Ein schönes Geburtstagsgeschenk!

Sie machen da weiter, wo sie mit ihrem Vorgängeralbum Human Contradiction begonnen haben, sogar das Master- und Produktionsteam sind die Gleichen gelieben. Seit 26.08.2016 steht Moonbathers in den Plattenläden eures Vertrauens. Die Rede ist selbstverständlich von den Niederländern Delain, die dieses Jahr auch noch ein Jubiläum zu feiern haben. Ihr erster Silberling Lucidity erschien 2006 und das muss gefeiert werden. Ist Moonbathers ein würdiges Geburtstagsgeschenk für die Delain-Fans da draußen?

Im Laufe der Jahre hat sich mit Martijn Westerhold, Guus Eikens und Charlotte Wessels ein Textertrio gebildet, das grundsätzlich alle Texte selbst schreibt. Hier greift ein Zahnrädchen perfekt ins andere.delain

Der erste Song des Albums „Hands of gold“ startet mit sehr viel Energie, Power und fetten Riffs, sodass dieser fast keine Wünsche offen lässt. Das liegt auch nicht zuletzt daran, dass sich die Delainer zum zweiten Mal eine weitere Powerfrau mit ins Boot geholt haben: Alissa White-Gluz von Arch Enemy! Schwer ist es daher für die nachfolgenden Songs, da mitzuhalten. The Glory and the scum“ ist der erste veröffentlichte Track des Albums und verglichen mit den anderen, eher der unteren Kategorie zuzuordnen. Das gleiche Los zieht leider auch „Scandal“. Es ist einfach zu poppig und rauscht nur so durch, sodass man beim Weiterklicken schon wieder verdrängt, was man eigentlich gerade gehört hat. Ein Ohrwurm unter vielen ist dagegen auf jeden Fall „Fire with Fire“, durch die eingängige Melodie geht der Sound einem direkt ins Ohr und lässt so schnell nicht wieder los. Bei „Pendulum“ oder „The Hurricane“ muss man sich zwar erst etwas reinhören, aber die beiden Songs haben ebenfalls richtigen Ohrwurmcharakter und sind technisch sowie musikalisch herrvorragend ausgearbeitet. Die beiden Tracks „Suckerpunch“ und „Turn the Lights out“, die bereits auf der Maxi – CD Lunar Prelude erschienen (zur Review),​ brauchen sich hier definitiv nicht zu verstecken und passen sehr gut in das Gesamtkonzept. Das Intro von „Danse macabre“ entführt in eine andere Welt, und gepaart mit dem treibenden Schlagzeug ist dies auch ein Ohrwurm, der sich gewaschen hat. Ruhiger hingegen wird es bei „Chrysalis – The last Breath“, einer sehr ruhigen Ballade, die mit vielen Streichern besetzt ist. Durch die seichte, gefühlvolle Grundstimmung kommt die schöne Stimme von Sängerin Charlotte hervoragend zur Geltung. Den passenden Abschluss bildet „The Monarch“. Er beginnt ebenso recht ruhig, schraubt sich dann aber zu einem bombastischen Song mit fetten Riffs empor.

Delain in allen Facetten, was will man mehr? Interessant für die Zukunft wäre noch, ob sich vielleicht noch andere Bandmitglieder in den Kreativprozess einklinken könnten, und wie sich dies auf die nächsten Alben auswirken wird. Moonbathers entblättert sich langsam und stetig. Mit jedem Hören des Silberlings wird es immer besser!

Anspieltipps: Hands of Gold, Suckerpunch, Chrysalis – The last Breath, Danse macabre

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Delain: Moonbathers
Napalm Records, 26.08.2016
€ 16,99 (https://shop.napalmrecords.com/moonbathers-2-cd-mediabook.html​)

Tracklist:
1. Hands of Gold
2. The Glory and the Scum
3. Suckerpunch
4. The Hurricane
5. Chrysalis – The last Breath
6. Fire with Fire
7. Pendulum
8. Danse Macabre
9. Scandal
10.Turn the Lights out
11.The Monarch

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