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Herbsttraurigkeit statt Urlaubsfeeling

Visions_In_Clouds_Leave_MeDas Grundgerüst der 2015 gegründeten Band Visions In Clouds aus dem schweizerischen Luzern bilden Sänger und Gitarrist Pascal Zeder und Drummer Simon Schurtenberger. Bereits mit ihrer EP Levèe en masse hatten sie mich begeistert (Link zur Review). Für das neue und mittlerweile dritte offizielle Album Leave me, das bei Icy Cold Records erschienen ist, haben sie außerdem Leandra Reiser und Florian Estermann zur Unterstützung ins Boot geholt. “Don’t leave me” oder “Leave me alone”, das kann vielfältig interpretiert werden. Weiterlesen

Ein Sound, bei dem die Zeit stehenbleibt

Die Schweden Then Comes Silence haben sich 2012 in Stockholm gegründet und erforschen seitdem die dunkle musikalische Schnittmenge zwischen Gothic und Post Punk. Ihr aktulles Album Trickery ist schon das siebte und stammt aus dem Jahr 2024. Mit ihrer umfangreichen Discographie und nicht zuletzt zahlreichen Festival-Auftritten haben sie sich eine treue Fangemeinde erspielt. Den letzten Auftritt in München vor einer halben Ewigkeit hatte ich seinerzeit leider verpasst, nur beim WGT 2018 hatte ich bislang einmal das große Vergnügen. Höchste Zeit also, um das Gehirn mit neuen Live-Eindrücken zu füttern. Weiterlesen

Spader Kung – das sind Matilda Grähs, Anna Welinder und Klara Viriden aus Malmö. Musikalisch bewegt sich das Trio zwischen Punk, Post-Punk und einer eindringlichen, düsteren Emotionalität. Ausgangspunkt ist oft das Unausgesprochene – mit ihrer Musik erforschen die drei Künstlerinnen „die dunkelsten Winkel ihrer Gedanken und Herzen, um daraus einen Song zu machen“.

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Foto: © Johan Rönnow

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Folge dem Faden

Vlimmer_BodenhexVlimmer ist das musikalische Projekt des Berliners Alexander Leonard Donat, der mit Blackjack Illuminist Records außerdem sein eigenes Indie-Label betreibt. Schon zuvor bin ich auf sein zweites Album Menschenleere aufmerksam geworden (Link zur Review), das im weiteren Sinne im Bereich von Post Punk angesiedelt ist. Mit Bodenhex ist bereits letztes Jahr das vierte Album erschienen, also bin ich auf die Entwicklung gespannt. Weiterlesen

Es gibt sie doch, die Sterne in Athen

Night-in-AthensDie in London lebende griechische Musikerin Tina Boleti war schon zu Gast in unserem Webzine (Link), ist mir aber leider irgendwie durchgerutscht. Sie hatte eine klassische Ausbildung am Klavier, versuchte sich auch einmal am Schlagzeug und war Keyboarderin bei mehreren Bands, bevor sie 2020 Night In Athens als eigenes Projekt ins Leben gerufen hat. Nach drei EPs und einem Album als Self-Release ist letztes Jahr ihr offizielles Debütalbum Wasted reflektions bei Danse Macabre erschienen. Weiterlesen

Allein in der Badewanne

Allein-in-der-badewanneZugegeben, es ist der etwas bekloppte Bandname, der mich aufhorchen ließ. Vor allem, wenn die Mitglieder aus dem französischen Rennes stammen. Viel mehr gibt die Internet-Recherche nicht her, da die Suchergebnisse nur ertrinkende Kleinkinder ausspucken. Ein tragisches Thema, und langsam dämmert mir, dass der Bandname doch nicht so willkürlich gewählt ist. Lassen wir also die Musik des gleichnamigen Debütalbums von Allein In Der Badewanne auf uns wirken, das über Icy Cold Records erschienen ist. Weiterlesen

Frischer Wind für Nostalgie-Fans

Je-Taime-Useless-boyDas Trio JE T’AIME aus Paris hatte 2022 ein großes Jahr mit dem Doppelalbum Passive (Link) / Aggressive (Link), das bewusst zum Valentinstag und zu Allerseelen veröffentlicht wurde. So langsam wird es dann auch Zeit für ein Nachfolgewerk, im Januar ist schließlich Useless Boy über Noires Productions erschienen. Nach wie vor besteht die Band aus Sänger dBoy, Gitarrist Tall Bastard und Bassist Crazy Z., wobei die beiden die Instrumente auch wechseln. Außerdem teilen sich dBoy und Crazy Z. das Programming am Synthesizer. Neu dagegen ist Little Bastard, der zusätzliche Gitarren beigesteuert hat. Weiterlesen

Balsam für die traurige Seele

Sjöblom-Dead-of-nightSJÖBLOM aus Stockholm wurde 2016 als Soloprojekt von Johan Sjöblom Eliott gegründet, der außerdem Mitglied der Post Punk Band The Exploding Boy ist. Dafür hat er zusätzlich Robert Eklind ins Boot geholt, der vorher bei Malaise aktiv gewesen ist. Nach dem ersten Album 6 (Link zur Review) sind einige Singles und EPs erschienen. Das neue Album Dead of night wurde zeitgleich mit The Cures Songs of a lost world veröffentlicht, und ob nun Zufall oder nicht. Der Name The Exploding Boy wurde von einem ihrer Songs übernommen, ein gewisser Einfluss ist hier also durchaus vorhanden. Aber warten wir es ab. Weiterlesen

I will die tomorrow

Mekong-Danse-DanseMekong ist das Musikprojekt von Renato Alves, der als Portugiese aber im polnischen Krakow beheimatet ist. Das Debütalbum „End of the world“ stammt von 2021, und jenes hatte ich auch schon im Webzine vorgestellt (Link zur Review). Bereits im Mai ist das neue Album Danse Danse wieder bei Icy Cold Records erschienen, aber leider bin ich jetzt erst dazu gekommen, es mir für die Review zu Gemüte zu führen. Aber was lange währt, soll ja bekanntlich gut werden.
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Kein Gott! Kein Staat! Für immer Hildegard!

Burnout-OstwestJaja, 1976, nur drei Akkorde, Schweiß und Pogo, und 1982 war der Punk auch schon wieder tot. Das ist eine mögliche Sichtweise, für die es auch Gründe gibt. Trotzdem gab und gibt es immer eine Nische, in der der Geist von Punk abseits der Kommerzialisierung gelebt wird. Die 2020 in Bremen gegründeten Burnout Ostwest sind so ein Beispiel. Die Band besteht aus Felix Büttner (früher Saxophon bei Schwarz auf Weiß), der auch bei Alltag am Synthesizer aktiv ist, und Hannes Gehring, auch Mitglied bei Mercedes Jens und den Überfliegern Team Scheiße. Dabei beschränken sie sich eben nicht auf die obligatorischen drei Akkorde, sondern setzen auch auf reichlich elektronische Elemente. Und dann noch das Cover vom neuen Album Bremer Schule, auf dem rotzfrech das Haus der legendären Monarchie und Alltag von Fehlfarben abgerissen wird. Weiterlesen