A Cowboy’s Work is never done

thebosshoss_dosbrosEine neue CD von den deutschen Cowboys! Mit Dos Bros krönen The BossHoss ihre zehnjährige Zusammenarbeit. Nach Flames of Fame haben sie sich dieses Mal dem Nashville/Tennessee-Sound verschrieben.

Boss Burns und Hoss Power haben sich nach Amerika begeben, um die vorliegende CD zu kreieren. Das hört man schon sehr gut beim ersten Track, „Wait for me“, Johnny Cash lässt grüßen. Eine ähnliche Stimmung kommt bei „Joyridin‘“ auf. Frauen und Whisky, was kann einen Cowboy mehr beschäftigen. Das Flair der Music City weht hier durch die Songs. Frauenpower trifft dagegen auf „Dos Bros“, seht und hört selber:

Eine Elvis-Melodie wird in „Today, tomorrow, too long, too late“ eingewebt, die Jungs lassen Lebens- und Liebesphilosophie mit ruhigeren Tönen einfließen. Tiefe Stimmlagen und einen Zungenbrecher lässt „I like it like that“ hören. Ein schnellerer Rhythmus als zuvor, es ist eine Art Gebrauchsanleitung für die Urban-Cowboys. Ein größeres Orchester, es wird gepfiffen und beim Gesang wird sich wieder einmal abgewechselt: Der „Star of the Roadcrew“ präsentiert sich. „She is a little B“ bekommt Keyboard-Melodien und den typischen taktvorgebenden Klatschrhythmus, der jeden mitreißen soll. Waren Alec und Sascha der lange ersehnten „Tennessee Woman“ gewachsen? Der gut gelungene Song mit E-Gitarren-Solo erzählt es euch. „I’m coming home“, sagen die lonesome Rider das nicht alle immer wieder? Ein wirkungsvolles Klavier, wieder eine E-Gitarre und eine Mundharmonika mit gesanglicher Abrundung, das passt. Mit anfänglichen Erinnerungen an die Titelmelodie zu Ein Colt für alle Fälle kommt „Lady JD“ gefühlvoll daher. Begeistert bin ich von „A Cowboy’s Work is never done“. Ein einsames Banjo sowie perfekter Stimmeinsatz in verschiedenen Stimmlagen, es ist ein männliches Kräftemessen. Und es ist der einzige Song, der mich sofort zum Tanzen bringt. Überraschend finde ich das gelungene Zusammenspiel von The BossHoss mit The Common Linnets für das Cover zu „Jolene“. Die akustische Gitarre verstärkt die Wirkung der weiblichen Stimme (Ilse DeLange), die jünger klingt, aber doch fast nicht vom Original zu unterscheiden ist.

Jede CD von The BossHoss hat einen eigenen Klang, verschiedene Instrumente treten bei den jeweiligen Produktionen mehr oder weniger in den Vordergrund. Dos Bros wird mitunter von Melodien aus der Vergangenheit inspiriert. Die immer wieder eingesetzte Mundharmonika trägt viel zum Cowboy-Flair bei. Alec Völkel und Sascha Vollmer sind ein eingespieltes Duo, jeder hat seinen Anteil durch seine individuelle stimmliche Tonlage. Auf jeden Fall gelungen ist auch das Zusammenspiel mit The Common Linnets, die sich bei mir schon positiv mit ihrem ESC-Beitrag „Calm after the Storm“ in die Gehörgänge eingefräst haben.
Vor kurzem habe ich mir Liberty of Action, der 2011 veröffentlichte Silberling von The BossHoss gekauft. Es ist lauter, schwungvoller und reißt mich mehr mit. DosBros ist gefühlvoller und wird getragen vom Nashville-Sound. Aber die Wirkung auf das breite Publikum ist nicht ausgeblieben: Dos Bros kletterte bereits Anfang Oktober auf Platz #1 der offiziellen deutschen Albumcharts. Beides gut, aber mich überzeugt aufgrund von Power Liberty of Action mehr.

:mosch:  :mosch:  :mosch:  :mosch:  :mosch2:

The BossHoss: Dos Bros
Universal Music, 25.09.2015
€ 14,99
amazon
www.thebosshoss.com

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3 Kommentare
  1. Chris
    Chris sagte:

    Habe bis jetzt noch geschwankt ob ich mir die Scheibe zulegen soll, aber nachdem ich das nun gelesene habe bin ich überzeugt!

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