p1050363-2Dem Wunsch eines Kaisers (s. Alter Hof, Tag des offenen Denkmals) kommt man natürlich nach, drum schaue ich mir am 14.09. anlässlich des Tags des offenen Denkmals auch noch die Alte Münze an. Auf der anderen Seite der Pfisterstraße erstreckt sich das rechteckige Gebäude der ehemaligen Kunst- und Wunderkammer (im obersten Stockwerk) und eines frühen Marstalls (im Erdgeschoss). Von außen lässt das grüne, im 16. Jahrhundert erbaute Gebäude nicht darauf schließen, was es im Innenhof zu bieten hat. Weiterlesen

Gab es die Blutgräfin wirklich?

Es war einmal an einem düsteren Winterabend in Stockholm: Ein junger Mann namens Quorthon hatte soeben viele Viking- und Doom Metal-Songs mit finsteren Themen geschrieben und brauchte nun einen passenden Namen für sein Projekt. Dann stieß er auf die Legende von der ungarischen Blutgräfin Elisabeth Bathory, die zur Erlangung ewiger Jugend im Blut grausam gefolterter und ermordeter Jungfrauen gebadet haben soll. Schon war der perfekte schauerliche und doch schmissige Bandname gefunden. Was aus der Band Bathory wurde, ist dem gediegenen Leser vermutlich bekannt, also soll es hier einmal um die Namensgeberin gehen. Weiterlesen

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Am 14. September enthielt das Programm des Tags des offenen Denkmals auch den Alten Hof. Eigentlich kenne ich das Gebäude schon seit meiner Schulzeit, aber warum nicht Altbekanntes wieder entdecken? Weiterlesen

Curiouser and curiouser

Das Spiel Alice – Madness Returns ist die Fortsetzung von America McGee’s Alice (2000). Sowohl der erste, als auch der zweite Teil sind angelehnt an die Novelle Alice im Wunderland von Lewis Caroll. Im ersten Teil des Spiels erfährt man von Alice‘ Eltern, die beide bei einem Brand umgekommen sind. Das Mädchen gibt sich die Schuld daran und zieht sich immer mehr zurück. Sie lebt in einer Irrenanstalt und flüchtet immer mehr in das imaginäre, surreale Wunderland, das sie sich selbst geschaffen hat. Im Wunderland allerdings ist alles anders als zuvor, da die Herzkönigin dort ein Terrorregime führt und die Hauptdarstellerin mit Waffengewalt retten muss, was noch zu retten ist.

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Gab es den Blutadler wirklich?

Viking Metal – da denkt man an hünenhafte, langhaarige, bärtige Schweden, die etwas wie „GRRRARRR ROARRR URGHHH“ in ihre Mikros schreien. Hört man aber genauer hin (oder liest im Album-Booklet nach), dann stellt man fest, dass die Herren Wikinger doch wirklich Texte zu ihren Songs haben. Darin geht es dann um Schlachten, Walhalla und allgemein ziemlich viel Blut. Was steckt aber dahinter, waren die Wikinger wirklich so krass drauf? Weiterlesen

Wir waren ein bisschen nachlässig mit unseren Playlisten im September, deswegen gibts diesmal gleich zwei Monate zum Preis von einem! Das rotierte in den CD-Fächern des SchwarzesBayern-Teams im August und September: 

 

Horusauge hört: 
John Garcia – sein Debüt „John Garcia“
Audrey Horne – Pure Heavy
Rea Garvey – Pride

enchi verbringt die Regentage mit: Weiterlesen

Der Abend, den ich in einer Metzgerei verbrachte,
ein neues Adjektiv kennen lernte und
danach fast einen Schriftsteller nach Hause gefahren hätte.

 

Im September 2014 fahre ich an einem Donnerstagabend im Berufsverkehr fast eine Stunde lang mit dem Auto nach Oberschleißheim, um in einer Buchhandlung dem Autor Su Turhan zuzuhören, der mir von einer Freundin empfohlen wurde. Ich bin etwas früh dran. Die Mutter des Inhabers der Buchhandlung „Bücher am Schloss“ zeigt mir die Räumlichkeiten. Ihr Sohn, Ronald Hanke, komme etwas später, der müsse den Schriftsteller von der U-Bahn abholen. Das klingt ja schon mal sympathisch!

