Es gibt keine dummen Fragen!
Könnte man Rom an einem Tag erbauen? Oder könnte man eine Lava Lampe mit echter Lava aus dem nächsten Vulkan füllen? Über solche Fragen kann man jetzt philosophieren oder einen wissenschaftlichen Ansatz nehmen und wirklich einmal alles durchrechnen, wenn nötig auch mit Hilfe von Experten. Wer dazu die Zeit, die Erfahrung, das Wissen und die Kontakte hat? Randall Munroe: Physiker, ex-NASA Ingenieur und erfolgreicher Buch- und Comicautor.
Acht Jahre nach dem ersten Buch habe ich nun den zweiten Teil von what if? in der Hand. Munroe hat in der Zwischenzeit für seinen Blog what if? fleißig weitere Fragen gesammelt und beantwortet. Und nun gibt es auch wieder über 40 der spannendsten, überraschendsten und auch lustigsten Fragen und Antworten gesammelt in einem Buch. Wie immer sind auf fast jeder Seite kleine Comics zu finden, die entweder die Fragestellung etwas anschaulicher machen oder auch manchmal nur der Erheiterung dienen.
Und zur Auflockerung zwischendurch gibt es kurz beantwortete Fragen (Wie viele Kalorien braucht Super Mario pro Tag?) und eher seltsame Fragen, die keine Antwort bekommen haben (Kommen Bienen in die Hölle?).
Für mich immer wieder faszinierend ist die Detailtiefe der Antworten. Die Qualität, mit der sich Munroe der Fragen widmet, zeigt sich auch an anderer Stelle: So findet man in Internetforen durchaus einen Link zu seinem Blog ohne viel weitere Erklärung, wenn zum Beispiel gefragt wird, ob man im Becken eines Atomreaktors schwimmen sollte.
Wer jetzt etwas abgeschreckt ist vom Rechnen sei beruhigt: Alles wird einfach erklärt und die Zusammenhänge genau beschrieben. Komplizierte Formeln, die man verstehen müsste, werden immer im Text verständlich aufbereitet. Zusätzlich gibt es für alle Annahmen und Daten genaue Quellenangaben und Herleitungen, und trotzdem liest sich das Buch sehr flüssig und kurzweilig. Für einige Fragen hat sich Munroe auch Unterstützung von weiteren Wissenschaftlern geholt. So kommt auch ein Chemiker in den Genuss der Frage: Was passiert wenn man sich mit einem Schlauch Ammoniak in den Magen leitet. Erstaunlicherweise erst einmal sogar nichts Schlimmes …
Im Vergleich zum ersten Buch what if? fand ich dieses deutlich angenehmer zu lesen, was vor allem an der besseren Übersetzung liegt, die diesmal von einem ganzen Team erstellt wurde. Und dadurch dass die einzelnen Kapitel jeweils nur wenige Seiten haben, ist es auch wunderbar für die Lektüre in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit zu empfehlen.
Insgesamt eine absolute Empfehlung für die kurze Lektüre zwischendurch, ob in der U-Bahn oder auf dem stillen Örtchen, wo ja sicher schon der erste Teil von what if? liegt! Und zurück zur Einleitung: Auch mit den modernsten Methoden oder Unmengen an Arbeitskräften könnte man Rom wohl nicht an einem Tag erbauen.
Randall Munroe: What if? 2 – Was wäre wenn?
Aus dem Amerikanischen von Benjamin Schilling, Ralf Pannowitsch, Bernd Schuh
Penguin Random House, Vö. 14.09.2022
Paperback, 416 Seiten
18,00 €
E-Book 14,99 €
Homepage: https://what-if.xkcd.com/
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