Von der Dunkelheit ins Licht …

The Answer war mir bis dato eine unbekannte Band, trotz bereits 10-jähriger Bandgeschichte und fünf vorangegangenen Veröffentlichungen. Das neueste Album Solas entstand in einer für #681_TheAnswer_RGBCormac Neeson – Lead-Sänger und Haupttexter der Band – sehr schwierigen Lebensphase. Um aus der ihn umgebenden Einsamkeit und Dunkelheit wieder auszubrechen, wandten sich Neeson und seine Bandkollegen ihrem tiefsten Inneren zu, kehrten zurück in ihre Heimat und zu ihren irischen Wurzeln. Mit Solas (gälisch für „Licht“) geht die seit 2006 bestehende Blues-Rock Band neue Wege hin zu düstererem Rock mit Einflüssen traditioneller irischer Instrumente und Chorgesängen auf Gälisch und Latein. Mag sich erstmal gewöhnungsbedürftig anhören, klingt aber sehr eingängig und macht Lust auf mehr.

Den Anfang macht der Titelsong „Solas“, ein Track mit hypnotischer Wirkung und sorgt für Gänsehautfeeling durch die Gitarrenriffs am Ende. „What the light don’t fill, the darkness kills“, diese Worte lassen erahnen, wie es um den seelischen Zustand von Neeson bestellt war. Der nächste Song „Beautiful World“ setzt die melancholische Stimmung des Openers fort, und erinnert dabei stark an Progressive Rock á la Muse, auch hinsichtlich des recht extatischen Gesangs. „Battlecry“ bildet eine epische Überleitung zu hoffnungsvolleren Tönen. Akustische Gitarrenklänge und Chorgesang in gälischer Sprache lassen traditionelle Einflüsse wiederaufleben, die in „In this Land“ noch deutlicher im Vordergrund stehen. Durch den ruhigen Folk-Rock, unterstützt durch Mandoline, stellt dieser Song eine Hommage an Nord-Irland dar. „Thief of Light“ reiht sich mit seiner erhebenden Melodie in die keltische Atmosphäre von „Battlecry“ ein, ebenso das anschließende „Being begotten“. Neesons wandelbare Stimme kommt bei diesem melancholischen Song ganz zum Tragen. Das etwas am Mainstream orientierte „Let me standing“, das folkige „Demon driven#THE ANSWER15029_Freigegeben Man“ und das folkig-rockige „Real Life Dreamers“ im Duett mit der irischen Sängerin Fiona O’Kane lassen die musikalischen Wurzeln und den bisherigen Stil von The Answer erahnen. „Tunnel“ allerdings schließt musikalisch wieder den Kreis hin zu „Solas“ – ruhig, melancholisch und wehmütig lässt der Song noch einmal die Dunkelheit, aus der wir uns im Laufe des Longplayers herausgeschält haben, erahnen. Mit den Worten „Everyday we get further on down the tunnel, everyday its so hard to see. Maybe life shouldn’t ever be such a struggle, oh its so hard to see“ lassen uns die Musiker nachdenklich und mit einem etwas schwermütigen, aber doch nicht ungutem Gefühl zurück.

Insgesamt klingt Solas nach wundervoll melancholischem Progressiv-Rock, mit Einflüssen von Folk und Blues. Ein hörenswertes Album, mir persönlich zwischendurch etwas zu sehr an Mainstream-Rock angelehnt. Aber das machen die übrigen Titel wett. Mit kurzen, aber umso kräftigeren Texten und eingängigen musikalischen Arrangements konnte mich The Answer definitiv überzeugen.

Anspieltipps: Solas, Being Begotten, Demon driven Man, Tunnel

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The Answer: Solas
Napalm Records, VÖ.: 28.10.2016
17,99 € (Audio-CD)
9,29 € (MP3-Download)
24,99 € (Vinyl)

 

 

Tracklist:
01. Solas
02. Beautiful World
03. Battle cry
04. Untrue Colour
05. In this Land
06. Thief of Light
07. Being begotten
08. Left me standing
09. Demon driven Man
10. Real Life Dreamers
11. Tunnel

Website der Band
The Answer auf Facebook

Tourdaten in Deutschland:
30th November 2016: MUNICH – Backstage Halle
1st December 2016: BERLIN – Music & Frieden
3rd December 2016: HAMBURG – Knust
4th December 2016: BOCHUM – Matrix
7th December 2016: ASCHAFFENBURG – Colos-Saal

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