kurzen Spielzeit und ungewohnt neuem Drummer etwas unterhalb der gewohnten Güteklasse 1A.

 

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Alle guten Dinge sind drei

 

 

FragileChild

Nur wenige haben sich in den Hirsch Nürnberg getraut. Vielleicht dreißig Leute stehen verstreut herum und starren auf die Bühne. Dort gibt sich die Lokalband „FragileChild“ gerade die Ehre. „Wir haben unsere Arbeitskleidung vergessen“, sagt der Sänger etwas schüchtern ins Mikro, aber das wäre kaum aufgefallen. Die Songs sind gut, die Gitarre dominiert bei einigen Stücken und zeigt, dass der Gitarrist durchaus was drauf hat. Auch der Sänger gibt alles, wirkt aber verunsichert. Das mag an den technischen Problemen liegen, die „FragileChild“ heute Abend haben. Sänger Dennis gibt sich Mühe, die Stimmung anzuheizen und schafft es wirklich, das Publikum anzusprechen. Teilweise ist etwas viel Elektro in ihrer Musik, was mich stark an „Blutengel“ erinnert. Verwirrend ist die Anzahl der Musiker auf der Bühne, mal sind es drei, dann doch wieder nur der Sänger und Gitarrist Mex. Markus ist wohl sogar für die Bandhomepage noch zu neu, aber omnipräsent auf der Bühne, um Schalter zu bedienen und im Publikum, um Stimmung zu machen. Den Growlgesang bekommen „FragileChild“ sehr gut hin und überspielen damit alle Probleme, die ihre Technik verursacht.

Stoneman

Aus der Schweiz kommend, rocken „Stoneman“ den Hirsch. Mittlerweile haben sich ein paar mehr Leute hierher verirrt. Aus den Lautsprechern ertönt aber zuerst Britney Spears „Oops, I did it again“ und jeder hofft, dass sie es nicht noch einmal tun werden. Die Drums kommen super rüber und die erste Reihe bekommt sie sogar hautnah zu spüren, vibrieren selbst die abgestellten Getränkedosen. Sänger Mikki Chixx hat den Growlgesang im Blut und beweist sein Können. Er ist präsent auf der Bühne und schleudert gerne den Mikroständer herum, so dass man Angst um Bass und Schlagzeug bekommt. Doch die drei Bandkollegen kennen ihn gut genug, um weitestgehend auszuweichen. Sehr gute Riffs bekommt man von Chris Fly zu hören. Die Jungs können was, das steht fest. Ein bisschen erinnert der Gesang an „Eisregen“, jedoch singen „Stoneman“ meist auf Englisch und einen Tick verständlicher. Dann gibt es wieder Passagen, die ebenso von „Rammstein“ sein könnten. Sogar zwei Gogos haben sie mitgebracht – oder vor der Show auf der Straße aufgegabelt, wie Mikki erzählt -, notwendig sind diese jedoch keineswegs. Die ersten Songs klingen ziemlich gleich, doch dann wechselt der Rhythmus und das Publikum kann mitfeiern. Obwohl „Stoneman“ alles geben, fehlt die Stimmung im Hirsch, was wohl an der geringen Besucherzahl liegt. Die Anwesenden jedoch finden das vorletzte Lied „Wer ficken will, muss freundlich sein“ super und singen den einfachen Refrain gerne mit. Rico H, seines Zeichens Drummer der Band, hat anscheinend ein paar Probleme mit seinen Becken, die von einem Techniker korrigiert werden. Bassist Iron Cris hat eine wilde Nacht in der Notaufnahme hinter sich, ihn hatte es bei der gestrigen Aftershowparty in Stuttgart „auf die Fresse gelegt“. Die Schadenfreude der Bandkollegen ist nicht zu übersehen.

Lord of the Lost


v.l.n.r.: Claas Grenayde, Chris „The Lord“ Harms, Sebsta Lindström, Bo Six von Lord of the Lost

Lange genug haben die etwa 70 Anwesenden gewartet, als endlich der Hauptact „Lord of the Lost“ die Bühne betritt. Sänger Chris Harms lässt sich mit viel Nebel und reichlich Geschrei der anwesenden Weiblichkeit begrüßen und legt gleich mit dem gewohnten Begrüßungslied „We are the Lost“ los. Gute Drums von Any Waste, einer hervorragenden Schlagzeugerin, wechseln sich ab mit gekonnten Riffs der Bandkollegen Bo Six und Sebsta Lindström. Keiner steht stur an seinem Platz, sie laufen herum und nehmen die Bühne ein. Chris Harms glänzt mit gutem Gesang, mal schreiend und schrill, mal leiser und in dunkler Stimmlage, außerdem spricht er das Publikum gekonnt an, ist sich für kaum einen Spruch zu schade und verschenkt, wie die anderen Saitenspieler, Plektren am laufenden Band. Sogar die verschwitzten Shirts finden jubelnde Abnehmer – nicht nur weibliche. Nach Songs mit Headbang-Garantie folgen zwei ruhige Stücke, für die der Sänger selbst zur Gitarre greift. Die Ballade bringt er mit viel Gefühl rüber, ohne dabei kitschig zu sein. Mit Applaus honorieren die Anwesenden den Auftritt der Band und lassen sich nicht lange bitten, um rhythmisch mitzuklatschen, „Hey!“ zu schreien oder „Lord of the Lost“ anzufeuern. Wie viel Stimmung so wenig Menschen machen können, wird heute Abend in Nürnberg bewiesen. Da bleibt kein Kopf starr und kein Arm unten. Gitarrensoli werden freudig aufgenommen, Keyboardklänge mischen sich unter harte Drums und schnellen Rhythmus. Das ganze Repertoire wird geboten. Vom alten Album „Fears“ über das Lady Gaga Cover „Bad Romance“ hin zu neuen Stücken der aktuellen Scheibe „Antagony“. Die anderthalb Stunden Spielzeit vergehen viel zu schnell und da 70 Leute die sechs Hamburger partout nicht von der Bühne lassen wollen, kehren Keyboarder Gared Dirge und Bandleader Chris Harms noch einmal zurück. Mit getragener Stimme und nur von Klavierklängen begleitet, wird die einzige und nicht vorhergesehene Zugabe gegeben.
Alles in allem ein gelungener Abend, tolle Auftritte von allen drei Bands – trotz kleiner technischer Mängel.

Lord of the Lost


Setlist Lord of the Lost
Intro
We are the Lost
Do you wanna die without a scar
Undead or alive
Fragmenting Façade
Prison
Antagony
Son of the dawn
Death doesn’t kill you but I do
See you soon
Till death us do part
Prologue
Epiphany
Break your heart
Last words
Dry the Rain
Bad Romance
Sex on Legs

Zugabe
Reprise: Sober