logo-g-j-orginal

Diese Woche haben wir melodisch-progressive Klänge mit einem Hauch Detah Metal für euch im Angebot: Growling Jones sind unsere Band der Woche! Das Quartett aus Weiden in der Oberpfalz schreibt eigenständiges Liedgut und besteht seit gut drei Jahren. Flo (Gitarre, Vocals), Fabi (Voc ls,Bass), Adrian (Drums) und Alex (Gitarre) lassen es ordentlich scheppern, demnächst live mit need2destroy, die wir euch hier auch schon vorgestellt haben. Wer sich hinter dem klangvollen Namen verbirgt und was diese Menschen so umtreibt, erfahrt ihn in unserem kurzen Interview: Weiterlesen

So kommet und feiert mit uns

Ein heißer Tag Ende Juli, das Free&Easy-Festival im Backstage ist gerade mal zwei Tage alt, und schon wartet ein beeindruckendes Metal-Package auf viele feierwütige Zuschauer. Mit Dew-Scented, Milking the Goatmachine und Powerwolf treten drei deutsche Bands auf, die exzellente Vertreter ihrer jeweiligen Spielrichtung sind und Garanten für einen intensiven Metal-Abend.

dew-scented-freeeasyUrsprünglich hätten vier Bands spielen sollen, doch dann gehen Dew-Scented doch als Erste auf die Bühne, offensichtlich hat sich da in der Planung etwas geändert. Die Band war im März mit Testament auf Tour und hat mir da schon sehr gut gefallen. Jetzt sind sie mit der neuen Platte Insurgent im Gepäck zurück und bestätigen meinen guten ersten Eindruck voll und ganz. Thrash voll auf die Zwölf, kompromisslos und schnell, so muss das sein. Die Songauswahl konzentriert sich hauptsächlich auf ältere Stücke von dem 2003er-Album Impact (z.B. „Acts of Rage“, „Cities of the Dead“) und neuere vom 2012er-Album Icarus (z.B. „Sworn to obey“, „Thrown to the Lions“ oder „Storm within“). Ein brandneuer Song vom neuen Album Insurgent – das eine Zusammenstellung von neuen Stücken, Liveaufnahmen und anderen Raritäten darstellt und mit dem die Band ihr 20-jähriges Bestehen feiert – kommt auch zu Ehren und wird gewohnt humorvoll von Sänger Leif Jensen angekündigt: „Das ist jetzt was Neues, wenn’s in die Hose geht, nich anmerken lassen, einfach weiterbangen, ok?“ Das lässt sich machen, und in die Hose geht zum Glück auch nichts.
Nach einer Dreiviertelstunde ist das etwa zur Hälfte gut und darüber hinaus locker gefüllte Werk ausreichend aufgewärmt. Danke, Dew-Scented, das war fein, beim nächsten Mal gern wieder dabei!  Weiterlesen

Ein wundervolles Wochenende in einer eigenen Welt

In Kürze wird wieder das Festival Mediaval stattfinden: vom 6.9. bis 8.9.2013. Ein Mittelaltermarkt mit einigen Lagergruppen und zauberhaften Gestalten rufen auf dem Goldberg in Selb ein phantastisches Ambiente hervor.

0496Mit seiner einzigartigen Atmosphäre bringt es mich jedes Jahr wieder dazu, zum Saisonausklang nach Selb zu fahren. Es gibt Attraktionen für Jung und Alt, jeder fühlt sich wohl und eine friedliche, freundliche Stimmung legt sich über den Goldberg.

Weiterlesen

21.7.13 – Der Amphi-Sonntag

img_8223Auch der Sonntag begann mit gleißendem Sonnenschein und infernalischen Temperaturen, und schon wieder musste ich bereits um die Mittagszeit aufs Gelände. An sich ist das ja kein Opfer, so ein Festival will ausgenutzt werden, und die Stimmung am Tanzbrunnen ist immer so entspannt, dass man sich dort auch gern einfach nur aufhält und Zeit überbrückt. Aber die Hitze … war nicht schön an diesem Tag. Bei Beauty of Gemina stand ich zum Glück unter den Pilzen vor der Mainstage und konnte so diesen wirklich wunderbaren Auftritt der Schweizer genießen. Auf dem Schirm hatte ich sie schon lange, live allerdings noch nicht gesehen. Die Band brachte schon um zwei Uhr nachmittags eine herrlich melancholisch, gothrockende Atmosphäre auf die Bühne, unter anderem bedingt durch die tiefe, warme Stimme des Sängers, der sehr sympathisch und kommunikativ war. Man erfuhr auch einiges über die Schweiz, was man so noch nicht wusste – zum Beispiel die extrem hohe Selbstmordrate, die in „Suicide Landscape“ thematisiert wird. Oder dass Beauty of Gemina vom Schweizer Radio nicht gespielt werden, mit der Begründung, ihre Musik sei gesundheitsgefährdend (sinngemäß wiedergegeben). Was natürlich eine besorgte Nachfrage beim Publikum zur Folge hatte, ob man sich denn wohlfühle. Natürlich!

