Von Verkehrsschildern, Taucherbrillen und Strichmännchen mit Herzen

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Ich war in Florenz und habe viel Kunst gesehen: in den Uffizien, vor dem Palazzo Vecchio, im Dom und auch Michelangelos Davidstatue. Doch was hat mein Herz immer wieder zum Flattern gebracht? Street Art, die gibt es auch in Florenz! Typisch sind hier nicht riesige Murals oder große Graffitis, ganz typisch für Florenz sind kleine, feine Arbeiten, für die du erst einmal einen Blick entwickeln musst. Aber hast du einmal diese niedlichen Aufkleber, Paste-Ups oder gesprühten und gemalten Werke gesehen, wirst du, falls es dich interessiert, immer wieder danach schauen und immer mehr entdecken.

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Als erstes ist mir gleich an der Ecke unserer Gasse, in der wir gewohnt haben, ein Einfahrt-Verboten-Straßenschild aufgefallen. Nach dem ersten folgten unermesslich viele, denn der Künstler wohnt in Florenz. Es handelt sich um den französischen Bildhauer und Maler Clet Abraham, genannt CLET, seit 2005 Florentiner.

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Seit etlichen Jahren verpasst er in diversen Großstädten Verkehrsschildern ein neues Aussehen bzw. eine andere Note, das kann politischer, religiöser oder zeitkritischer Natur sein. Seine Straßenschilder können einen zum Nachdenken oder zum Schmunzeln bringen.

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Clet hat in Florenz ein Ladenlokal, die aktuellen Öffnungszeiten stehen auf seiner Homepage, aber leider war der Laden zu, als ich ihn aufsuchen wollte. Ich hätte mir zu gerne einen kleinen Sticker oder ähnliches als Erinnerung gekauft.

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Trotzdem war der Weg nicht umsonst, denn hier habe ich viele Kunstwerke eines Künstlers gesehen, die ich zuvor zwar gesucht, aber nicht gefunden hatte: Blub. Ich hatte explizit nach Blubs Kunst Ausschau gehalten, weil ich auch von ihm als in Florenz ansässigen Künstler gelesen hatte. Erst in der Gegend um Clets Studio, im Künstlerviertel San Niccolo, konnte ich etliches von Blub entdecken. Sein Markenzeichen sind berühmte Gemälde oder Personen, denen er eine Taucherbrille verpasst, hier zum Beispiel das Porträt Clets, an der Wand zu seinem Studio.

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Man findet sie meist auf Gas- und Elektrokästen. Über Blub weiß man nicht viel, nur, dass er seinen Berühmtheiten das Wasser bis zum Hals stehen lässt – deshalb die Taucherbrillen.

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Auffällig ist auch die Kunst von exit.enter.k. Herzen und Strichmännchen gibt es hier, kleine, feine Schwarzweiß-Figuren, mit wenigen Pinselstrichen hingemalt, immer mit einem farbigen Tupfer, meist rot, manchmal gelb.

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Sie fliegen an Luftballons befestigt weg, sie versuchen, ein Herz zu erreichen, sie umgeben sich mit Blumen, sie erzählen kleine, ganz einfache Geschichten, und sie bringen einen zum Lächeln.

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Exit.enter.k wurde in der Toskana geboren und studierte in Florenz an der Akademie der Schönen Künste. Seit 2013 gibt es seine kleinen Männchen.

Diese drei Künstler sind die bekanntesten in Florenz. Dennoch gibt es auch unzählige andere. Diese hier konnte ich noch identifizieren:

Die Schmetterlinge von farfalleurbane

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Die ernste junge Frau von Ache77stencilartist

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Das Blumenmädchen von Nian.art

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Es hat Spaß gemacht, nach diesen filigranen, kleinen Kunstwerken zu suchen. Es fehlt mir hier in München. Immer noch habe ich die Angewohnheit, mir ein „Einfahrt verboten“ genauer anzusehen. Doch leider ist es hier immer nur ein ausgemalter roter Kreis mit einem leeren weißen Balken drauf.

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