Wer hätte vor drei Jahren gedacht, dass so viel Zeit vergehen würde, bis das Dark Easter Metal Meeting wieder stattfinden kann. Wahrscheinlich niemand. Viel ist passiert, das unser aller Leben beeinflusst hat, und vorbei ist das Elend immer noch nicht. Doch immerhin können wir jetzt endlich wieder eine schwarzmusikalische Messe für den Herrgott feiern, Halleluja! Das Line-up ist von den Turbulenzen der letzten Monate und Jahre nicht verschont geblieben, sodass einige Bands, auf die sich viele gefreut hatten, nicht dabei sein können. Gleichermaßen großartiger Ersatz wurde natürlich gefunden, und damit niemand den Überblick verliert, gibt’s hier wieder unseren bewährten Festivalguide für zwei Tage Ostereiersuchen.
Werk
Einlass: 14.00
14.30-15.20: Hate
Hate aus Polen eröffnen das DEMM 2022 mit mächtigem Blackened Death Metal und sind zum ersten Mal dabei. Seit 1990 treibt die Band schon ihr Unwesen, hat es auf zwölf Studioalben gebracht (aktuelles Album Rugia aus dem Jahr 2021) und wird uns mit sattem Geknüppel, das aber auch mal durchaus melodisch sein kann, aus dem Winterschlaf holen.
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16.20-17.10: Imperium Dekadenz
Imperium Dekadenz aus dem Schwarzwald sind alte Bekannte auf dem DEMM und waren schon bei der ersten Ausgabe im Jahr 2012 dabei. Eisiger, rasender und hochgradig atmosphärischer Black Metal, zu dem sich ganz hervorragend die Haare schütteln lässt. When we are forgotten aus dem Jahr 2019 ist die aktuellste Veröffentlichung.
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18.10-19.00: Harakiri for the Sky
Gaahls WYRD
mussten kurzfristig absagen, mit Harakiri for the Sky wurde schnell ein genauso hochkarätiger Ersatz gefunden. Die Österreicher sind sowieso eine Konstante auf dem DEMM und auch sonst gern gesehene Gäste in München. Erst letzten Herbst standen sie zum Beispiel zusammen mit Waldgeflüster für das „Dahoam“-Event auf der Bühne des Werks. Post Black Metal voller Verzweiflung und tiefer Emotionen, eindrucksvoll nachzuhören auf der aktuellen Scheibe Maere aus dem Jahr 2020.
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20.00-20.50: Belphegor
Die Österreicher Belphegor machen mit ihrem Blackened Death Metal schon seit vielen Jahren keine Gefangenen. Nach 2017 sind die Szene-Urgesteine zum zweiten Mal beim DEMM dabei und präsentieren sicher schon Appetitanreger aus dem neuen Album The devils, das im Mai veröffentlicht wird.
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21.50-23.05: My Dying Bride
Personifizierte Düsternis und Trauer auf der Bühne – dafür stehen die Engländer My Dying Bride, und das schon seit 1990. Tonnenschwerer Doom trifft auf atmosphärische Weiten, glasklarer Gesang kontrastiert mit mächtigen Growls. Die EP Macabre cabaret (2020) ist die aktuellste Veröffentlichung.
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00.05-01.10: I Am Morbid
Wer noch stehen kann, sollte sich auf keinen Fall I Am Morbid entgehen lassen – David Vincent führt die seligen Morbid-Angel-Tage fort, und bei dieser Tour ist zudem Pete Sandoval an den Drums dabei. Das Sahnehäubchen auf diesem unglaublichen ersten Festivaltag ist Oldschool-Death-Metal der Königsklasse. Danach kann man selig lächelnd ins Bett sinken oder zur Aftershowparty in die Halle hinüberwanken.
