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Die Rückkehr der wilden Jungs

Drei Gründe gab es für mich, in dieses neue Album von Duran Duran reinzuhören, alle sind nostalgischer Natur. Erstens sind mir die schmucken Jungs seit „Wild boys“ aus dem Jahr 1984 in liebevoller Erinnerung geblieben, zweitens verbinde ich mit dem Album-Titel Danse Macabre eine tolle musikalische Zeit Anfang der 90er Jahre mit einer Reihe von Dark Wave Samplern gleichen Namens, und außerdem gibt es ein Cover zu hören von einer meiner Musik-Göttinnen, Siouxsie Sioux.
Von außen ist das Album ansprechend, schaurig-schön fast. Es zeigt ein Bild aus einer Sammlung authentischer alter Séance-Fotos, die Bandmitglied Nick Rhodes bei einer Auktion ersteigert hat. Absolut passend!
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Irdorath – „Zorami“

Aufgenommen mit dem Warsaw Freedom Orchestra, bestehend aus belarussischen Flüchtlingen, ist „Zorami“ das erste musikalische Lebenszeichen der Band nach ihrer Zwangspause.

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Neues aus Stockholm

A-Projection-coverDie schwedische Band A Projection ist mir das erste Mal aufgefallen, weil Johan Sjöblom von The Exploding Boy sie in unserem Interview empfohlen hatte. Das damals aktuelle Album Sections traf mich mitten ins Herz. In der Zwischenzeit hat der ursprüngliche Sänger Isak Erikson die Band verlassen, und Bassist Rikard Tengvall hat seinen Posten eingenommen. Zusammen mit Gustav Forneus, Jesper Lönn und Linus Högstadius wurde das neue Album In a different light aufgenommen, das bereits im November bei Metropolis Records erschienen ist. Am 8. August ist die Band außerdem zu Gast im Münchner Backstage. Weiterlesen

Ein Nachhall des Winters

Winter-Severity-Index-DisgeloDas italienische Cold-Wave-Duo Winter Severity Index hat sich 2013 in Rom gegründet, mit ihren ersten beiden Alben haben sie sich eine Art Geheimtipp-Status im Underground erspielt. Sängerin Simona Ferrucci spielt dabei Bass und Gitarre und programmiert die Drums, während Alessandra Romeo Synthesizer und Keyboard bedient. Sechs Jahre haben sie sich für ihr drittes Album Disgelo Zeit gelassen, das nun bei Manic Depression Records / Icy Cold Records erschienen ist. Die Songs schrieben sie aber bereits vor der Pandemie. Weiterlesen

The Boys are back

Duran_Duran_FUTURE_PAST_albumcover_artwork_1000pxDURAN DURAN, muss man diese 1978 gegründete Band noch irgendwem groß vorstellen? Wenn, dann hat diese Person die Achtziger verpennt oder war noch nicht geboren. Sänger Simon Le Bon, Bassist John Taylor, der nicht verwandte Schlagzeuger Roger Taylor und nicht zuletzt Nick Rhodes am Keyboard waren die Vorreiter der New-Romantic-Bewegung und lieferten mit New-Wave-Megahits wie „The Wild Boys“, „Hungry like the wolf“ oder „Rio“ einen elementaren Bestandteil zum Soundtrack der Achtziger. Und im Gegensatz zu manch anderen Vertretern sahen sie dabei nicht nur umwerfend gut aus, sondern waren auch im gleichen Maße musikalisch.
Vierzig Jahre nach ihrem selbstbetitelten Debütalbum 1981 ist kürzlich mit FUTURE PAST das 15. Studioalbum der Ausnahmeband erschienen, mit dem sie auch das 40-jährige Jubiläum der Bandkonstallation feiern. Weiterlesen

Nebel, Tanzfläche, schweben

a3871787772_10Bald ist wieder Katzenclub in München (02.11.2019), und auf dem Festival sind unter anderem Geometric Vision aus dem italienischen Neapel zu Gast, die ich euch vorstellen möchte. Sänger Ago Giordano hat sich zunächst solo im Darkwave ausprobiert, dann aber mit Gennaro Campanile, der den Bass bedient, und Gitarrist Roberto Amato Mitstreiter gefunden. Das Debütalbum Dream ist 2013 erschienen und zwei Jahre später folgte Virtual analog tears. Das aktuelle Album Fire! Fire! Fire! erschien bereits 2018 und soll nun endlich gewürdigt werden. Weiterlesen

