Dunkle Verbündete
Der dritte Katzenclub dieses Jahres wird entgegen der Tradition heute nicht von DJ Shadowboy beschallt, sondern das Veranstalterteam hat wieder ein Konzertpaket für uns geschnürt, nach dem man sich die Finger lecken darf. Auf dem WGT bestand quasi keine Chance, Light Asylum im Alten Stadtbad zu sehen, so lang war die Schlange vor dem Gebäude – hier spielt Shannon Funchess im Kranhallen-Wohnzimmer. Die Lokalmatadoren Rue Oberkampf (und unsere Band der Woche im April 2019) sieht man zwar etwas öfter auf heimischen und anderen deutschen Bühnen, aber ich habe es bisher tatsächlich geschafft, das Trio noch nicht live zu sehen. Unerhört! Da zusätzlich zu den Konzerten natürlich auch die bewährte Katzenclub-Party auf zwei Tanzflächen lockt, freue ich mich wirklich sehr auf diesen Abend. Weiterlesen

Auf der Sacred-Bones-Party von DJ Frankit spielen traditionell immer ganz besondere Perlen. Ich erinnere da an Frustration aus Frankreich, die Belgier
Klangstabil – das sind Maurizio Blanco und Boris May. Klangstabil – das bedeutet Emotion, Tiefgründigkeit, mitreißende Beats, hypnotische Rhythmen und erfrischende Andersartigkeit. Seit 1994 gibt es das Duo bereits, diverse Alben hat es veröffentlicht (das aktuellste ist One Step back, two Steps forward, eine Compilation in Doppel-CD-Form), das nächste ist bereits in Arbeit; doch viel wichtiger sind meiner Meinung nach ihre nicht allzu häufigen Live-Auftritte, bei denen der Geist von Klangstabil am besten transportiert wird. Eine schöne Gelegenheit dafür ist die Veranstaltung Katzenclub in der Kranhalle des Feierwerks, eine Partyreihe, die viermal im Jahr stattfindet und wenn möglich außer der Musik der bewährten Pagan DJs sowie anderer hervorragender Tanzflächenbeschaller aus München auch noch einen renommierten Live-Act bietet (z.B. Schwefelgelb oder She Past Away). Nach dem ersten Auftritt im Oktober 2013 ist es jetzt endlich wieder soweit: Klangstabil @Katzenclub!
Über dreißig Jahre Laibach – über dreißig Jahre Kunst, Retroavantgarde, Provokation, verschiedenste musikalische Experimente, wechselnde Besetzung, bahnbrechende Cover-Versionen, Spiel mit politischen Symbolen und der hohen Kunst der Ironie. Zuletzt machten die Slowenen mit dem Soundtrack zu dem finnischen Film Iron Sky auf sich aufmerksam, Vertonungen von Bachs Fugen oder einem Auftritt in der Tate Modern in London. Auf ein reguläres neues Album mussten die Fans lange warten, doch im März 2014 ist es endlich so weit: Spectre steht in den Läden und wird auf der dazugehörigen Tournee präsentiert.Überraschend eingängig geworden ist Spectre, verblüffend klar sind die Botschaften der Band um Ur-Mitglied Milan Fras und die mittlerweile zur festen Besetzung gehörende Sängerin/Synth-Frau Mina Špiler – erstmals verklausulieren Laibach ihre Texte nicht mehr, und die Musik ist alles andere als martialisch oder verkopft. Doch Vorsicht – so harmlos die Songs beim ersten Hören klingen, so böse und tiefgründig sind sie in Wirklichkeit. Meiner Meinung nach ist Laibach damit ein großartiges Album gelungen, auf dessen Live-Präsentation ich sehr gespannt war.