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Mescal Militia

Phantom-Tyrant-of-wrathIch habe ja ein kleines Faible für Bands aus etwas exotischeren Ländern außerhalb von Europa. Und nach meinem Mexiko-Trip im November kommen Phantom aus Guadalajara da gerade recht. Die junge Band hat sich erst 2021 gegründet und nach einigen EPs zwei Jahre später ihr Debüt Handed to execution herausgebracht, und nun steht mit Tyrants of wrath schon der Nachfolger bei High Roller Records am Start. Die Mitglieder sind Sänger und Gitarrist J.C. Necrohex, Gitarrist Harel Mortem, Bassist Raír Tavizón und Drummer J.P. Altorre. Leider ist der Gesang nicht auf Spanisch, aber dennoch bin ich sehr gespannt, schließlich ist Mexiko für seine große subkulturelle Szene bekannt. Weiterlesen


Running-Order-DEMM-2025-SonntagDer Samstag war lang und aufregend, sicher wird auch das eine oder andere Erfrischungsgetränk geflossen sein, und den Sonntag sollte man besser erst mal langsam angehen lassen. Zum Beispiel mit dem Heavy Metal Barpiano – Frühschoppen im Biergarten ab 13.00 Uhr, perfekt zum Aufwärmen und gemächlich im zweiten Festivaltag ankommen. Und damit ihr für die Konzerte auch heute den Überblick habt, gibt’s hier den zweiten Teil unseres Festivalguides. Weiterlesen

Der Scheiß ist heiß

P1300157Fünfzehn Jahre Gutalax, das muss natürlich gebührend gefeiert werden, und eine Tour der Tschechen ist da nur konsequent. 15 years of Gore and Roll, und das Vorprogramm runden in München die Belgier Brutal Sphincter aus Liège, Goregrind seit 2012, und Birdflesh aus dem schwedischen Växjö ab, Veteranen im Grindcore seit 1992. Die Vorfreude darauf war sogar so groß, dass die Show ins Werk verlegt werden musste. Und das, obwohl Gutalax beim letzten Besuch zusammen mit Spasm und Guineapig in der gefühlt nur halbvollen Halle aufgetreten sind (Link zum Bericht). Dabei hat das Backstage scheinbar schon so seine Erfahrungen gemacht und auf der Toilette ein Schild angebracht und vorab auch bei Facebook gepostet: „Bitte lasst das Klopapier da für Leute, die hier ihr Geschäft erledigen wollen. Vielen Dank!“ Wenn das mal nicht scheiße endet. Weiterlesen

Thrash-Gewitterwarnung

Mit Death Angel und Sacred Reich marschieren gleich zwei 80er-Jahre US-Veteranen und Legenden des Thrash Metals auf, ohne die sich das Genre definitiv anders entwickelt hätte. Sie laden dabei zur Night of the Living Thrash European Tour 2023. Den Anheizer macht mit den Spaniern Angelus Apatrida ein weiteres Schwerkaliber, das sich seit der Bandgründung 2000 beharrlich einen Namen in der Thrash-Szene erspielt hat und auch Hardcore-Einflüsse nicht scheut. Das verspricht also heiß und eng zu werden in der Halle. Am Konzerttag wird das zu erwartende Thrash-Gewitter jedoch kurzfristig ins größere Werk verlegt. Das heißt mehr Platz und zusätzliche Kapazitäten an der Abendkasse. Aber ob bei nicht komplett voller Location auch genügend Stimmung aufkommt? Wir werden sehen. Weiterlesen

Celebrating fucking life!

Nach drei langen Jahren ist es endlich wieder soweit: Free & Easy im Backstage! Fast drei Wochen Konzerte, Lesungen, Partys, Filme auf dem Gelände, und (fast) alles umsonst. Metal nimmt traditionell einen wichtigen Teil des Programms ein, und das Backstage hat da wieder einige großartige Bandpakete geschnürt. Heute Abend freue ich mich zum Beispiel sehr auf Sweeping Death, Fateful Finality und Death Angel. Letztere habe ich auf meinem letzten Konzert vor Corona gesehen, nämlich bei der legendären „The Bay strikes back“-Tour Ende Februar 2020 mit Exodus und Testament zusammen. Nicht nur deswegen wird das heute ein besonderer Abend für mich, sondern auch, weil der halbe Tourtross damals an Corona erkrankte und Death-Angel-Schlagzeuger Will Carroll sogar einige Zeit zwischen Leben und Tod schwebte. Doch er hat es geschafft und sich hinters Drumkit zurückgekämpft. Das will gefeiert werden! Weiterlesen

Hoods up! Hoods up!