Kurze Zeit später treffen zwei Herren ein, einer ist der Herr der Bücher, und der andere ist der Schriftsteller. Er wollte mit der S-Bahn nach Oberschleißheim fahren, wegen eines Wies‘n-Malheurs ging es aber ab Hackerbrücke nicht weiter. Der Autor musste zurück zum Hauptbahnhof, in die U-Bahn einsteigen und von dort nach Feldmoching fahren.
Nun sind wir also genau eine Handvoll Leute, und es ist noch recht persönlich, so kommen wir ins Gespräch, und ich biete Herrn Turhan an, ihn wieder in die Stadt mit reinzunehmen, denn es stellt sich heraus, dass wir Stadtviertel-Nachbarn sind: Von Sendling nach Obergiesing, das ist ein Rutsch. Su freut sich, für die Fahrt zurück in die Stadt eine Mitfahrgelegenheit zu haben.

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Ein Paradies in Moosach

d2Treffpunkt ist um 11.00 Uhr der Torbogen Franz-Marc-Straße.
Eine recht große Menschenmenge interessiert sich für die Historie der Borstei. Frau Juliane Reister, die uns das Thema nahebringen wird, ist eine kleine, ältere, resolute und für das Thema in Leidenschaft entbrannte Dame – leider kann sich ihre Stimme in der großen Menge an Leuten nicht durchsetzen. Man versteht sie sehr schlecht. Das ist aber das einzige Manko dieses Vormittags.

In der Eiswüste der Seele

Ehe- und Geschlechterkriege auf offener Bühne sind nichts Neues im Theater – ein Urvater des Genres dürfte August Strindberg sein, in jüngerer Zeit feierten damit Autoren wie der Schwede Lars Norén und natürlich Yasmina Reza mit ihrem Gott des Gemetzels Erfolge, letztere insbesondere auch im Kino. Zum Spielzeitauftakt im Münchner Residenztheater steht nun Edward Albees 1962 entstandener Klassiker der Moderne Wer hat Angst vor Virginia Woolf? in der Inszenierung von Intendant Martin Kušej auf dem Programm, ein schonungsloser Seelenstriptease, der nicht zuletzt auch durch die geniale und oscarprämierte Verfilmung mit Elizabeth Taylor und Richard Burton Berühmtheit erlangte.

George und Martha sind ein in inniger Hassliebe verbundenes Ehepaar, er 46, sie 52, er Geschichtsdozent an einem mittelmäßigen amerikanischen College, sie die Tochter des Collegepräsidenten, die keinen Hehl daraus macht, dass sie ihren Gatten für einen Komplettversager hält, weil er irgendwann in der Mitte der Karriereleiter stehengeblieben ist. Ebenso kennt aber auch George die wunden Punkte und Verletzlichkeiten Marthas, und so zelebrieren beide ihre Rituale gegenseitiger seelischer Nadelstiche, ohne sich aber voneinander lösen zu können. Weiterlesen

Licht und Schatten

p1050329Im Südwesten von München befindet sich an der Tischlerstraße eine Kriegsgräberstätte. Am Tag des offenen Denkmals fällt mir als erstes die alte, verwitterte Mauer auf, die die 100 m breite und 150 m tiefe Waldlichtung von der Straße abgrenzt. Ein schmiedeeisernes Tor gibt den Blick auf ein Betongebilde frei, das an die Architektur der 70er Jahre denken lässt. Eingeweiht wurde diese Fläche allerdings am 20. Juni 1965. Das Innere dieses Bauwerks soll eine kleine Sehenswürdigkeit bergen: Am Zusammenstoß der zwei dreieckigen Betonplatten ist eine 13 m hohe Prismenscheibe eingesetzt. Bei Sonnenschein ergibt sich ein bunter Lichteinfall, der sich dann an der gegenüberliegenden Seite zeigt. „Die Färbung kann man daraufhin an einem Relief von 3.543 aneinander geschweißten, länglichen Stahlplatten“ (1), die bewusst der Korrosion anheim gegeben wurden, sehen. In jedes der Schildchen ist der Name eines auf diesem Ehrenfriedhof begrabenen Toten eingestanzt. Leider ist aufgrund der bewölkten und regnerischen Wetterlage nichts von der Herrlichkeit zu sehen. Einzig ein Foto des Geschichtsvereins Hadern e.V. zeigt, wie es bei Sonnenschein aussehen würde: Weiterlesen