Ich bin dead

XXX_coverDie erst 2016 im portugiesischen Lissabon gegründeten She Pleasures Herself lassen nicht nur mit ihrem Bandnamen aufhorchen, denn mit ihrem Debütalbum Fetish offenbaren sie Interesse für abgründige zwischenmenschliche Neigungen, auch mit der düsteren Musik zwischen Cold Wave und Gothic Rock machen sie sich einen Namen im europäischen Gothic-Underground. David Wolf übernimmt dabei neben Bass und Gitarre auch die Synthesizer und die Produktion, Nuno Francisco ist für die Drums und das Programming zuständig, und Nuno Varudo verleiht der Band seine Stimme. Live wird die Band außerdem von Leticia Contreiras am Synthesizer unterstützt. Pünktlich zum WGT ist nun das zweite Album XXX bei Manic Depression Records erschienen. Weiterlesen

Musik zum Schweben

cover_1535539084718647[1]Nach der Bandgründung 2015 erschien bereits ein Jahr später eine selbstbetitelte EP, und mit der im Gepäck begleiteten die Kölner Holygram die britische New-Wave-Legende OMD auf deren Europa-Tournee 2017. Marius Lansing spielt Gitarre und Bennett Reimann den Bass, Sebastian Heer sitzt am Schlagzeug, Pilo Lenger bedient die Synthesizer, und Patrick Blümel übernimmt den Gesang. Für das Debütalbum Modern cults haben sie als Verstärkung Maurizio Baggio engagiert, der mit The Soft Moon auch schon die Alben Deeper und Criminal aufgenommen hat. Aber genug Namedropping, wenden wir uns den modernen Kulten zu. Weiterlesen

Night of the living bass players

Es ist Mittwoch, der Wiesn-Wahnsinn ist in vollem Gange, und das Feierwerk liegt genau im Torkelbereich – es ist also mit erhöhtem Bierzombieaufkommen zu rechnen. Wir hoffen aber, dass uns heute nicht Menschen mit mehr Alkohol als Blut im Körper vor die Flinte – äh Linse und den Stift – laufen, sondern hochkarätige Bands mit dem entsprechend begeisterten Publikum. King Dude ist ein alter Bekannter in München, nach Konzerten in der Milla und im Backstage Club (so war es z. B. letztes Jahr) bittet er heute in die etwas größere (aber weniger gemütliche) Kranhalle des Feierwerks, um sein neuestes Düsterwerk Music to make war to vorzutragen – hoffentlich mit den üblichen schlagfertigen Sprüchen garniert. Als Vorband hat er die drei jungen Isländerinnen Kælan Mikla dabei, die sich auch zu äußerst beliebten Stammgästen in Münchens Untergrundclubs entwickelt haben. Statt abgründig-dunkler Wärme wie bei King Dude strahlt ihr Sound zwar eisige Kälte und karge isländische Weiten aus, aber die Mischung ist trotzdem fantastisch, und das SB-Team scharrt schon mit den Hufen – zumal mit The Dark Red Seed noch ein kurzfristig angekündigter besonderer Support Act auf der Bühne stehen wird. Weiterlesen

Völlig losgelöst

Dead_Astropilots_New_ControlAus dem französischen Lille stammt das Duo Dead Astropilots. Rachel Biggs und Simon Dak teilen sich das Programming der Maschinen, dazu spielt Simon Gitarre, und Rachel übernimmt die meisten Gesangsparts. Nach dem Debüt …And reach Palm Springs von 2012 erscheint nun bei Manic Depression Records nach langer Wartezeit das Nachfolgealbum New Control. Electro Rock Punk Wave heißt es auf der Facebook-Seite der toten Weltraumpiloten, das kann im Grunde genommen alles oder nichts sein. Ich bin also gespannt und tauche in deren musikalischen Kosmos ein. Weiterlesen