1_MDBMoscow Death Brigade, die Underground-Sensation aus Moskau, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, nicht nur in Europa, sondern auch in der Punk-Gemeinde im fernen Thailand, wie ich im letzten Urlaub wieder feststellen konnte. Die Crew um Ski Mask G und Boltcutter Vlad findet also weltweit Beachtung, das sieht man auch in den Kommentaren der Videos auf Youtube.
Die Europa-Tour im April musste Corona-bedingt leider ausfallen, doch als Ersatztermin der neuen Tour ist nun der 27.09.2020 für das Münchner Backstage angesetzt. Mit dem aktuellen Maskenzwang dürften sie noch am wenigsten Probleme haben, da sie es gewöhnt sind, ihre Auftritte mit Sturmhauben zu bestreiten, um auf auf diese Weise ihre Identität vor den russischen Neonazis zu schützen. Hoffen wir also das Beste und widmen uns bis dahin dem neuen und dritten Album Bad accent anthems. Ich bin gespannt, welche Entwicklung Moscow Death Brigade eingeschlagen haben. Weiterlesen

Thrash Metal auf dem nächsten Level

Testament-Titans-Of-Creation-ArtworkMuss man eine neue Testament-Scheibe überhaupt ausführlich besprechen? Reicht es nicht zu sagen: Ist wie immer geil geworden, kauft euch das Teil und freut euch auf die nächste Tour, die nicht lange auf sich warten lassen wird! Klar, man könnte es sich einfach und dabei auch nichts falsch machen, denn dass Testament mittelprächtige Arbeit abliefern, ist sowieso unmöglich. Die Band macht es sich ja aber auch nicht leicht, sondern präsentiert alle paar Jahre wahre Schmuckstücke an ausgefeilten Thrash-Alben, die textlich und musikalisch immer wieder neue Maßstäbe setzen. Mit ihrem dreizehnten Longplayer Titans of creation wird das sicher nicht anders sein, weshalb ich mich gern auf Entdeckungsreise begebe. Einen kleinen Vorgeschmack gab es auf der jüngsten, phänomenalen Tour mit Exodus und Death Angel zu hören, und das klang schon sehr vielversprechend. (Hier der Bericht dazu.) Alle drei Bands plus der Tourtross hatten übrigens nach ihrer Rückkehr in die Staaten mit teilweise lebensgefährlichen Corona-Erkrankungen zu kämpfen, die Erkrankten sind aber alle glücklicherweise wieder gesund oder auf dem Weg der Besserung. Weiterlesen

The Bay strikes back!

San Francisco Bay Area – das heißt Napa Valley, Stanford University, die Golden Gate Bridge, Silicon Valley und das Muir Woods National Monument mit den berühmten Mammutbäumen. Metal-Fans bekommen aber aus anderen Gründen leuchtende Augen, wenn sie „Bay Area“ hören: Diese Gegend im Norden von Kalifornien ist nämlich auch die Geburtsstätte des (amerikanischen) Thrash Metals. Drei namhafte Vertreter – Testament aus Oakland, Exodus aus San Francisco und Death Angel aus Concord – sind seit dreißig Jahren befreundet, und erst jetzt konnte eine gemeinsame Tour in dieser Konstellation möglich gemacht werden. Ein historisches Ereignis also, und auch wenn gerade Testament und Death Angel regelmäßig und verlässlich über den Teich kommen (zuletzt gemeinsam mit Annihilator im November 2017, und das war schon extrem großartig) und bei uns vorbeischauen, ist diese Kombination aus drei Legenden des Thrash Metals doch ziemlich einzigartig. Kein Wunder, dass die Shows der Tour nach und nach alle ausverkauft sind, und wieso sollte das in München anders sein? Es wird also kuschlig im Backstage Werk – mal schaun, ob noch Platz fürs Haareschütteln sein wird! Weiterlesen

Doomsday

Vierzig Jahre haben Die Krupps mittlerweile auf dem Buckel, und sie waren nicht nur wegweisend in der jungen Elektro- und EBM-Szene der Achtziger Jahre. Als die Gitarren in den Neunziger Jahren Einzug halten, sind sie mit dem neuen Genre Industrial Metal der bahnbrechende Wegbereiter für viele weitere Bands. Zwischenzeitlich ist Engler nach Austin, Texas, gezogen, und es ist zumindest gefühlsmäßig etwas ruhiger um die Band geworden. Auch wurden die jüngsten Alben bei den Kritikern eher zurückhaltend aufgenommen. Aber die Double-Headliner-Show zusammen mit Front Line Assembly (Link zum Bericht) ist eingeschlagen wie eine Bombe, umso mehr bin ich auf das neueste Werk Vision 2020 Vision gespannt, das bereits 2019 erschienen ist. Die Krupps, das sind Ralf Dörper, Herr der Sounds am Synthesizer, Gitarrist Nils Finkeisen, zweiter Gitarrist und Keyboarder Marcel Zürcher, Schlagzeuger Paul Keller und natürlich Sänger Jürgen Engler, der außerdem auf das berühmte Steel-O-Phon einschlägt.
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Dankeschön bitteschön wunderschön!

Ein „Heavy Metal Wednesday“, und das Backstage Werk ist fast ausverkauft? Wie kommt das? Nun, wenn die finnischen Meister der todesmetallischen Melancholie Insomnium zum verträumten Haareschütteln bitten, dann hat man gefälligst zu erscheinen – selbst in diesen an Metal-Highlights wahrlich nicht armen Novemberwochen. Wer’s ein bisschen unmelodiös-brachialer mag, für den grunz-brüllen sich The Black Dahlia Murder heute durch den mittleren Bandslot, und Stam1na aus dem finnischen Thrash-Untergrund dürften die großen Unbekannten des Abends sein. Drei Bands, drei Stilrichtungen – das kann gutgehen, aber auch zu einem Wechselbad des Interesses werden im Publikum. Abwechslungsreich wird es jedenfalls sicher, und das schadet ja auch nichts. Weiterlesen