Bunte Gesichter einer Stadt

Künstler*innen bei der Arbeit c) Martin Weiand für Städtische Galerie Rosenheim

Bereits zum dritten Mal hat die Städtische Galerie Rosenheim das Transit Art Festival veranstaltet. Zusammen mit der Meine Volksbank Raiffeisenbank eG luden sie neun Street Art Künstler ein, die vor den Augen aller das Gesicht der Stadt veränderten. Statt grauer Betonwände gibt es nun raumübergreifende Wandbilder, die Geschichten erzählen.

Das Ganze fand statt von 8.-17.7.2022, begleitet wurde das Event von einem Kulturprogramm mit geführten Mural-Walks und Mural-Rides per Rad.

Ich war schon 2020 vor Ort (Transit Art Festival 2020) und habe mir das auch in diesem Jahr wieder angesehen.

„Color my City“, Volksbank Raiffeisenbank, Tegernseestraße 17
 Künstler: El Bocho, Berlin

Es zeigt eines seiner typisch schönen Frauengesichter. El Bochos Arbeiten gibt es seit 1997 auf den Straßen, vorrangig in Berlin. Er ist sehr aktiv und sichtbar, seine Arbeiten haben einen hohen Wiedererkennungswert. Für El Bocho ist es wichtig außerhalb der Kunstszene zu arbeiten, da er so nicht nur Museen- oder Galerie-Besucher*innen erreicht.

„La Merienda“, Gartencenter Nickl, Brianconsraße 5
 Künstlerinnen: Elisa Capdevila & Alba Fabre Sacristán, Barcelona

Das Malerinnen-Duo Alba Fabre Sacristán und Elisa Capdevila aus Barcelona schufen an der Ostfassade des Gartencenter Nickl ein fruchtiges Mural mit dem Namen „La Merienda“, zu Deutsch „die Vesper“. Das Bild zeigt ein Kind, das ein Stück Melone isst. Es zeigt den Freund einer der beiden Künstlerinnen als Kind.

Modepark Röther, Kufsteinerstraße 55
Künstler: Stephan Hohenthanner

Stephan Hohenthanner wurde 1992 in Rosenheim geboren. Er ist freischaffender Künstler und Illustrator. Er hat die beiden schon vorhandenen Murals am Standort durch ein farbintensives Bild ergänzt. Das Fassadengemälde basiert auf einer alten Fotografie und zeigt unter anderem einen ehemaligen Rosenheimer Apotheker beim Rudern auf dem Simssee.

Mangfallbrücke Innstraße
Künstler: Loomit

Loomit lebt und arbeitet in München. Er gehört zu den Pionieren und bekanntesten deutschen Graffitikünstlern unserer Zeit. Er hat für Rosenheim einen großen Brückenpfeiler an der Mangfall, am Übergang zur Innstraße, mit einer Fantasy-Landschaft verschönert.

Sport Karstadt, Münchener Straße 25
Künstler: Nean

Das Bild des 1991 geborenen Nean aus Brüssel zeigt einen Jugendlichen, der gedankenversunken, melancholisch blickt. In seine Zukunft? Schön, diese warme Abendstimmung in der quirligen Rosenheimer Einkaufsmeile.

Finsterwalder-Gymnasium, Königstraße 25
Künstler: Julian Strohmeier

Das Mural an der Schulwand zeigt einen Jungen, der helfend seine Hand reicht. Der Künstler, Julian Strohmeier, 1996 in Rosenheim geboren, war selbst auf dem Finsterwalder-Gymnasium. Er freute sich umso mehr, dass er „seine“ Schule verschönern konnte. 

AWO, Ebersbergerstraße 10
Künstler: Toshsux

Das AWO-Mehrgenerationenhaus umranken nun schwarze, sich ineinander schlingende und organisch fließende Strukturen des 1996 in München geborenen Künstlers Toshsux. Hier wird man eingeladen, die sehr detaillierten Gebilde unendlich lange anzustarren und in sie einzutauchen.

„The Harvest“, Sozialrathaus Garage, Reichenbachstraße 8
Künstler: Mr. Woodland

Mr. Woodland (alias Daniel Westermeier, geb. 1981) sprüht seit 1993. Seit 2004 nennt er sich Mr. Woodland. Er hat mit „The Harvest“, (die Ernte) eines der interessantesten Bilder am Rückgebäude des Lokschuppens angebracht: eine liegende Dame. Mr. Woodland wollte, dass die Betrachter*innen beim Anschauen den Kopf zur Seite neigen müssen.

Künstler: Emil

Emil Hegemann ist mit seinen 14 Jahren der Gewinner des Schülerwettbewerbes. Der junge Künstler durfte die Wand neben Mr. Woodland gestalten. Mr. Woodland hat ihn, wo nötig, unterstützt. Chapeau, Emil!

Die 2020, 2021 und 2022 geschaffenen Murals, mittlerweile insgesamt 17, tauchen manchmal überraschend zwischen Häuserzeilen auf, sind beim Radfahren an der Mangfall zu sehen, erfreuen Kinder beim Schulbesuch. Man kann sie überall sehen, es ist Kunst für alle. Sie alle sind frei zugänglich und können zu jeder Tages- und Nachtzeit besichtigt werden.

Alle 17 Standorte und mehr Infos zu den Künstler*innen können dem diesjährigen Flyer auf der Homepage des Festivals entnommen werden: KLICK

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