Ein mysteriöses Buch enthüllt ein dunkles Familiengeheimnis
Stephen kennt Catherine zwar nicht, hatte jedoch einen sehr guten Grund, eine Geschichte mit Catherines Tod zu verfassen. Wohlwollend beobachtet er, wie Catherines Leben langsam aus den Fugen gerät.
Was anfangs wie eine tragische Familiengeschichte beginnt, enthüllt sich dem Leser langsam von Kapitel zu Kapitel und zeigt bald ihr wahres Gesicht. Es ist zu Beginn jedoch nicht immer ganz einfach, der Autorin zu folgen, da die Kapitel recht kurz sind. Diese springen in der Zeit zwischen 1993 und heute wild hin und her, ihre Protagonisten wechseln ständig. Doch durch eine flüssige und schlüssige Schreibweise versteht es Renée Knight, den Leser bei Laune zu halten und durch die ersten Kapitel zu führen. Immer wenn man meint, auf der richtigen Spur zu sein, was tatsächlich 1993 in Catherines Leben geschehen ist, überrascht Knight mit der nächsten Falltür und bringt eine unerwartete Wendung ins Spiel. Das große Ganze offenbart sich erst ganz zum Schluss.
Für jeden, der einen guten Kriminalroman schätzt, der ohne Tonnen Blut auskommt und eher mit psychologischer Folter daherkommt, denen kann ich raten, sich Deadline von Renee Knight zu besorgen.
Renée Knight: Deadline
Goldmann, 27.07.2015
352 Seiten
12,99 €
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