Orpheus und die Blumen

Am hinteren Ausgang des Pasinger Bahnhofs, am Nordausgang, steht genau gegenüber, nur durch eine kleine Straße getrennt, ein Gebäude, das leer steht. Es soll abgerissen werden, doch wann? Einstweilen hat der Münchner Künstler Loomit sich der großen leeren Wand angenommen. Da das Haus in unmittelbarer Nachbarschaft zur Pasinger Fabrik steht, lag nahe, Themen des Sommerprogramms im Wandbild aufzugreifen. Highlights hieraus sind die Oper „Orpheus“ und die Ausstellung „Sag es durch die Blume“ im Rahmen des Flower Power Festivals.
Die Legende sagt, dass Orpheus ein begnadetes Wesen war. Als Sohn von Apollon, dem Gott der Musik und der Künste, und Kalliope, der Muse der Dichtung, war er mit göttlichen Musik-Skills versehen. Seine Zauberwaffe war die Lyra. Damit konnte er Götter und Sterbliche berühren. Er war aber auch ein ziemlicher Hallodri. Das hörte auf, als er die Nymphe Eurydike kennenlernte. Sie lebten glücklich bis – sie leider viel zu früh verstarb. Orpheus wollte Eurydike aus dem Hades zurückholen. Seine Lyra erwies ihm dabei große Hilfe. Leider hat er es dann ziemlich verbockt. Er sollte sich nicht umdrehen, als er seine Frau hinter sich aus der Dunkelheit führte. Hat er leider nicht geschafft. 

Ziemlich zauberhaft, finde ich, ist es Loomit gelungen, das Essentielle dieser Geschichte auf die Wand zu bannen. Eine tote wunderschöne Eurydike, mit Lilien auf ihrer Brust, Symbol für den Tod, und links davon Orpheus mit seiner Lyra. Dazwischen prächtige Blumen in allen Farben, Flower-Power eben!

Münchens Kleinstes Opernhaus in der Pasinger Fabrik hat eine Neuinterpretation der Orpheus-Sage geschaffen und hat diese Tag ihre Premiere. Sicher wunderschön!

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