Fett, erdig, organisch – so beschreiben die vier Mannen von Absent/Minded ihren Sound selbst; ein Eindruck, der von ihrer aktuellen Scheibe Earthtone (2013) bestätigt wird (CD-Review folgt noch). 2009 gegründet, wollte das Quartett all ihren musikalischen Einflüssen freien Lauf lassen, heraus kam eine sicherlich einzigartige Mischung aus Sludge, Doom, Postcore und klassischen Death Metal, die mal ruhiger, mal aggressiver daherkommt. Wer hinter Absent/Minded steckt, verraten Steve (Vox), Micha (Bass), Uwe (Gitarre) und Jürgen (Drums) in unserer Rubrik Band der Woche:
Wer verbirgt sich hinter Absent/Minded?
Alle: Steve, Micha, Uwe und Jürgen
Müsste man eure Musik in eine Schublade stecken und ein Genre-Etikett darauf kleben, welches wäre das?
J: Viel Power und Stimmungen … und das während einer Sonnenfinsternis … im Auto … mit offenem Fenster!
M: In einem aktuellen Review steht:
„Sie scheren sich einen Feuchten ums Szenendenken (und die Kommerzialisierung) und machen das, was ihnen Spass macht.“ Das trifft es sehr gut.
S: Einen Absent/Minded-Aufkleber, hehe. Aber ja, das behaupten viele Bands von sich selbst. Wollen sich nicht in Schubladen stecken lassen und sind dann noch nur eine billige Kopie ihrer Idole. Klar haben Bands uns beeinflusst, aber ich kenn keine vergleichbare Band. Wenn wir uns aber wirklich einordnen müssten, würde ich sagen, einen Mix aus Sludge, Postmetal und Doom.
Wie würdet ihr einem tauben Mann den Sound von Absent/Minded beschreiben?
U: Ein tauber Mann würde die Bässe spüren!
M: … und die Energie!
S: Außerdem ist für seine Augen auch was geboten. Wir haben keinen Stecken im Arsch, wenn wir auf der Bühne stehen.
Aus welcher Sorte Panik heraus ergeben sich die genialsten Lieder?
U: Panik? Wer sagt, wir schreiben unsere Lieder aus Panik?
J: Wenn wir zu wenig Zeit vor dem Studio haben.
S: Genau, deswegen haben wir den letzten Song auch nicht mehr geschafft! (grinst) Ne Schmarrn, mit Panik wird’s nix. Erstmal n Bier und ne Kippe und in aller Ruhe am Song geschraubt.
M: Keine Panik, in der Regel schau ich erst mal, wohin der Song geht, bevor ich aktiv am Bass werde.
Welches Instrument wird sicherlich NIE auf einem Absent/Minded-Album zu hören sein?
U: Djembe!!!
J: Harfe.
U: Harfe find ich gut! Hehe.
M: Da wollen wir uns nicht beschränken und irgendetwas ausschließen. Wer weiß, wo die musikalische Reise von a/m noch hingeht. Solange es interessant ist, sich in die Songs und ihre Stimmung und Emotionen einfügt, ist alles möglich, sogar Djembe. Bisher haben wir mit den klassischen Rock-Instrumenten gearbeitet und auch da schon einen recht eigenständigen Sound gefunden. Gerade auf Earthtone, nicht zuletzt dank unseres großartigen Produzenten V. Santura.
Welche Platte sollte man auflegen, wenn man morgens aus dem Bad spaziert und das wunderhübsche Mädchen von gestern Nacht noch im Bett liegt?
U: Das kommt darauf an, ob man das Mädchen aus der Tür haben möchte oder doch noch ein Schäferstündchen einlegt.
J: Kyuss: Sky Valley
S: Jo, Welcome to Sky Valley mit dem Song ‚100°‘ und dann geht’s nochmal heiß her.
M: Ach, die kommen auch mit nach Hause??? Ok, wenn, dann John Mayers Album Room for Squares mit ‚Your Body is a Wonderland‘!
Von welchem Song wünscht ihr euch, dass ihr ihn geschrieben hättet?
U: ‚Planets Collide‘ von Crowbar,
und geschätzte 1000 mehr.
J: ‚Arrival‘ von Cult of Luna.
M: Ich wünsche uns nicht, dass wir einen Song von jemand anderem geschrieben hätten. Das wären nicht wir und auch nicht unsere Emotionen.
S: Jupp, seh ich auch so.
Kein Alkohol ist bekanntlich auch keine Lösung – eine Alk-Kombination, nach der ihr ganz sicher keine Probleme mehr habt?
U: Is hier n Mixgetränk gemeint? Dann Cuba Libre!
Und Bier und Pfeffi.
J: Pfeffi und Bier.
M: Bier und Pfeffi. Probleme löst diese Kombi allerdings auch nicht dauerhaft.
S: Pfeffi und Bier. Die wissenschaftliche Studie mit einem Dauertest auf der Bühne ist erfolgreich gewesen, mehrmals.
Woran erkennt man einen Freund?
J: Wenn er in der Band ist und einen auf Tour NICHT ankotzt!
M: Freundschaft erkennt man nicht, die spürt man.
S: Ein guter Freund sagt einem, wenn man einen Fehler gemacht hat, ein sehr guter Freund tut so, als wäre nie was gewesen.
Wer war der Held eurer Kindheit?
J: Batman und Asterix.
M: In meiner Kindheit hatte ich keine wirklichen Idole. Mittlerweile ist es meine Mom – Liebe Grüße!
S: Papa und Opa.
Sind wir allein im Universum?
U: Nö
.
J: Nein.
M: Der Earthtone sagt Nein!
S: Definitiv nein. Nur werden wir es nie sicher erfahren, weil das Universum so scheiße groß ist.
Was steht als Nächstes an – Tour? Studio? Auszeit? Ganz was anderes?
J: Songwriting fürs dritte Album und neue Scheibe live promoten.
M: Nachdem wir gerade unsere zweite Scheibe Earthtone veröffentlicht haben, wollen wir diese natürlich erst einmal live präsentieren. Mit unserer energiegeladenen Live-Show zeigen wir, dass wir nicht nur auf CD einen guten Ton abgeben, sondern auch auf der Bühne überzeugen können. Konzerte, bei denen das Publikum den Eindruck hat: „Die haben eigentlich gar keinen Bock“, wird es bei uns nicht geben. Egal wo und egal vor wie viel Zuschauern. Wir freuen uns auf euch!
Nebenher schreiben wir natürlich bereits Songs für unser drittes Album.
S: Och näää, hab ich denn niemals Ruhe vor euch? Ihr wollt immer nur Musik machen, pfui!
U: Schnauze Steve und SING!!!
Fotos: Band
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