Vermin – Mind Control

Das zweite Album der fränkischen Death Metal-Formation Vermin ist bei mir eingetroffen, schick verpackt in einem Digipack, auf dem ein schönes grünes Gehirn das Auge erfreut. Ich entnehme die CD und hoffe, das mein Gehörgang auch erfreut wird.

Schon die ersten kurzen Riffs machen klar, das ist jetzt nicht der Brutalo-Crawl-Death-Metal, mit dem ich sonst nicht wirklich was anfangen kann. Weiterlesen

Belgische Power

im_fsow-c_1500x1500Was bereits beim ersten Song auffällt, ist die unglaubliche Macht der Gitarre, die wirklich in jedem Song ihr Solo zu haben scheint. Mit viel Fingerspitzengefühl jagt Dushan Petrossi seine Hände über die Saiten. Es klingt so, als würde alles andere in den Hintergrund treten. Im Mittelpunkt steht die Gitarre, die ausgeprägten Riffs, die in jedem Lied alles andere überdecken. Dushan Petrossi erklärt: „Wir haben uns dieses Mal einfach darauf konzentriert, sehr eingängige Songs zu schreiben.“ Nun, dieses Ziel haben Iron Mask auf jeden Fall erreicht. Es fehlen komplizierte und zu minimalistische Züge in den Songs, dafür sind die Melodien wirklich einfach und gehen sehr schnell ins Ohr. Weiterlesen

Italiener haben Hummeln im Hintern

rofdarkwingsfinal_1500x1500Italian Symphonic Power Metal? Wer noch nicht weiß, was das ist, sollte sich das neue Album von Rhapsody of Fire nicht entgehen lassen. Mit der Mischung aus traditionellem Power Metal, der mit Elementen der Klassik unterlegt wurde, sowie Chören und Orchester, die dem Sound eine Kraft verleihen, die man derart noch nicht gehört hatte, erobern die Italiener seit den 1990er Jahren immer mehr Fanherzen. Daher erinnern ihre Songs bisweilen auch stark an Filmmusik, wie man sie etwa in Epen wie Herr der Ringe oder Braveheart vermutet. Weiterlesen

Don’t fear the Darkness of those long Winter Nights

Dass die Grafinger von Abandoned Dreams ein Garant für hochkomplexe, düstere Musik mit doomig-schwarzmetallischem Einschlag sind, muss nicht mehr extra erwähnt werden – ebenso wenig lohnt es sich, hier noch einmal die Bandgeschichte zu rekapitulieren. Statt dessen gehen wir besser ebenso schnell in medias res, wie es das Quintett selbst mit „If Yesterday was the last Day“ tut: Der Opener ihres neuesten Albums Isolation & Solitude beginnt ohne Intro, ohne Vorbereitung reißt er einen in den Klangkosmos dieser außergewöhnlichen Formation aus dem Münchener Umland. Willkommen in einer winterkalten Welt, willkommen inmitten aufgegebener Träume! Weiterlesen

Paganes Liedgut aus Thüringen

hangatyr_elemente_coverElemente heißt das zweite Album der Thüringer Pagan Black Metaller Hangatyr, und bereits der Name macht deutlich, worum es geht: Mythologie, verpackt in knackiges Metall. Spickt man dann mal auf die Tracklist, stellt man auch erfreut fest, dass Hangatyr deutsche Texte schreiben, was die Herren gleich noch sympathischer macht. Gegründet 2006 brachte das Quintett, bestehend aus Marco (Bass), Ali (Gitarre), Silvio (Gesang), Michael (Drums) und Tele (Gitarre) 2010 das Debütalbum Helwege via Nocturnal Empire auf den Markt, dem jetzt mit Elemente das zweite Album folgt. Diesmal verzichtet Hangatyr wieder auf die Unterstützung durch ein Label, um die volle Kontrolle zu behalten – ein Schritt, den man immer häufiger beobachtet. Weiterlesen

Kreisch!

coronatus_recreatiocarminis_mascd0827Gothic Metal haben sich Coronatus auf die Fahnen geschrieben. So legen sie denn auch los. Eine Ouvertüre führt in den neuen Longplayer ein, düster, Unheil ankündigend und mit orchestralen Klängen. Es klingt unter anderem auch nach einer Orgel, wie man sie aus den gruseligen Vampirfilmen kennt. Weiterlesen