Nach diesem herrlich melancholischen Einstieg in den Amphi-Sonntag ging es auf der Mainstage brachial-elektronisch weiter. Andy LaPlegua war mit seinem Projekt Icon of Coil im Lande und machte (nach dem München-Konzert am Abend zuvor) in Köln Station. Die Norweger haben schon einige Bandjahre auf dem Buckel, und Andy LaPlegua hatte sich intensiv um Combichrist gekümmert, doch es fanden sich viele Fans vor der Bühne ein, und gerade das Jungvolk im Cyberdress tanzte bei über 30 Grad in der prallen Sonne, als gäbe es kein Morgen mehr. Brachiale Beats (brachialer als früher? Ich hatte die Band etwas melodischer in Erinnerung) fuhren jedem in die Beine, doch ohne ausreichenden Schatten flüchtete ich schon bald ins Staatenhaus, wo das totale Kontrastprogramm wartete: Faun. Die Münchner waren stilistisch etwas unglücklich zwischen Santa Hates You und Umbra et Imago (und draußen Icon of Coil) eingequetscht, zogen aber eine große Zuschauerschar ins Staatenhaus, wo sie sich schon bald in Trance gespielt hatten. Mir wäre ein etwas songorientierterer Auftritt lieber gewesen, so merkte ich dann aus leichter Langeweile schon nach wenigen Liedern den Sauerstoffmangel im Staatenhaus und flüchtete quer übers Gelände ins (dieses Jahr zum ersten Mal – danke, danke, danke!!) klimatisierte Theater, wo ich die nächsten drei Stunden verbrachte.  Weiterlesen

20.7.13 – Der Amphi-Samstag

Bedingt durch die Verschiebungen in der ursprünglichen Running Order, bei der es zu viele Überschneidungen von ähnlichen Bands gab, fing der Festivalsamstag schon sehr früh an. Die Organisatoren waren im Vorfeld auf die vielen Anregungen der Besucher eingegangen und hatten den Zeitplan etwas entzerrt – eine tolle Sache, auch wenn manche dafür dann schon um 11:45 Uhr der ersten Band zujubeln durften. Mein erster Act des Samstags war um halb ein Uhr mittags im Staatenhaus die deutsche Formation Xotox, bestehend aus Mastermind Andreas img_7843Davids und seiner Frau Claudia – beide in Band-T-Shirts mit dem Slogan „Slå tillbaka“ (schwedisch für „schlag zurück“) gewandet, die es leider nicht zu kaufen gab. Die Musik war vom Allerfeinsten, brachialer, tanzbarer Industrial-Noise-Electro, bei dem in den ersten Reihen niemand die Füße stillhalten konnte. Untermalt wurden Knaller wie „Eisenkiller“, „Mechanische Unruhe“ oder die Songs vom brandneuen Album Schwanengesang (wie z.B. das großartige „Slå tillbaka“) von den extrem knappen, trockenen Ansagen von Andreas Davids: „Heiß hier“, „Revolution! Jetzt!“, „Mehr?“ Damit war irgendwie auch alles gesagt. Seine Frau Claudia heizte die Menge mit einigen rhythmischen Tanzeinlagen weiter an und setzte neben ihren soundtechnischen Fähigkeiten auch eindrucksvoll ihre Stimmbänder bei einem Song ein.
Nach diesem großartigen Auftritt war das Staatenhaus warmgetanzt und wach, keine Frage. Vor allem wach.

Frozen Plasma stand gleich im Anschluss daran auf dem Spielplan, auf die ich mich eigentlich auch gefreut hatte, weil ich einige ihrer Lieder sehr gern mag. Doch irgendwie wollte der angenehme Synthie-Pop heute nicht zünden, vielleicht war der Übergang von Xotox auch zu groß, vielleicht war der Auftritt wirklich eher lauwarm, jedenfalls verbrachte ich dann den zweiten Teil lieber im Café im Staatenhaus und hörte mir von da dann abschließend noch „Tanz die Revolution“ und „Murderous Trap“ an. Es waren aber auch hier schon viele Zuschauer anwesend, die Vasi Vallis und Sänger Felix Marc bejubelten. Weiterlesen

