Ein aussichtsloser Kampf

Amerika auf dem Weg in ein neues Jahrhundert: Im Jahr 1900 glaubt Isaac Cline, Meteorologe in Galveston, Texas, noch uneingeschränkt an das – seiner Meinung nach – allumfassende Verständnis der Menschen für Natur und Naturgewalten. Als eines Nachts ungewöhnliche Wellen die aufstrebende Küstenstadt erreichen, verwundert ihn das zwar, doch alle Instrumente verhalten sich normal, und auch der Wetterdienst ist nicht im Mindesten beunruhigt. Schließlich wurde gerade erst herausgefunden, dass schwere tropische Stürme diese Gegend gar nicht erreichen könnten. Außerdem sei der tropische Sturm, der gerade die Karibik überquert hatte, sowieso nicht ernst zu nehmen und würde bald nach Norden abdrehen.
Am 8. September 1900 brach die Hölle in Gestalt eines Hurricanes der Kategorie 4 über Galveston, Texas, herein. Weiterlesen

„Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters“

Ein Serienmörder treibt in Leipzig sein Unwesen. Seine Opfer werden so positioniert, dass sie berühmte Gemälde darstellen, auf das kleinste Detail wird geachtet. Am Tatort werden die Polizisten durch Zettelchen vor dem „Totenblick“ gewarnt. Zunächst werden diese belächelt und ignoriert, doch als die ersten aus den eigenen Reihen ums Leben kommen, nehmen ihre Kollegen die Spur auf und versuchen die Frage zu beantworten: Wie kann der Mörder wissen, wer den Totenblick zuerst auf sich zieht?

Bis jetzt habe ich Markus Heitz immer gemieden. Fantasy, Orks und Zwerge sind Dinge, mit denen ich nicht viel anfangen kann, außer bei Herr der Ringe. Doch ein Thriller darf es gern sein. Weiterlesen

Leise Töne, beeindruckende Zeichnungen

 

Yoichi geht 1966 mit 19 Jahren an die Universität in Tokyo, und er kommt erst nach über zweidie-sicht-der-dinge Jahrzehnten das erste Mal wieder in seine Heimatstadt Tottori (Japan), um an der Totenwache für seinen Vater teilzunehmen. Ihr Verhältnis war aufgrund der negativen Erlebnisse des vormals kleinen Jungen, hauptsächlich aufgrund der Trennung von Vater und Mutter, nicht gut.
Am geöffneten Sarg seines Vaters trifft er auch auf seine Familie, die sich sehr freut, den verlorenen Sohn wiederzusehen. Da sind seine Schwester Haruko, die Stiefmutter Tsuruko und insbesondere sein Onkel Daisuke, der Bruder seiner Mutter. Im Verlauf der Nacht kommen so manche Erinnerungen in Yoichi hoch, es werden interessante Geschichten zum Leben des Verstorbenen erzählt und so manches ins rechte Licht gerückt, an das Yoichi nur eine vage Erinnerung hat.
Nach dem großen Feuer, das im April 1952 weite Teile von Tottori und die Existenzgrundlage der Familie, ein Friseurgeschäft, zerstörte, ist vieles nicht mehr so, wie es einmal war. Der Vater arbeitet viel, um die Schulden zu tilgen, die Mutter kümmert sich um die Kinder, fühlt sich einsam. Da passiert das Unfassbare für Yoichi: seine Mutter verlässt ihren Mann und die Kinder. Haruko reagiert darauf gefasst, aber für Yoichi bricht eine Welt zusammen, und die Missstimmungen zwischen Vater und Sohn nehmen ihren Anfang. Weiterlesen

