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Giftige Pilze

Aufgrund meiner Begeisterung für Kackschlacht, einer Zwei-Mann-Punk-Band, die nur aus Gitarre und Schlagzeug besteht (Link zur Review), wurde mir seitens eines Redaktionsmitglieds empfohlen, doch mal in Mantar reinzuhören. Diese seien ebenfalls nur zu zweit und ebenfalls nur mit Gitarre und Schlagzeug unterwegs. Gesagt, getan, voller Vorfreude YouTube gestartet, dann allerdings von irgendeinem Black-Metal-Gegrunze abgeschreckt worden und die Band erst mal vergessen. Erst als der Redaktion nun das neue Album zur Rezension angeboten wurde, fiel mir die Band wieder ein. Also noch mal voller Angst YouTube gestartet, dann allerdings von einer massiven Rhythmus-Walze positiv überrascht worden und die Rezension dankend angenommen.
2012 in Bremen gegründet, veröffentlichten sie bereits 2013 das Debütalbum Death by burning, mit dem Nuclear Blast auf Mantar aufmerksam wurde. 2016 erschien hier das Nachfolgealbum Ode to the Flame sowie das nun zu besprechende dritte Album The modern art of setting ablaze. Weiterlesen

Māori Metal!

Ganz kurzentschlossen bin ich zu diesem Konzertabend gegangen, denn Alien Weaponry entdeckte ich erst kurz vor meinem Urlaub. Gerade erst wieder zuhause habe ich zufällig am Konzerttag die nächsten Termine im Backstage ausgecheckt. Insofern habe ich auch keine Aufzeichnungen, auf die ich zurückgreifen könnte, weil ich nicht darauf vorbereitet war, einen Bericht zu schreiben. Noch dazu betreibt unsere Fotografin torshammare gerade Grundlagenforschung in Sachen Schwedenstahl und Zimtschnecken und ist nicht verfügbar… So I’m sorry, no pics, no playlists – und alles nur aus dem Kopf, der nun ein leichtes Schleudertrauma hat.
Die anderen beiden Bands sind mir unbekannt, also einfach mal überraschen lassen. Kurz vor acht ist gewaltig was los für einen Montagabend, zum Glück für mich ist es aber nicht ganz ausverkauft. Die Lokalmatadoren Asylum aus München haben das Pech, dieses exklusive Metal-Exotik-Package eröffnen zu müssen, denn mit Nervosa sind drei Brasilianerinnen am Start, Alien Weaponry stammen aus Neuseeland. Den T-Shirts nach zu urteilen sind gefühlte 80 % der Besucher wegen ihnen da, die Kiwis sind heute also der heimliche Hauptact. Weiterlesen

Straight outta Moscow

MDBMoscow Death Brigade sind ein Phänomen, denn sie haben es geschafft, Hip-Hop, Hardcore/Punk und Thrash Metal derart zu kombinieren, dass auf ihren Shows die Anhänger dieser eher unvereinbaren Musikrichtungen zu einer im Schweiß vereinten Familie zusammenwachsen. Damit haben sie trotz Underground-Status schnell europaweit Fans gewonnen. Auch mich fasziniert die Band, dabei habe ich ansonsten mit Hip-Hop wenig zu tun.
Mit einer linken Einstellung hat man es in Russland derzeit nicht leicht, deswegen verwenden die Sänger stets Sturmhauben, um ihre Identität zu schützen und Übergriffe seitens russischer Neonazis zu verhindern. Gleichzeitig passt das natürlich zur Attitüde und trägt durch das auf diese Weise martialische Auftreten zum Gesamteindruck bei. Zuletzt waren sie im Vorprogramm von den Überfliegern Feine Sahne Fischfilet in Deutschland unterwegs, was den Bekanntheitsgrad deutlich gesteigert haben dürfte. Weiterlesen