19.7.13: Der Freitagabend auf der MS RheinEnergie

Das IX. Amphi-Festival stand vor der Tür, und die Vorfreude war diesmal besonders groß. Nicht nur lockte die extrem entspannte Stimmung am Tanzbrunnen-Gelände mit toller Bandauswahl, sondern auch der Freitagabend davor, für den sich die Organisatoren etwas ganz Besonderes einfallen ließen: Ein Konzertabend auf der MS RheinEnergie – Europas bestem Event-Schiff, das auch schon Papst Benedikt XVI. sicher über den Rhein geschippert hat. Nur 1.111 Tickets wurden dafür verkauft, spielen sollten Pianist Lars Arnold mit seinem Programm „Classic & Depeche“, Welle:Erdball sowie Covenant. Klare Sache, dass ich da dabei sein musste.

img_7323Nach einer schweißtreibenden Bändchenabholung im Theaterfoyer am Freitagnachmittag – es war prügelheiß und sollte das ganze Wochenende kein bisschen abkühlen – hieß es ab 19:00 Uhr abends dann Schlange stehen, bis wir aufs Schiff durften. Die Stimmung war von Anfang an bestens, alle freuten sich wie die kleinen Kinder auf diesen besonderen Abend und enterten sofort das gemütliche Oberdeck, um den herrlichen Ausblick auf den Dom und später das vorbeiziehende Rheinufer zu genießen. Der Rest sah sich auf dem sehr übersichtlich und großzügig aufgebauten Schiff um, das auf dem unteren Deck Platz für eine Bühne und einen großen Zuschauerraum bot; auf dem Zwischendeck befanden sich eine Galerie sowie die Gastronomie und diverse Tische mit Sitzplätzen. Von der Galerie aus hatte man einen fantastischen Blick auf die Bühne, man konnte sich aber auch zurückziehen und aufs Wasser schauen oder sich unterhalten. Von hier aus ging es dann aufs Oberdeck, auf dem der Merchandise-Stand des heutigen Abends aufgebaut war und das zudem noch eine kleine Bühne bot, auf der allerdings kein Programm stattfand. Über das ganze Schiff verteilt waren genügend Getränkestände, sodass man nie lange anstehen musste. Das Personal war sehr freundlich und flott, was zur entspannten Stimmung erheblich beitrug. Weiterlesen

Strange Days

marcus-doorsDie Doors – wer kennt sie und ihre großen Hits wie „Riders on the Storm“ oder „The End“ nicht, diese kalifornische Kultband der späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahre, mit ihrem charismatischen und viel zu früh verstorbenen Sänger Jim Morrison und den exzellenten Musikern Robby Krieger, John Densmore und Ray Manzarek. Leider ist auch Ray Manzarek letztens mit 74 Jahren gestorben, was für mich ein erneuter Anlass war, mich mit der Band zu beschäftigen, die ich in meiner Jugendzeit zutiefst verehrt habe und die mich bis heute begleitet. Greil Marcus’ Buch über diese prägende und polarisierende Gruppe schien mir da geeignet, ältere Publikationen über die Doors hatte ich früher schon gelesen, das hier war etwas Neues. Noch dazu von einem der renommiertesten Musikkritiker und –journalisten unserer Zeit.

Greil Marcus, Jahrgang 1945, hat die Sixties und Seventies hautnah erlebt, hat viele Konzerte der Doors besucht und den Werdegang der Band eng verfolgt. Beste Voraussetzungen also für ein Buch über eine der wichtigsten Bands ihrer Zeit. Ich habe keine Biografie erwartet – davon gibt es ja auch schon genug –, und das bekommt der Leser auch nicht. Weitere Erwartungen hatte ich nicht, was gut war, denn diese wären auf der ganzen Linie enttäuscht worden. The Doors ist ein sehr persönliches Buch geworden, dessen Schreibprozess dem Autor laut Nachwort viel Freude bereitet hat. Das merkt man auch, so leidenschaftlich wie Greil Marcus sein ganz eigenes Doors-Universum schildert, so voller Fachwissen, voller Details und Informationen. Dafür sei ihm auf jeden Fall Respekt geschuldet.  Weiterlesen

Station 2: Southampton

Wem klingt dieser Name nicht in den Ohren? Die Heimatstadt der Titanic, des berühmtesten Schiffs der Welt. Überhaupt vieler berühmter Schiffe. Umso enttäuschender ist es dann, wenn man als Besucher feststellen muss, dass die Stadt an Touristen eigentlich gar kein Interesse zu haben scheint.
Der Innenstadtbereich wartet gleich mit zwei großen Einkaufszentren und einer gut ausgestatteten Fußgängerzone auf. Sucht man allerdings nach netten Plätzen zum Sitzen, dann sucht man recht lange. Cafés scheint es bis auf die Spülwasser-Kette Costa keine zu geben, und der so wohlklingende ‚Mayflower Park‘ ist ein Stück Brachland am Hafen. Der Hafen selbst ist eher unspektakulär, und wenn nicht gerade ein Kreuzfahrtschiff ankommt oder ausläuft, gibt es eigentlich nicht besonders viel zu sehen. Weiterlesen