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Halle
Einlass: 15.00
15.25-16.15: Waldgeflüster
Die Bayern von Waldgeflüster haben erst vor einem halben Jahr im Backstage rauschend die Veröffentlichung ihres aktuellen Albums Dahoam gefeiert, jetzt eröffnen sie den ersten Festivaltag in der Halle. Wieda dahoam quasi. Black Metal gibt es zu hören, mal verträumt, mal rasend, immer seelenvoll. Nach 2013 und 2019 sind sie das dritte Mal auf dem DEMM, und aller guten Dinge sind bekanntlich drei.
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17.15-18.05: Mork
Hier ist der Name Programm – es wird „mørk“, also dunkel. Sehr dunkel. Black Metal der alten norwegischen Schule hat die Band zu bieten, komplett mit Keifgesang, Corpsepaint, sägenden Gitarren, Hass und finsteren norwegischen Wälder – alles, was so dazugehört. Auf dem aktuellen Album Katedralen (2021) ist Dolk von Kampfar als Gastsänger vertreten. Der wird sicher nicht am Karsamstag mit auf der Bühne stehen, „Født til å herske“ wird aber hoffentlich gespielt.
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19.05-19.55: Yoth Iria
Black Metal aus Griechenland – das allein reicht schon als Gütesiegel! Auf der Bühne stehen hier ehemalige Mitglieder von Rotting Christ und Varathron, die maßgeblich an der Entstehung des „griechischen Sounds“ in der Black- und Death-Szene beteiligt waren. Mit dabei haben Yoth Iria ihr Debütalbum As the flame withers aus dem letzten Jahr.
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20.55-21.45: Varathron
Wie passend, dass als Nächstes tatsächlich die seit über dreißig Jahren aktiven Varathron auftreten. Fans von Greek Black Metal kommen heute voll auf ihre Kosten, und alle anderen hoffentlich auch. Das letzte Full-length-album Patriarchs of evil stammt aus dem Jahr 2018.
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23.10-00.00: Wormwood
Black Metal mit Folk, Rock und Melodie aus Schweden – wenn das mal nicht vielversprechend klingt. Seit 2014 treibt die Band ihr Unwesen, das aktuelle Album Arkivet stammt aus dem letzten Jahr. Raserei mal anders und sehr spannend.
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Club
Einlass: 15.00
15.30-16.10: Maahes
Das alte Ägypten ersteht im Black-Metal-Gewand wieder auf, und das in Bayern. Der löwenköpfige altägyptische Gott bzw. seine Vertreter auf Erden eröffnen den Festivaltag im Club. Seit 2015 gibt es Maahes schon, 2020 erschien nach der EP Ancient force das Debütalbum Reincarnation.
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17.20-18.00: Gravpel
Gravpel aus der Schweiz spielen räudigen Black Metal in seiner rohesten Form. Nicht zu vergessen die deutliche Anarcho-Punk-Schlagseite und die deutlichen politischen Statements Richtung Rechts. Das Album Power to the filthy masses ist aus dem letzten Jahr.
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19.10-19.50: Vargsheim
Black Metal aus Franken gibt es bei Vargsheim zu hören, mit gelegentlichen atmosphärischen und Pagan-Einsprengseln und deutschen Texten. Imperium-Dekadenz-Fans wissen das sicher bereits, aber der Vollständigkeit halber: Vargsheim sind die Live-Unterstützung von Imperium Dekadenz. Das aktuelle Album Söhne der Sonne stammt aus dem Jahr 2019.
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20.55-21.45: Crescent
Crescent aus Ägypten gibt es schon seit 1998, und angesichts der angespannten Situation für Metal (Bands und Fans) in dem Land ist das allein schon Aufmerksamkeit wert. Die Musik – rasender Black Metal mit altägyptischer Thematik – lässt aber mindestens genauso aufhorchen. Das aktuelle Album Carving the fires of Akhet stammt aus dem letzten Jahr.
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23.10-00.00: Demonical
Nach so viel Black Metal lassen sich zum wuchtigen, rhythmischen Death Metal der Schweden von Demonical zur Abwechslung ein paar andere Nackenmuskeln trainieren. Im Mai erscheint das neue Album Mass Destroyer, den einen oder anderen neuen Ohrwurm haben Demonical sicher jetzt schon im Gepäck.
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