Isla Ola ist ein Wave-Duo aus Dortmund. Jesmari und Stefan spielen emotional aufgeladene Musik voller Intensität und Tiefe. Sie beschreiben ihren Sound  als „verträumt und erzählerisch. Verloren und kalt. Düster und traurig, stark und hoffnungsvoll“.  Im Sommer ist ihr  Song „Wo bist du hin?“ erschienen –  eine meiner schönsten musikalischen Neuentdeckungen in diesem Jahr und ein großartiger Song, der mühelos in Dauerschleife laufen kann.

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Wer verbirgt sich hinter Isla Ola? Wie ist euer Projekt entstanden?
Stefan: Wir kannten uns flüchtig durch unseren Freundeskreis. Nach einem missglückten Versuch, eine Band mit anderen Leuten aus dem Freundeskreis auf die Beine zu stellen, fragte Jesmari mich, ob wir zu zweit Musik machen wollen, da wir einen ähnlichen Musikgeschmack haben. So entstand Isla Ola. Das Projekt hat sich über die Jahre zu dem entwickelt, was es heute ist.

Was verbindet euch?
Jesmari: Alles was mit Musik zu tun hat. Die Musik, die wir hören und die uns inspiriert. Die Musik, die wir selber erschaffen. Konzerte, die wir spielen oder besuchen und die Erfahrungen, die wir dadurch gemeinsam machen.

Was sind eure ersten musikalischen Erinnerungen?
Stefan: Tangerine Dream und Pink Floyd Kassetten, die ich als kleines Kind von meinem Vater bekommen habe.
Jesmari: Meine erste Erinnerung ist tatsächlich Placebo. Meine Schwester hat es damals gehört, und mich hat es direkt fasziniert.

Was ist Klang für euch?
Jesmari: Alles ist Klang. Und jeder Klang kann Musik sein. Es ist nie komplette Stille.
Stefan: Zum einen im objektiven Sinn, wird aber auch oft verwendet, um die Stimmung von Musik zu beschreiben.

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Beschreibt euren Sound mal außerhalb aller Genre-Schubladen. Wie klingt eure Musik?
Stefan: Atmosphärisch, melancholisch, einsaugend.
Jesmari: Sie klingt verträumt und erzählerisch. Verloren und kalt. Düster und traurig, aber auch stark und hoffnungsvoll. Manchmal empfinde ich sie wie ein Theaterstück oder eine lang erzählte Geschichte.

Welchen Einfluss hat eure Umgebung auf eure Musik? Aus welcher Stimmung heraus ergeben sich für euch die besten Musikstücke?
Stefan: Natürlich hat alles Einfluss auf die Musik. Ein konkretes Beispiel könnte ich auf Anhieb aber nicht geben.
Jesmari: Die ergeben sich meist spontan, wenn wir gar nicht damit rechnen. Wenn wir es zu sehr wollen, klappt es meistens nicht. Wenn wir keine Erwartungen haben und einfach drauf los proben, kommen die besten Ideen dabei raus.

Was sind für euch thematische Inspirationen, die sich auch in den Texten niederschlagen?
Jesmari: Inspirationen dafür sind das Leben, Gefühle, Enttäuschungen, das Jetzt und das Vergangene, Ängste, Melancholie, die Sehnsucht und Träume. Ein Professor aus meiner Uni hat mal gesagt: ,,Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Enttäuschungen.“ Dieser Satz hat mich sehr inspiriert und verfolgt mich noch heute.

Erzählt uns ein wenig über euren Song „Wo bist du hin?“, den ihr im Sommer veröffentlicht habt. Wie ist der Songs entstanden? Wie sieht euer Songwriting aus?
Stefan: Das ist definitiv einer unserer am spontansten entstandenen Songs. Manchmal hat man einfach ein, zwei Ideen und dann entsteht ein Song fast ganz von alleine. Grundsätzlich haben wir kein Rezept, dem wir folgen, um einen Song zu schreiben. Meistens hat eine Person von uns eine Idee, mit der wir starten. Sobald ein minimales Gerüst steht, fängt Jesmari an, in ihren Notizen nach passenden Textzeilen zu suchen. Ab da arbeiten wir parallel weiter am musikalischen Teil, und Jesmari vervollständigt den Text weiter.

Die Einflüsse, die ihr in eurer Musik verarbeitet, würden wir die auch in eurer Plattensammlung oder auf eurer Playlist wiederfinden? Welche Musik hört ihr gerade besonders gerne?
Stefan: Sicher finden sich Einflüsse anderer Musik in unseren Songs wieder. Ich könnte aber nicht sagen, Isla Ola klingt wie … Allgemein höre ich sehr viel verschiedene Musik. Hier ein paar Bands die mir auf Anhieb eingefallen sind: Youth Code, As I lay Dying, Morwan, Hante., Abu Nein, Delta Komplex, Harakiri for the Sky, OM.
Jesmari: Momentan höre ich gerne L.F.T. Wir haben ein Konzert bei den Leuten von Unterschall in Leipzig gespielt und nach dem Gig wurde ein Song von ihm aufgelegt. Danach war ich hin und weg. Das sind die tollsten Momente, wenn man irgendwo zufällig etwas hört und es einem direkt gefällt. Außerdem höre ich momentan auch gerne Ductape. Mit denen wir auch im November in Dortmund She Past Away supporten dürfen.

Wenn ihr einen Film auswählen und eure Musik als Soundtrack einfügen könntet – welcher Film wäre das?
Stefan: „Wo bist du hin?“ oder „Nebelmond“ würde ich in einer Szene sehen, in der die Kamera in einem langen Take einer rennenden Person folgt.
Jesmari: Schwierige Frage, weil ich die Songs als sehr unterschiedlich empfinde. „Wo bist du hin?“ und „Nebelmond“ könnte ich mir aber in der Serie Wednesday gut vorstellen.

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In welcher Beziehung steht und/oder repräsentiert der visuelle Aspekt eure Musik?
Stefan: Das ist uns sehr wichtig! Das spiegelt sich sowohl in Fotos von uns, dem Albumcover und unseren Liveshows wieder.
Jesmari: Auf unseren Konzerten spielen wir in blauem Gegenlicht mit sehr viel Nebel. Man erkennt uns kaum, und das Publikum und wir versinken in einer blauen Nebelwolke. Uns ist es wichtig, dass sich das Publikum voll und ganz auf den Klang einlassen kann. Dass es sich im Nebel und in der Musik verliert und nach dem Konzert mit einem ganz besonderen Gefühl wieder aufgeweckt wird.

Was sind eure Pläne? Worauf freut ihr euch am meisten?
Jesmari: Noch mehr Konzerte spielen, noch mehr schöne Erfahrungen sammeln, noch mehr Städte sehen, noch mehr tolle Menschen kennenlernen. Noch mehr neue Songs schreiben und ein zweites Album veröffentlichen.

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