Lasst euch bezaubern!

AmberianDawn_InnuendoAllein das Cover des neuen Longplayers von Amberian Dawn ist schon sehenswert, hinhören lassen einen Päivi „Capri“ Virkkunen und ihre Mannen. Die Finnen führen den Zuhörer raus aus dem Magic Forest, weiter auf der Symphonic-Metal-Straße bis hin zu Innuendo.

Einen eindrucksvollen Auftakt bietet „Fame und Gloria“. Seid ihr bereit mit dem Quintett in den Kampf zu ziehen? Es wird ein Feuerwerk aus Gitarren und Schlagzeug auf euch niederprasseln, der Gesang zieht euch gleich mit, und dabei hält Capris Stimme in jeder Lage. „Ladyhawk“ lässt ihre Schwingen im Takt schnell auf und ab gleiten, Capri erzählt uns gekonnt deren Geschichte. Mit Innuendo entlassen die Gitarristen Emil Pohjalainen, Kimmo Korhonen und Jukka Koskinen und der Schlagzeuger Joonas Pykälä-Aho musikalische Funken in unterschiedliche Höhen und Farben. Tuomas Seppälä benutzte für die Aufnahme einen Steinway & Sons-Flügel, den er schon in seiner ehemaligen Schule bespielte. Wir spazieren weiter zu „The Court of Mirror Hall“: Dieser öffnet seine Pforten und lässt den Zuhörer in eine fantasievolle Kulisse eintreten. Eine zauberhafte Stimmung bietet „Angelique“. Die lieblichen und nachhallenden Klaviertöne sind perfekt und die einschmeichelnde Stimme lässt eine wehmütige Weise erklingen. „Rise of the Evil“ – diesen kann man nur in einem waghalsigen Tempo komponieren. Das Saitenfeuer sprüht, die Musiker treiben Capri durch den Track. Genauso kraftvoll geht es weiter in die „Chamber of dreadfull Dreams“. Die Bedrohlichkeit drückt sich durch die Riffs aus, die Stimme durchlebt die Schrecken. „Knock knock who’s there“ habe ich mir anfangs auch gedacht. Hör ich da Abba durch? Man könnte es vermuten, wenn da nicht die gekonnt eingeflochtenen Gitarrengriffe wären, die auf Amberian Dawn hindeuten. Capri klingt manchmal wie die junge Agnetha. Der Song ist locker-luftig fast wie bei den Schweden. Ihn würde ich nur zu gern live erleben. „Symphonie Nr. 1, Part 1 – The Witchcraft“ – die anfänglichen Streichinstrumente weisen auf höfisches Protokoll hin. Aber die rockige und gitarrenlastige Untermalung deutet auf das Metal-Zeitalter hin. Zuletzt sind wir in „Your Time – My Time“ angekommen: Bestens aufeinander abgestimmter Gesang und Instrumente, die sich im Crescendo übertrumpfen wollen und dann in die Stille abfallen.

Fantasievolle und lebendige Geschichten erzählen, das können Amberian Dawn. Die kraftvolle musikalische Untermalung ist perfekt abgemischt von Mikko Karmilla und gibt dem Gesamtpaket große Intensität. Ich finde, dass Capri sich gesanglich weiter entwickelt hat, in den höheren Tonlagen kommt sie noch besser rüber. Innuendo ist einfach ein perfektes Symphonic-Metal-Gesamtpaket.

Anspieltipp: The Court of Mirror Hall, Rise of the Evil und für die Abba-Nostalgiker Knock knock who’s there

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Amberian Dawn: Innuendo
Napalm Records, 23.10.2015
€ 13,99
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Tracklist:
1 Fame & Gloria
2 Ladyhawk
3 Innuendo
4 The Court of Mirror Hall
5 Angelique
6 Rise of the Evil
7 Chamber of dreadful Dreams
8 Knock knock who’s there?
9 Symphony Nr. 1, Pt. 1 – The Witchcraft
10 Your Time – My Time

www.amberiandawn.com
www.facebook.com/amberiandawn​

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