Still a shiny goddess

Habt ihr auch noch die zierliche junge Frau mit den roten Haaren vor eurem geistigen Auge, die „I’m only happy when it rains!“ singt? Doch ich will ehrlich sein: Danach hatte ich Garbage nicht mehr auf dem Radar. Doch nun wurde mir ihr neuestes Album zur Rezension angeboten, und ich befasste mich nach 25 Jahren wieder einmal mit der Band.
Garbage, eine amerikanische Band aus Wisconsin, wurde 1993 geboren. Gründungsmitglieder waren Butch Vig, Steve Marker und Duke Erikson, alle drei vormals Rectal Drip. 1994 stieg Shirley Manson auf Anregung von Steve Marker mit ein. In dieser Formation veröffentlichte die Band 1995 ihr gleichnamiges Debütalbum, das sich weltweit millionenfach verkaufte. Anschließend folgten fünf weitere Alben. beautifulgarbage, das dritte Studioalbum der Band, erschien 1991. Nun gibt es zu dessen 20-jährigem Jubiläum eine Neuauflage, und es kommt am 1. Oktober auf den Markt, genau zwanzig Jahre, nachdem das Album erstmals erhältlich war.

Neben den bekannten Songs wurde auch eine bisher ungehörte Version von „Androgyny“, die Leadsingle des Albums, neu aufgenommen. Der Track bietet lyrische Inhalte und eine Botschaft, die bei der ersten Veröffentlichung im Jahr 2001 seiner Zeit weit voraus war. Mit beautifulgarbage haben sich Garbage etwas vom gewohnten, mit den ersten beiden Alben etablierten Sound abgewandt. Vormals eher Indie erweiterte das Album die musikalische Vielfalt der Band mit neuem Sound, der Rock mit elektronischen, New Wave-, Hip-Hop- und Girlgroup-Einflüssen mischte. Die Themen waren andere, und die Sängerin Shirley Manson berichtete wöchentlich online über die Entstehung dieses Albums. Dadurch wurde sie eine der ersten international gefeierten Musikerinnen, die einen Internet-Blog unterhielt.

Was man heute auf ihrem Instagram Account so sieht, danken es ihr die Fans immer noch. Konzertauftritte, die mittlerweile wieder stattfinden können, werden kommentiert. Nicht nur so: “You always look like a dream. Keep on shining you goddess!!!”, sondern auch so: “You were singing about themes that weren’t even beginning to be accepted, ‚Cherry lips‘, androgyny are trans, non-binary anthems. To this queer kid it meant everything.” Shirley war und ist ein Idol.

Die Neuausgabe wurde von den Originalaufnahmen remastert und klingt natürlich auch durch die verschiedenen Interpretationen frischer als 1991. Egal ob es flotter, typischer Garbage-Sound ist („Shut your mouth“, „Silence is golden“ oder „Cherry lips“), ob es etwas ruhiger zugeht („Cup of coffee“), jazziger oder irgendwie aus der Zeit gefallen („Can’t cry these tears“) oder gar romantisch („Drive you home“, „Candy says“), Garbage haben schon immer einen eigenen Sound gehabt, witzig instrumentiert, Überraschungsmomente eingebaut, mit eigenartigen Instrumenten oder mit der Stimme gespielt („Happiness Pt. 2“). Hier kann man alte Klassiker hören: „Wild horses (live)“ von den Rolling Stones (könnte ich in Endlosschleife hören) oder „Pride, in the name of love (live)“ von U2.

Mich persönlich macht hauptsächlich froh, eine so lange schon bestehende Band immer noch aktiv zu sehen. Es gibt Tourpläne mit Alanis Morissette, die wegen Corona auf 2021 verschoben wurden. Shirley Manson, 1966 geboren, sehe ich vor meinem geistigen Auge noch lange auftreten und ihre Fans verzücken. Die das zu erleben keine Chance haben, denen rate ich zum neuen alten Album. Es erscheint in den Formaten CD Deluxe mit Spezial-Verpackung, CD, Digital und LP, gepresst auf schwarzes und weißes Spezialvinyl. Ein Augen- und Ohrenschmaus für die Fans.

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Garbage: beautifulgarbage
Stunvolume / BMG, VÖ: 05.11.2021
CD 19,99 Euro, Vinyl 23,99 Euro
bei JPC erhältlich

Tracklist:

CD1
Shut your mouth (2021 Remaster)
Androgyny (2021 Remaster)
Can’t cry these tears (2021 Remaster)
Til the day I die (2021 Remaster)
Cup of coffee (2021 Remaster)
Silence is golden (2021 Remaster)
Cherry lips (2021 Remaster)
Breaking up the girl (2021 Remaster)
Drive you home (2021 Remaster)
Parade (2021 Remaster)
Nobody loves you (2021 Remaster)
Untouchable (2021 Remaster)
So like a rose (2021 Remaster)

CD2: B-sides & Alternative Versionen
Candy says
Use me
Sex never goes out of fashion
Begging bone
April 10th
Happiness Pt.2
Confidence
Enough is never enough
Wild horses (Live)
I’m really into techno
Pride in the name of love*
Androgyny (Rough Mix March 14, 2001)*
Til the day I die (Demo Sept 14, 1999)*
Nobody loves you (Rough Mix March 14, 2001)*
Breaking up the girl (Acoustic)
Silence is golden (Demo Sept 14, 1999)*
Can’t cry these tears (Rough Mix March 14, 2001)*
Shut your mouth (Live)
Begging bone (Early Demo Mix)

CD3: Remixes
Shut your mouth (Jagz Kooner Radio Mix)*
Shut your mouth (Jolly Music Scary Full Vocal Mix)
Shut your mouth (Professor Reay Clubbed Dead Pig Mix)
Androgyny (Neptunes Remix)
Androgyny Felix Da Housecat (Thee Glitz Mix)
Androgyny (The Architechs Mix)
Breaking up the girl (Timo Maas Radio Mix)
Breaking up the girl (Brothers In Rhythm Radio Edit)
Breaking up the girl (The Scourge Of The Earth Rodeo Rave Remix by Jimmy Caulty)
Breaking up the girl (Black Dog Wounded By The Warbeast)
Cherry lips (Go baby go !) (Le Royale Mix)
Cherry lips (Go baby go !) (Mauve’s Dark Remix With Acapella edit)
Cherry lips (Go baby go !) (DJEJ’s Go Go Jam by Eli Janney)
Cherry lips (Go baby go !) (Roger Sanchez Tha S-Man’s Release Mix (Radio) Edit)
Cherry lips (Go baby go !) (Howie B Remix)
Parade end of night ix*
*bisher unveröffentlichtes Material

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