Marzi kann auch anders

Marzi_Faye-ArcherDieser Herbst in Brooklyn wird ein ganz besonderer für Faye Archer. Natürlich ahnt sie davon noch nichts, wie jeden Tag arbeitet sie im Buchladen. Sie ist gerade im Büro als ihr Chef einen Kunden bedient, und so hört sie nur wie er „Manche Geschichten sind wie Melodien“ sagt – und dann sein Notizbuch vergisst, als er geht. Sie kann sich nicht so recht erklären, wieso, doch diese Worte berühren irgendetwas in ihr. So sucht sie auf Facebook nach dem jungen Mann, in dessen Skizzenbuch der Name Alex Hobdon steht – den sie nie gesehen hat, ihn aber trotzdem nicht aus dem Kopf bekommt. Aus dem Schreiben von Emails werden bald große Gefühle, doch irgendetwas an Alex scheint ganz und gar nicht zu stimmen, und nach einer Reihe merkwürdiger Begegnungen wird Faye zunehmend sicherer, dass er nichts als ein Lügner ist. Aber manchmal nimmt eine Geschichte einen merkwürdigen Lauf, bleibt nicht auf dem erwarteten Weg und dreht sich in eine Richtung, die man für vollkommen unmöglich hält … bis man auf sein Herz hört. Weiterlesen

Münchner G‘schichten

 

bronski_mmuenchen_blues_97410-jpgRegionalkrimis sind in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Es gibt kaum noch einen deutschen Landstrich ohne seinen eigenen örtlichen Ermittler, und insbesondere die bayerischen Erzählungen sind weit über die Landesgrenzen hinaus äußerst erfolgreich. Als besonders prominente Beispiele seien hier die Kluftinger-Romane des Autorenduos Klüpfel / Kobr und Rita Falks Provinzkommissar Franz Eberhofer genannt.

Seit einigen Jahren hat aber auch München einen bislang leider noch nicht so bekannten Lokalhelden: Wilhelm Gossec, der Ich-Erzähler in mittlerweile vier Kriminalromanen von Max Bronski, ist jedoch kein Polizist, sondern ein bodenständiger und schlitzohriger Trödelhändler. Weiterlesen

Ein Wurmloch aus Spucke

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Supercop Dierk Gewesen rettet die Welt. Nicht nur seine Heimatstadt Hamburg, die gerade von Alien, Terminator und Predator gleichzeitig angegriffen wird, nein, er muss die ganze Welt retten. Im Multiversum. Denn nachdem ihm eine Blondine den Kopf verdreht hat, wacht er in einer anderen Welt auf, in der er zwar bereits existiert, aber nicht zwingend der Supercop ist, für den er gehalten wird. Und dann unternimmt Gewesen eine weitere Wurmlochreise, um seinen Widersacher Al Dente dingfest zu machen – überall!

Strange Days

 

marcus-doorsDie Doors – wer kennt sie und ihre großen Hits wie „Riders on the Storm“ oder „The End“ nicht, diese kalifornische Kultband der späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahre, mit ihrem charismatischen und viel zu früh verstorbenen Sänger Jim Morrison und den exzellenten Musikern Robby Krieger, John Densmore und Ray Manzarek. Leider ist auch Ray Manzarek letztens mit 74 Jahren gestorben, was für mich ein erneuter Anlass war, mich mit der Band zu beschäftigen, die ich in meiner Jugendzeit zutiefst verehrt habe und die mich bis heute begleitet. Greil Marcus’ Buch über diese prägende und polarisierende Gruppe schien mir da geeignet, ältere Publikationen über die Doors hatte ich früher schon gelesen, das hier war etwas Neues. Noch dazu von einem der renommiertesten Musikkritiker und –journalisten unserer Zeit.

Greil Marcus, Jahrgang 1945, hat die Sixties und Seventies hautnah erlebt, hat viele Konzerte der Doors besucht und den Werdegang der Band eng verfolgt. Beste Voraussetzungen also für ein Buch über eine der wichtigsten Bands ihrer Zeit. Ich habe keine Biografie erwartet – davon gibt es ja auch schon genug –, und das bekommt der Leser auch nicht. Weitere Erwartungen hatte ich nicht, was gut war, denn diese wären auf der ganzen Linie enttäuscht worden. The Doors ist ein sehr persönliches Buch geworden, dessen Schreibprozess dem Autor laut Nachwort viel Freude bereitet hat. Das merkt man auch, so leidenschaftlich wie Greil Marcus sein ganz eigenes Doors-Universum schildert, so voller Fachwissen, voller Details und Informationen. Dafür sei ihm auf jeden Fall Respekt geschuldet.  Weiterlesen

