Bildgewaltige Musik

 

echoes_the_pursuitDie aus England (Winchester) stammende Band Echoes existiert seit 2009 in Ihrer aktuellen fünf Mann Konstellation. Nach Veröffentlichung von diversen Tonträgern in Eigenregie hat endlich ein Label Ihre Genialität erhört und sie für The Pursuit unter Vertrag genommen. Auf das Projekt aufmerksam wurde ich durch einen Artikel, in dem die Rede von „Post Metal“ und „verträumt“ war. Mein Interesse war geweckt.
Nun ist die britische Musikszene eher für Ihren Doom Metal bekannt, siehe My Dying Bride, Paradise Lost, Cathedral und noch einige mehr. Allesamt exzellent in dem, was sie tun. Nach Ihrer EP With an Eye on the Shoreline and a Hand to the Sea, welche sie 2012 noch in Eigenregie veröffentlichten, war meine Erwartung an das erste vollständige Album sehr hoch. Gleich vorweg, die Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.

Echoes spielen eine ganz feine, verträumte Art des Post Metals gemischt mit Nuancen aus dem Post Hardcore. Track Nummer eins „Empty Lungs“ startet mit einer Wall of Sound in Form von Gitarren, die über einen hereinbrechen, nur um im nächsten Moment verträumt melodisch den Hörer gleich in den Bann zu ziehen. Die Tracks „Leaving none behind“ und „Honour lost“ sind der Beweis, dass man mit Musik noch Bilder erzeugen kann. Der Track „For what it´s worth“ zeigt am besten auf, was den Post Metal ausmacht. Fast 54 Minuten lang gibt es auf The Pursuit Musik zum Träumen und Schwelgen.

Mein persönlicher Lieblingssong ist eindeutig „See & believe“. Hier wird das Können und die Professionalität deutlich, mit der die Band zu Werke geht. Verzweifelt geshoutete Vocals geben dem Album den nötigen Bezug zur Realität, da man sich sonst in der Musik verlieren könnte. Die Rythmusfraktion geht mit viel Liebe zum Detail ans Werk. Die Gitarrenläufe sind immer wiederkehrend, aber das war beabsichtigt. Sie fräsen sich in den Gehörgang, und so schnell wird man sie auch nicht mehr los.
Stellt Euch beim Hören einfach eine trostlose Landschaft vor, am besten in schwarz-weiss, und schließt die Augen.

Fazit: Wer mit Post Metal etwas anfangen kann, der wird diese Band bereits kennen und schätzen. Allen anderen, die mal in diese Musikrichtung reinhören möchten, sei dieses Album ans Herz gelegt. Es gibt nicht mehr viele Bands und Releases, die es vermögen, den Hörer fast eine Stunde zu fesseln.

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Echoes: The Pursuit
Label: Invictus – Basick Records (Membran), Februar 2015
Spielzeit: ca. 54 Minuten
€ 14,69 Amazon
£ 8 über Bandseite
iTunes

Tracklist:
1. Empty Lungs
2. Leaving none behind
3. The Pursuit
4. Honour lost
5. Rivers
6. For what it’s Worth
7. Wooden Hearts
8. Safe it seems
9. Navigate
10. See & believe

zur Band: http://www.weareechoes.com/
Facebook: https://www.facebook.com/echoesuk
Twitter:  https://twitter.com/echoes_uk 

Text von Yggdrasil
Quelle Bildmaterial: HP Echoes

(2000)