Need for Speed

714_EvilInvaders_CMYKDie Niederlande sind ja bekanntlich die Heimat der großartigen Peter Pan Speed Rock. Aber Speed Rock und Peter Pan, das ist vier Nachbarsjungs aus Belgien viel zu harmlos, es muss schon Speed Metal sein und der Name richtig böse klingen. Und so gründen die Belgier, Gitarrist und Sänger Joe, Gitarrist Max, Drummer Senne und Bassist Joeri, 2007 die Evil Invaders.
Nach der EP Evil Invaders von 2013 und dem beeindruckenden Debüt Pulses of Pleasure von 2015, das die Metal-Welt aufhorchen ließ, konnte die EP In for the kill mich 2016 nicht so recht überzeugen (Link zur Review). Im September letzten Jahres kam allerdings das lang erwartete zweite Album Feed me violence heraus, höchste Zeit also, die Entwicklung der Evil Invaders weiterzuverfolgen. Weiterlesen

Hail to the Tsar

cover_1502888843921935Vor zwei Jahren beim Free and Easy Festival 2015 im Backstage habe ich die Russen Siberian Meat Grinder zum ersten und leider bisher einzigen Mal gesehen. Es war nicht viel los, weil sie den Abend eröffneten, und obwohl ich die Band überhaupt nicht kannte, haben sie mich direkt umgehauen. Ihre wilde Crossover-Mischung aus Thrash Metal, Hardcore und Hip Hop fegte wie eine Naturgewalt über die Anwesenden hinweg. Klar, dass das erste selbstbenannte Album, das sich aus den bereits vorher veröffentlichten EPs Hail To The Tsar und Vs The World zusammensetzt, bei mir in der Folge rauf und runter lief. Umso mehr freue ich mich nun auf das neue Album Metal Bear Stomp, auf dessen Cover es gleich ein Wiedersehen mit dem Bandmaskottchen Tsar gibt, einem russischen Bären und Herrscher der sibirischen Hölle. Weiterlesen

postmortem-logo

The Bowls Of Wrath, das neue und siebte Studioalbum der Berliner Death/Thrash-Urgesteine Postmortem, wird am 21. November 2014 über WAR ANTHEM RECORDS veröffentlicht (CD & Digipack). Weiterlesen

Brasilianisches Feuer

 

Der wärmste Tag des Jahres bisher – und prompt zieht es die Menschen nicht mehr primär in die Konzerthallen der Stadt. Das ist insbesondere bei den alten Haudegen Sepultura sehr schade, aber natürlich auch für die beiden anderen Bands des Abends, Hammercult und Gumo Maniacs, die doch vor recht lichten Reihen im Backstage Werk spielen müssen. Vielleicht waren Sepultura auch in den letzten Jahren etwas zu präsent in München (zwei Auftritte auf dem Free & Easy Festival) – woran auch immer es lag, ein bisschen mehr Publikum hätte ich mir schon erwartet.

gumo-maniacsGumo Maniacs

Um kurz nach halb acht betreten schließlich die Regensburger die Bühne und könnten dabei fast jeden Zuschauer persönlich begrüßen, so übersichtlich ist das Werk noch gefüllt. Abschrecken lassen sie sich davon aber glücklicherweise nicht, sondern brettern sich durch ihr Oldschool-Thrash-Metal-Set, das sich aus Titeln der zwei Demo-CDs Priest Of Lucifer (2009) und Psychomania (2010) zusammensetzt und schon mal richtig Laune macht. Nach und nach reißen die Jungs das Publikum mit schön rhythmischen und teils auch sehr schnellen Titeln wie „Invert The cross“, „Insurrection“, „Maniac Metal“ oder „Ashes To Ashes“ mit. Auch werden Kostproben von dem im September erscheinenden ersten offiziellen Album gegeben, auf das sich Thrash-Fans schon freuen dürfen.
Um viertel nach acht verlassen die Gumo Maniacs unter mehr als wohlwollendem Beifall die Bühne und lassen ein durch sogar ein paar Mitsingspielchen angeheiztes Publikum zurück, das sich mittlerweile auch schon im niedrigen dreistelligen Bereich bewegt.  Weiterlesen