Es muss nicht immer Hirn sein …

zombiecookingcoverRESIZEEs wurde auch Zeit, dass sich ein Autor mal Gedanken zu dem Thema Ernährung für Zombies macht. Die armen Geschöpfe müssen sich immer von menschlichem oder tierischem Hirn nähren; ich kann mir schon vorstellen, dass dieses auf Dauer sehr einseitig ist. Und auch ein Zombie hat das Recht auf kulinarischen Genuss.

So hat sich Chris van Harb ans Schaffen gemacht und ein Kochbuch für alle Untoten zusammengestellt, die eine Alternative zu dem gewöhnlichen Menschenhirn suchen. Zu jedem Gericht gibt es eine sehr nette Kurzgeschichte, die zeigt: Zombies sind genauso „Menschen“ wie Du und ich. Sie verlieben sich, planen große Veranstaltungen und machen sich Sorgen, dass ihre Gäste gut versorgt werden. Einige „frische“ Zombies müssen sich erst zurechtfinden mit ihrem neuen Dasein.
Und wie gesagt: Sie suchen nach Alternativen zur bisherigen Ernährung, wollen sie umstellen und abwechslungsreicher gestalten. Weiterlesen

Eins, zwei, drei, Peter kommt vorbei …

 

Avalon liegt im Sterben. Die einst friedliche Insel, Heimat von Elfen, Feen und sonstigen Fabelwesen, ist von einer Krankheit befallen, die von den Bewohnern nur die Geißel genannt wird. Ausgelöst wurde die Geißel von den Fleischfressern, schwarzhäutigen Dämonen, die seit Jahrhunderten Krieg gegen die Dame, Herrin von Avalon führen. Immer mehr Teile der Insel fallen der vernichtenden Seuche und den Fleischfressern zum Opfer. Die Lage scheint aussichtslos. Der Hof der Dame hat sich auf Anordnung von Lord Ulfger, dem Sohn des Gehörnten, verbarrikadiert und verschließt die Augen vor der Lage.

Avalons Hoffnungen und Zukunft liegen auf den Schultern von Peter, dem Kinderdieb. Der spitzohrige rothaarige Junge lebt schon seit mehreren hundert Jahren auf der Insel. Als Kind musste er miterleben, wie die Menschen ihn im Wald aussetzten und seinen Ziehvater brutal ermordeten. Darum hegt er für Erwachsene nicht besonders viele Sympathien. In den Kindern unserer Welt sieht Peter jedoch dieselbe Magie, die auch Avalon innewohnt. Genau deswegen werden sie vom Kinderdieb gestohlen.
Peter führt die Kinder, die er stiehlt, durch den Nebel nach Avalon. Dieser wurde von der Dame Mordon um die Insel gelegt, um sie von der Außenwelt abzuschirmen. Im Nebel hausen schreckliche Kreaturen, Gefallene des Krieges zwischen Menschen und magischen Wesen. Weiterlesen

Das Geheimnis ihrer Herkunft

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Skye wird auf dem Nachhauseweg durch die Wüste von vier Männern in einem Auto verfolgt, die nur ein Ziel haben: Sie wollen die junge Frau vergewaltigen. Als sie endlich anhalten und sich auf sie stürzen, erwacht eine unbändige, dunkle Kraft in Skye und zurück bleiben nur Hautfetzen und zerstückelte Leichen. Ihr Bruder ist der Chief Deputy der Stadt und weiß genau, wer hinter dem Verbrechen steht. Das hat er alles doch schon einmal gesehen, damals, als seine Eltern starben. Aus Angst um seinen Sohn und vor seiner Adoptivschwester, schickt der Polizist Skye weit weg. Doch dann wird sein Sohn entführt und der Täter ist ein alter Bekannter, der den Tod mitbringt …
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