Der Herr der Kälte

dominus_frigoris_2013_coverNordafrost gehören zu den deutschen Black Metal-Bands, die es schon immer erfolgreich geschafft haben, sich von der Masse abzusetzen, ohne großartige Experimente wagen zu müssen oder in die Avantgarde abzudriften. 1996 in Hagen (Westfalen) gegründet, verschrieb sich die Band astreinem Schwarzmetall nordischer Prägung. Via Godeater Records ist jetzt das längst vergriffene Demo des Quartetts, Dominus Frigoris von 2002, als schicke Digi-Edition und mit sechs Bonus-Tracks wieder zu haben – und ein Kauf lohnt sich!Die ersten sechs Songs sind, wie gesagt, das neu abgemischte Demo-Album Dominus Frigoris und sind vor allem eins: schnell, hart und kalt. Ich kann mich dunkel an erste Hördurchgänge aus dem Jahr 2002 oder 2003 erinnern, die im Grunde das bestätigen, was hier vor mir liegt: Guter deutscher Black Metal, dem das Remastering durch Matthias Klinkmann qualitativ gut getan hat. 21 Minuten lang kann man sich in die Vergangenheit zurückhören, vor allem an „Autums’s Armageddon“ mit seinem sehr eingängigen Refrain erinnere ich mich noch sehr gut. Weiterlesen

Kein Schicksal und der Boden ist auch noch kaputt

Man kennt doch dieses Gefühl, wenn man sich nicht entscheiden kann: Hat man eher Lust auf Thrash Metal oder doch lieber Hardcore? Ach nein, doch eher was Elektronisches. Wichtige Fragen, die nach Antworten verlangen, aber bei Lust auf diese Genres kann vielleicht Abhilfe geschaffen werden: Defated mit ihrer Demo-EP On Broken Grounds.

 

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Die Dunkelheit aus dem Süden

kult_unleashedfromdismallight_coverKULT sind für mich die zweite Band dieses Jahr (nach Isvind, for the record), die mir mit sehr, sehr gutem Black Metal der alten Schule eine Zeitreise in die 90er bescheren. Kinder der 90er sind die Italiener allerdings nicht: KULT besteht seit 2002, gegründet wurde das Quartett von Kacele (Gitarre) und Werewolf (Vocals), nahm im selben Jahr das Demo Total Devastation auf, dem es 2007 das Album Winds of War folgen ließ. Es folgten Jahre des Tourens durch ganz Europa, bis Werewolf 2013 die Band verließ und von Tumulash am Mikro ersetzt wurde, der vorher hauptamtlich bei Tumulus Anmatus keifte und sich auch durch diverse CD-Cover und Artworks um den italienischen Extreme Metal verdient macht – ein Wechsel, der dem aktuellen Album Unleashed from Dismal Lights wirklich guttut. Inzwischen ist auch das Line-up wieder stabil und besteht, neben den bereits erwähnten Kacele an der Gitarre und Sänger Tumulash aus Davide White (Bass) und Gionata Potenti (Drums).Wenn ich an italienischen Black Metal denke, fallen mir vor allen Dingen Opera IX und Mortuary Drape ein, beide dezidiert gegen den norwegischen Stil und stattdessen eher doom-lastig – ein Merkmal, das sich generell als Faustregel für einen italienischen Stil anwenden lässt, wie ich meinte. Weiterlesen

Black Metal from Outer Space!

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Vyre sind mir, zumindest auf dem Papier, nicht gänzlich fremd, besteht die Band doch unter anderem aus einigen Mitgliedern der Band Eïs. Unter dem Namen Vyre haben KG Cypher (Gesang), Hedrykk (Gitarre), Zyan (Gitarre), T. Maximilian (Bass), Android (Drums) und Doc Faruk (Synth-Sounds) beschlossen, eine ungewöhnliche Verbindung zu wagen: die zwischen Black Metal und Science Fiction – und was könnte für jemanden wie mich besseres Futter sein? Das, was dabei herauskam, ist eine Space Opera von so epischem Ausmaß, dass sie in zwei Teilen erscheinen wird. The initial Frontier Part 1 kommt Ende November in die Läden, und eins kann ich euch schon verraten: Wer ein Ohr für harte, aber ungewöhnliche Sounds hat, ist mit Vyre gut beraten! Weiterlesen